Hagen. Sie hatten gebangt, nun können die Phoenix-Basketballer aufatmen: Das Team von Coach Chris Harris kann einen zweiten Importspieler verpflichten.

Als Kyron Cartwright Anfang des Schlussviertels den Offensivrebound ergatterte und per Korbleger zum umjubelten 73:73 ausglich, nahm Nürnbergs Trainer Ralph Junge eine Auszeit. Doch am folgenden Sieg und damit zweiten Saisonerfolg der Basketballer von Phoenix Hagenkonnte das nichts mehr ändern. Und es unterstrich noch einmal, dass der US-Amerikaner Cartwright, in einer schwierigen ProA-Saison für die Zweitliga-Basketballer oftmals die Verantwortung übernahm und die Bälle klug an seine Mitspieler verteilte oder selbst schnell zum Korb abschloss. Diese Qualitäten wird der Aufbauspieler auch in der kommenden ProA-Saison zeigen können: Der 25-Jährige verlängert seinen Vertrag um ein weiteres Jahr.

Damit löst er nicht nur bei Trainer Chris Harris Freude aus: Die Spieler haben richtig um Kyron gebangt“, bringt Harris die Stimmung rund um diese Weiterverpflichtung auf den Punkt. „Die Begeisterung ist groß, denn das Team hat sehr gerne mit ihm auf dem Feld gestanden. Kyron ist ein absoluter Leader, der alle involviert und in gute Positionen bringt“, ist der Coach zufrieden mit dem bisherigen Auftritt seines Spielgestalters.

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Denn der Aufbauspieler beendete die Saison 2020/21 mit 5,7 Assists pro Spiel und steht damit auf Platz drei der Liga-Statistik. In der Defense stellte er nach Joel Aminu die zweitmeisten Steals pro Spiel. Für den in Compton (Kalifornien) geborenen Cartwright, der nach seiner Collegezeit seine erste Auslandsstation in Ungarn verbrachte, wird es die vierte Profisaison. Bevor er nach Hagen wechselte war er für die Leicester Riders in England aktiv, wo er mit neun Assists der beste Vorlagengeber der englischen Spitzenliga war.

Fünf bis zehn Prozent mehr

Aktuell befindet sich der Linkshänder bei seiner Familie in den USA, wo er sich nach einer durchwachsenen Corona-Saison, mit zwei Quarantänen für das Hagener Team, erholen kann. Doch schon bald kann er wieder seine Koffer packen, um zur Vorbereitung mit seinen Teamkameraden anzureisen.

Und sein Trainer ist sicher, dass er in einer regulären Saison „noch fünf bis zehn Prozent“ extra abliefern kann. Denn der US-Amerikaner habe in seiner ersten Saison in der Volmestadt eine stetige Entwicklung hingelegt und sich immer weiter gesteigert.

Und während andere Spieler kaum etwas von ihrer Coronainfektion mitnahmen, sah es bei dem 1,80 Meter großen Guard anders aus: „Es ist schwierig zu sagen, an manchen Tagen fühle ich mich bei 90 Prozent, an anderen nur bei 60 Prozent.“

Dass er nun die Gegebenheiten in Hagen und der deutschen Liga kennt, sieht Coach Harris als einen Vorteil an: „Dass er die Strukturen in Hagen jetzt kennt, hilft ihm sicher ebenfalls, unbefangen in die neue Saison zu gehen.“

Der Kader wächst

Mit der Zusage von Cartwright wächst der Phoenix-Kader für die kommende Spielzeit weiter an. Neben Kapitän Dominik Spohr, welcher noch einen laufenden Vertrag hat, gaben Javon Baumann, Marcel Keßen, Paul Giese und Jordan Iloanya schon ihre Zusage für ein weiteres Jahr. Neu mit dabei ist der amerikanische Guard Shawn Occeus, der bei Phoenix seine erste Profistation in Europa absolvieren möchte.

Ihnen stehen die Abgänge von Jannik Lodders (Karriereende) und Joel Aminu (Brose Bamberg, Basketball-Bundesliga) entgegen.