Düsseldorf/Iserlohn. Zweitligist Phoenix Hagen gewinnt den Test gegen die Iserlohn Kangaroos überzeugend, verliert aber tags darauf bei den Giants Düsseldorf klar.

Hinter Phoenix Hagen liegt eine Saison mit einer gewöhnungsbedürftigen Spieltaktung. Mal bestritten die ProA-Basketballer mehrere Wochen am Stück keine Partie, dann „durften“ sie dreimal binnen zehn Tagen aufs Parkett. Corona hatte damit einiges zu tun, und weil Corona noch da ist, will man bei Phoenix auf alles gefasst sein. Deswegen lässt Cheftrainer Chris Harris seine Mannschaft in der Vorbereitung oft an zwei aufeinanderfolgenden Tagen spielen. Am Wochenende war dies wieder der Fall. Die Resultate gegen zwei gute ProB-Ligisten: unterschiedlich. Während Phoenix bei den Iserlohn Kangaroos mit 85:67 (46:32) siegte, verlor man bei den Giants Düsseldorf mit 74:93 (32:41).

Chris Harris: Youngstern viel Spielzeit geben

„Uns ist zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass hier noch konditionell gearbeitet werden muss, aber die gemachte Erfahrung ist ungemein wertvoll“, resümierte Phoenix-Trainer Chris Harris am Ende einer Kräfte zehrenden Woche. „Durch die verkürzte Rotation war klar, dass es [in Düsseldorf] rein vom Ergebnis schwer wird, weswegen der Fokus klar auf anderen Dingen lag. Wir konnten unseren drei Youngstern allesamt viel Spielzeit geben und wurden ob der extrem kurzen Regenerationszeit mental auf die Probe gestellt.“

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Personell war die Lage weiterhin angespannt bei den Hagenern: Marcel Keßen und Shawn Occeus fehlten verletzungsbedingt, ein neuer Aufbauspieler ist noch nicht da, Teamkapitän Dominik Spohr wurde am Sonntag geschont und in Düsseldorf nicht eingesetzt. Mit einer Neuner-Rotation, zu der Jordan Iloanya, Luka Zajic und Erik Penteker zählten, tat sich Phoenix in der Landeshauptstadt von Beginn an schwer.

Die Hagener waren dazu gezwungen, auf ungewohnten Positionen zu spielen – so fand sich Aufbauspieler Marquise Moore zwischenzeitlich auf der Position des großen Flügelspielers wieder. In Düsseldorf erzielte der Neuzugang 16 Punkte, sechs Assists, doch ihm unterliefen auch zehn Ballverluste. Lichtblicke waren die Leistungen der Phoenix-Talente, die allesamt reichlich Spielanteile bekamen und sich in die Punkteliste eintrugen.

Bärenstarke Leistung von Melki Moreaux

Deutlich besser lief es am Tag zuvor bei den Iserlohn Kangaroos in der Matthias-Grothe-Halle, wo die Gäste einen furiosen Start hinlegten. Phoenix ackerte in der Verteidigung und kam im Angriff zu leichten Punkten. 29:9 führten die Hagener nach dem ersten Viertel, Iserlohn traf nur vier von 18 Würfen und kam mit der Intensität des klassenhöheren ProA-Ligisten kaum zurecht.

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Phoenix ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen, und das vor allem dank einer tadellosen Leistung von Neuzugang Melkisedek Moreaux, der mit 21 Punkten, sechs Rebounds und galliger Verteidigung überzeugte.

Vier Spieler punkten zweistellig

Marquise Moore war mit seiner physischen Spielweise von Iserlohn kaum zu halten (16 Punkte), während sich Dominik Spohr (18) und Paui Giese (10) ebenfalls als Stützen ihres Teams erwiesen.

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Die Partie hatte einen guten Zweck: Die Erlöse kommen den Opfern der Flutkatastrophe zugute. „In dieser Halle gegen unseren Kooperationspartner zu testen und gleichzeitig Gutes tun zu können, ist großartig“, freute sich Harris.

Punkteverteilung

Phoenix Hagen: Giese (10 Punkte gegen Iserlohn Kangaroos/4 gegen Düsseldorf Giants), Daubner (3/6), Ward (8, 11), Penteker (3/9), Spohr (18/-), Moore (16/16), Moreaux (21/12), Baumann (6/12), Zajic (0/1), Iloanya (0/3).