Breckerfeld. Schwarz-Weiß Breckerfeld gilt in der Hagener Fußball-Kreisliga A als Titelfavorit, hat aber auch Sorgen. Toptransfer König ist schon wieder weg.

Die Fußball-Kreisliga A startet am Wochenende in die neue Saison. Die Klubs sind auf die Zielgerade der Vorbereitung eingebogen, schweißtreibende Trainingseinheiten und aufschlussreiche Testspiele liegen hinter ihnen. Wir haben die Vereine unter die Lupe genommen und den Leistungscheck gemacht. Heute im Blick: Schwarz-Weiß Breckerfeld.

Das Personal

Im Kader der Hansestädter hat es kaum Bewegung gegeben. Einzig Julian Wengenroth hat sich verabschiedet. Gar nicht erst richtig angekommen ist übrigens Keeper Pascal Königs: Der oberligaerfahrene Schlussmann wurde bereits als Top-Transfer öffentlich vorgestellt, nach ein paar wenigen Einheiten verabschiedete er sich dann allerdings schon wieder. Mittlerweile verhindert der 35-Jährige Gegentore beim Westfalenligisten und Kevin-Großkreutz-KlubTuS Bövinghausen.

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Neu hinzugekommen sind Julian Diga und Artin Pouralhosseini aus der eigenen A-Jugend sowie Mentor Mustafa (SC Wengern) und Nico Wehner, der von der SpVg. Hagen 11 nach Breckerfeld zurückgekehrt ist. Uli Heidbüchel und Wolfgang Raabe betreuen das Team auch in der neuen Spielzeit. Der Kader gehört zu den stärksten der Liga, nicht ohne Grund ist Schwarz-Weiß für viele der Topfavorit. Leistungsträger wie Florian Hesterberg, Tobias Wurm, Josip Matic, Tim Lokaj, Murat Sertkaya oder Patrick Tanberg haben bereits höherklassig gespielt, der Kern des Kaders kennt sich seit vielen Jahren und hat erfolgreiche Bezirksligazeiten im Klub geprägt.

Die Vorbereitung

„Wir erleben gerade einen Tiefpunkt“, gibt Trainer Uli Heidbüchel unumwunden zu. Beim Fritz-Kahl-Turnier des TSV Fichte Hagen war im Viertelfinale gegen Kreisligist SG Hemer Schluss. Ersatzgeschwächt kassierten die Hansestädter in einem Test gegen Westfalenligist SpVg. Hagen 11 jüngst eine 1:11-Pleite. „Man kann gegen einen solchen Top-Gegner natürlich verlieren, aber die Art und Weise war nicht ok“, so Heidbüchel.

Trainer Ulrich Heidbüchel freut sich auf den Saisonstart, hat aber auch Sorgen.
Trainer Ulrich Heidbüchel freut sich auf den Saisonstart, hat aber auch Sorgen. © Michael Kleinrensing

Viele Spieler sind zwar fit, allerdings ist das Team in Summe noch nicht auf Spur. Torjäger Sertkaya ist im Urlaub, Sturmpartner Maurice Jung weilt unter der Woche bei der Bundeswehr und steht nur an den Wochenenden zur Verfügung. Auch Philip Zimmermann ist nur sporadisch dabei. Philipp Volkenrath hat sich verletzt und wird den Hansestädtern voraussichtlich noch einige Wochen fehlen. „Wir schleppen uns derzeit so durch“, prognostiziert Heidbüchel einen schweren Saisonstart.

Die Analyse

Wie vielen anderen Teams merkt man auch Schwarz-Weiß den fehlenden Rhythmus an. „Wir kämpfen noch mit Schwächen im Spielaufbau“, sagt Heidbüchel. „Zudem haben wir noch nicht einmal so gespielt, wie wir uns das personell im Optimalfall wünschen würden.“ Die Kompaktheit im Spiel gegen den Ball hebt der Coach hingegen positiv heraus.

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Die vergangene Saison schloss Schwarz-Weiß nach acht Spieltagen mit 20 Punkten als Spitzenreiter ab. In der Spielzeit 2019/20 musste sich die Heidbüchel-Elf nach dem coronabedingten vorzeitigen Saisonabbruch durch einen geringfügig schlechteren Quotienten Hellas/Makedonikos im Kampf um den Aufstieg nur knapp geschlagen geben.

Das Ziel

Trotz der durchwachsenen Vorbereitung blicken die Breckerfelder optimistisch auf die kommenden Aufgaben. „Natürlich wollen wir um den Aufstieg mitspielen“, haben sich die Hansestädter laut Heidbüchel „ambitionierte Ziele“ gesetzt. Für viele ist Schwarz-Weiß der Topfavorit auf den Titelgewinn. „Ganz so überschwänglich wollen wir das aber nicht bewerten, die Konkurrenz ist groß.“ Direkt zum Saisonstart warten mit dem SSV Hagen und der Reserve von Berchum/Garenfeld starke Gegner.

Die Prognose

Die aktuellen Herausforderungen in Breckerfeld sind den Verantwortlichen Warnung genug, dass die Spielzeit 2021/22 kein Selbstläufer wird. Die Konkurrenz hat mächtig aufgerüstet, Klubs wie Polonia Hagen oder Blau-Weiß Haspe melden höhere Ansprüche an als noch in der vergangenen Saison. Die Heidbüchel-Elf hat gegenüber den meisten anderen Teams allerdings einen Vorteil: Sie ist seit Jahren eingespielt, viele Akteure verstehen sich nahezu blind.

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Dass die Hansestädter mit großem Vorsprung die Liga dominieren, ist allerdings nicht mehr so wahrscheinlich wie im Vorjahr. Der Rolle des Topfavoriten können sie sich dennoch nicht erwehren. Und läuft alles normal, wird Breckerfeld der Gejagte sein.