Hagen. Die Handballer der Klubs VfL Eintracht Hagen, TuS Volmetal und SG Menden Sauerland sprechen gemeinsam über ihre künftige Ausrichtung. Und mahnen.

„Vier Vereine im Herzen von Westfalen, die in der zweiten und dritten Bundesliga aktiv sind – damit nehmen wir eine Vorreiterrolle ein.“ Der Stolz war Joachim Muscheid, Geschäftsführer des VfL Eintracht Hagen, anzumerken, als er über den Handball in der Region sprach. Unter dem Slogan „Vier Vereine, dritte und zweite Liga, eine Leidenschaft“ hatten sich der VfL Eintracht Hagen, TuS Volmetal, SG Menden Sauerland Wölfe und die SGSH Dragons zusammengefunden. Einzig die Schalksmühler sagten den gemeinsamen Termin kurzfristig ab. So sprachen die verbliebenen drei Vereine, die durch Trainer, Spieler oder Vorstandsmitglieder vertreten wurden, über ihre Saisonziele, warfen einen Blick auf das schwierige Coronajahr, aber auch auf die künftige Ausrichtung der Mannschaften.

Die Handballer des TuS Volmetal gehen in ihr siebtes Drittliga-Jahr – und wollen noch einige dranhängen, wenn es nach Teammanager Philipp Brüggemann geht: „Wir fühlen uns wohl dort, wo wir sind.“ Als Spieler sorgte er, mit Stefan Neff als Trainer, für die Aufstiege aus der Verbands- und Oberliga, inzwischen zieht er im Hintergrund die Fäden. „Man muss offen und ehrlich zugeben, dass die dritte Liga das Ende der Fahnenstange ist. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, ist das jedes Mal großartig.“

Überzeugt vom Team

Manuel Treude, Torhüter und Torwarttrainer der Volmetaler, ist vom diesjährigen Team überzeugt: „Es hat sich nicht viel verändert in der Mannschaft. Mit Timon Schliepkorte haben wir einen ehemaligen Spieler mit einem super Spielverständnis dazu bekommen. Max Müller passt auch super rien und Jan Grzesinski ebenfalls. Mit der Truppe werden wir viel Spaß haben.“ Der Klassenerhalt ist es auch, den sich die Mendener auf die Fahne geschrieben haben. Doch nach dem Coronajahr kämpfen die SG-Handballer nun mit den nächsten Problemen. Durch das Unwetter sind gleich zwei Trainingshallen nicht verfügbar. Mit Blick auf die Saison 2019/20 gibt Timo Schneidermann, Männerwart der SG zu: „Eigentlich wären wir abgestiegen. Dieses Glück wollen wir nicht noch einmal herausfordern. Wir sind froh, dass wir in der dritten Liga starten können“, betonte er.

„Also wir können schon mal sagen, dass wir froh sind, nicht mehr in der dritten Liga zu spielen“, spielte Eintrachts Sportdirektor Michael Stock augenzwinkernd auf den Aufstieg der Hagener in die 2. Bundesliga an. Auch die Eintracht gab als Ziel den Klassenerhalt aus, an welchen der Sportdirektor fest glaubt: „Wir haben uns massiv weiterentwickelt.“

Eine Kraft in der zweiten Liga

Auch Eintracht-Trainer Stefan Neff glaubt, dass sein Team „eine echte Kraft in der zweiten Liga werden kann.“ Die Gegebenheiten seien in Hagen vorhanden, wie schon das professionelle Training während des Lockdowns gezeigt habe. Bei aller Freude darüber, dass die Profi-Handballer ihr Training fortsetzen konnten und können, will Neff auch verstärkt auf die Amateurligen und den Nachwuchs hinweisen: „Dass wir weitertrainieren konnten war toll, aber alle anderen Mannschaften mussten so stark zurückstecken. Dem Hallensport läuft durch die langen Schließungen und den Trainingsausfall der Nachwuchs weg. Wir dürfen die Amateure nicht vergessen!“ Daher müssten aus seiner Sicht andere Lösungen gefunden werden, um bei einer steigenden Inzidenz nicht mehr alle Hallen schließen zu müssen. Denn er ist sich sicher: „Ohne Amateursport gibt es keinen Profibereich.“