Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen unterliegt Bayer Leverkusen im ersten Test klar. Marcel Keßen muss verletzt vom Feld. Occeus angeschlagen.

Quizfrage: Wann hat Phoenix Hagen das letzte Mal ein Heimspiel vor Zuschauern bestritten? Na, wissen Sie’s? Auflösung: Es war am 6. März 2020 gegen die Gladiators Trier. 92:81-Sieg vor 2330 Zuschauern, elektrisierende Stimmung. Danach warfen die Hagener ProA-Basketballer wegen der Pandemie nur noch vor leeren Rängen auf den Korb.

Am Freitagabend war es also wieder soweit. Ein Heimspiel, in Haspe, Testpartie gegen die Bayer Giants Leverkusen vor nur 130 Zuschauern, aber immerhin: Es wurde wieder geklatscht, gepfiffen, mitgefiebert – aber auch viel geseufzt und gestöhnt. Phoenix Hagen unterlag dem ProA-Vizemeister deutlich mit 64:77 (26:48).

Phoenix kommt im ersten Viertel unter die Räder

Während die Leverkusener in der ersten Halbzeit so spielten, als könnten sie übermorgen in die ProA-Saison starten, wirkte Phoenix noch müde und planlos. Die Giants trafen ihre Würfe exzellent, insbesondere in Person von JJ Mann. Beim Korbleger zum 7:20 (6.) des ehemaligen Phoenix-Guards sah es aus Hagener Sicht ganz schön böse aus. Die Gastgeber verteidigten fahrlässig, vorne trafen sie weder offene noch schwierige Würfe.

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Eine Szene mit Symbolcharakter: In der 15. Minute versuchte Paul Giese im Fastbreak auf Karrington Ward abzulegen, doch Leverkusen klaute den Ball, vier Sekunden später streute Mann seinen nächsten Dreier zum 15:40 ein. Im Angriff danach tat es ihm sein US-amerikanischer Landsmann Spencer Reaves gleich und traf, ebenfalls aus der Distanz, und machte so einen 11:0-Lauf perfekt (15:43).

Immerhin ackerte sich Phoenix mit Kampf etwas ins Spiel. Ward traf einen Korbleger im Nachfassen, danach gelang Paul Giese ein Ballgewinn, den er in zwei Zähler ummünzte (24:43/17.). Zum Ende der ersten Halbzeit erarbeitete sich Phoenix viele offene Dreier – doch es war wie verhext. Nur einen von 17 (!) Drei-Punkte-Würfen verwandelte Hagen in Halbzeit eins, Leverkusen dagegen acht von 16.

Phoenix-Zugang Erik Penteker ein Lichtblick

In der zweiten Hälfte ging es für Phoenix um Ergebniskosmetik, doch zu allem Überfluss verletzte sich in der 29. Minute Marcel Keßen. Nach einem verwandelten Korbleger knickte er um, nur gestützt konnte der Center das Basketballfeld verlassen. Der Phoenix-Lauf setzte sich fort, Dominik Spohr verwandelte seinen ersten Dreier des Spiels zum 48:62 (32.), Leverkusens Trainer Hansi Gnad bat nach der 12:0-Serie der Volmestädter zum Gespräch an der Seitenlinie.

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Ein Lichtblick an einem gebrauchten Hagener Tag war Erik Penteker, ein 18-jähriger und 1,83 Meter großer Guard, der die renommierte Basketballschule von Alba Berlin durchlief und in dieser Woche von Phoenix verpflichtet wurde. Penteker, der in der nächsten Saison mit Doppellizenz auch für Haspe 70 auflaufen soll, überzeugte mit acht Punkten (zwei Dreier) und viel Intensität.

Über erste Minuten fürs Phoenix-Profiteam durfte sich zudem das erst 16-jährige Talent Luka Zajic freuen. Aber die Giants, das musste man anerkennen, schalteten auch mindestens einen Gang zurück, fuhren einen verdienten Sieg sicher nach Hause.

Am Sonntag um 17 Uhr in Paderborn

Marcel Keßen kam nicht mehr zum Einsatz und wurde am Spielfeldrand behandelt. Untersucht werden muss auch noch US-Guard Shawn Occeus, der sich im Training an der Achillessehne verletzte und in Haspe nicht eingesetzt wurde. Schon am Sonntag geht es für Phoenix mit einem Auswärtsspiel in Paderborn weiter (17 Uhr). Dann sehr wahrscheinlich mit dezimiertem Kader.

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+++ Punkteverteilung +++

Phoenix: Giese (5, 5 Ballverluste, 3 Ballgewinne), Keßen (11, 12 Rebounds), Daubner (7, 5 Rebounds), Ward (5), Penteker (8), Spohr (8), Moore (6), Moreaux (6, 6 Rebounds), Baumann (8), Zajic, Iloanya, Occeus.

Leverkusen: Vrenken, Merz (7), Funk, Gille (5), Jostmann (4), Figge (3), Kahl (15, 6 Rebounds), Fankhauser, Mann (18), Reaves (13), Bacak (12), Lungelu.