Hagen. Die Sportfreunde Haspe sind Geschichte, die Fußball-Mannschaften wurden vom Spielbetrieb abgemeldet. Der Hauptgrund: vereinsinterne Querelen.

„Spaß haben und nebenbei erfolgreich Fußball spielen.“ Das war der Antrieb, aus welchem heraus die Sportfreunde Haspe 2018 aus der Taufe gehoben wurden. Doch nur drei Jahre später ist der Spaß verloren gegangen, und somit hat der kleine Fußballverein aus dem Hagener Westen keine Zukunft mehr. Wie in dieser Woche bekannt wurde, haben sich die Sportfreunde aufgelöst. Alle drei Herren-Teams (erste, zweite Mannschaft und Altherren) sind vom Spielbetrieb abgemeldet worden.

Sportfreunde Haspe: Abgänge tun erster Mannschaft weh

„Es war zuletzt mehr Geschäft als Hobby, mehr Arbeit als Freizeit“, erklärt Thomas Pajdzik (35), der bis zuletzt Trainer der ersten Mannschaft in der Kreisliga A war. Dieses Team startete 2018 in der Kreisliga C, und erst im vergangenen Jahr gelang dank des Rückzugs von SC Berchum/Garenfeld III der Aufstieg in die kreisweit höchste Liga.

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Und dennoch: „Sportlich lief es nicht mehr gut“, bekennt Pajdzik. Man habe sich schwer getan, nach ein paar Abgängen neue Spieler zu rekrutieren, während die Stammkräfte aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen immer weniger Zeit für ihr Hobby hatten. „Wir hätten eine erste und auch eine zweite Mannschaft stellen können. Aber die sportliche Qualität war nicht mehr so gut.“

Interne Querelen im Verein

Ausschlaggebender waren für die Vereinsauflösung aber andere Gründe. Es habe innerhalb des Klubs „Querelen“ gegeben, sagt Trainer Pajdzik. „Es gab Meinungsverschiedenheiten, die immer größer wurden. Wir fanden, dass es besser ist, wenn wir einen Schlussstrich ziehen, bevor man sich groß streitet.“ Auch finanziell habe man nicht mehr solide dagestanden, was laut Thomas Pajdzik unter anderem an der Corona-Pandemie gelegen habe.

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Erster Vorsitzender des Vereins war Kevin Dias, der Sohn des im Hagener Fußball bestens bekannten Jorge „Jo“ Dias, der den Verein vor drei Jahren mitgründete, aber wegen beruflicher Verpflichtungen in Portugal nicht mehr bei den Sportfreunden aktiv mitwirkte. Kevin Dias wollte sich zur Auflösung des Vereins nicht äußern.

Vereinsführung ist ein schwieriger Job

Thomas Pajdzik räumt offen ein: „Der Verein war ziemlich jung aufgestellt, vielleicht war das ein Problem. Wir haben sicherlich nicht alles richtig gemacht und gemerkt, dass es schwer ist, so einen Verein zu führen. Schwerer als wir anfangs dachten.“

Weil die Teams vom Betrieb abgemeldet wurden, stehen die Spieler nun sofort und ablösefrei zur Verfügung. „Einige von uns haben auch schon Angebote bekommen“, erzählt der ehemalige Trainer. Und wie geht es bei ihm selbst weiter? Familie und Beruf nehmen ihn sehr ein, sagt Thomas Pajdzik, aber der Fußball ist nicht aus seinem Leben. Allerdings steht für ihn fest: „Wenn ich irgendwohin wechsel, dann soll es mir auch Spaß machen.“