Herdecke. Nach sieben Monaten zurück an den Geräten, hier gibt es noch die Torte dazu im neuen Cafe. Wie der Re-Start im Fitness-Studio in Herdecke aussah:

Der Milchshake oder der Riegel nach dem Training sind im Fitness-Studio obligatorisch, in Herdecke gibt es jetzt auch die Torte danach. Mit viel Eiweiß und wenigen Kohlehydraten, versteht sich an diesem Ort, etwa als Protein-Käsekuchen. Das Studio Phönix Fitness im Mühlenviertel hat die siebenmonatige Zwangspause genutzt, um in die Räume zu investieren. Etwa in das neue „Cafe Phönix“, das zeitgleich mit der Rückkehr der Mitglieder an die Geräte eröffnet. Ein Ergebnis der Corona-Pandemie, wie Phönix-Geschäftsführerin Doro Müller einräumt: „Das hätten wir im Leben nicht gemacht, wenn wir nicht so lange zu gehabt hätten“, sagt sie, „dann wären wir immer noch ein reines Fitnessstudio.“

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Geschäftsführer Frank Magnus und Mitglied David Cheong (rechts) testen das Angebot im neuen „Cafe Phönix“.
Geschäftsführer Frank Magnus und Mitglied David Cheong (rechts) testen das Angebot im neuen „Cafe Phönix“. © Axel Gaiser

Die Ungeduld war groß, etwa bei David Cheong. Bereits am Mittwoch hatte der Zahnarzt versucht, sein Phönix-Fitnessstudio zu erreichen, hatte aber niemanden erreicht, tags darauf hat er sein Kommen dann angekündigt. In der Mittagspause ist er nun am Öffnungs-Tag ins Mühlenviertel gekommen, vier Stunden will er bleiben. „Ich muss einiges aufholen“, räumt Cheong ein, „seit November habe ich, abgesehen von ein paar Übungen zuhause, eigentlich nichts gemacht.“ Krafttraining steht für ihn an, ein paar Übungen für den im Beruf strapazierten Rücken. Viermal wöchentlich kam er vor der Pandemie ins Fitnessstudio, das Programm im ihm wohlbekannten Geräte-Parcours will er jetzt wieder aufnehmen: „Aber ich fange fast von vorne an, muss auf Stufe eins zurück.“

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Cheong ist einer von zahlreichen Mitgliedern, die direkt am ersten Tag wieder trainieren wollen. Mittags kommt ein Schwung Schüler, den größeren Ansturm erwartet Doro Müller nach Feierabend. Wobei die Notwendigkeit eines negativen Corona-Schnelltests niemand vom Besuch abschreckt, wie sie überzeugt ist. Zumal auf dem Parkplatz direkt vor dem Studio ein Testmobil an drei Tagen vorfährt, auch am nahen Bleichstein gibt es gute Möglichkeiten. „Wir haben hier ganz gute Testmöglichkeiten“, sagt die Geschäftsführerin, „die, die wollen, kommen auch.“ Zumal sie die neu geschaffene Gastronomie - auf der Terrasse draußen sogar ohne Test - nutzen können.

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Kursraum wird Rückenzentrum

Auf die Idee, ihren Sitzbereich zum Cafe auszubauen, kamen Doro Müller und Mit-Geschäftsführer Frank Magnus im Verlaufe der immer länger werdenden Zwangspause. Den Kraftbereich wollte man ohnehin modernisieren, zog dies nach dem November-Lockdown vor, dann wurde ein kleiner Kursraum in ein Rückenzentrum umfunktioniert. Mit speziellen Geräten, einem Rückenvermessungs-Programm und einer Andullations-Liege, die mit Infrarot-Wärme, Magnetfeldtherapie und Rütteleffekten universell einsetzbar ist. „Wer etwa sechs Tage wöchentlich bei uns trainiert, findet da Entspannung Regeneration“, sagt Doro Müller. Auch Kursraum und Boxschule wurden umgestaltet, nur die Sauna blieb, wie sie ist. Da aber der erste Re-Start-Termin Mitte März mit dem Einsetzen der dritten Corona-Welle wieder gecancelt wurde, blieb noch Zeit für weitere Umbauarbeiten, die Idee des „Cafe Phönix“ mit einer eigenen Torten-Manufaktur entstand. „Statt nur Shakes kann man jetzt Torte essen“, sagt Doro Müller, „natürlich mit High-Protein-Produkten. Und wir testen jetzt, was gut ankommt.“

30 Prozent Mitglieder weniger

In das Studio hat Phönix so investiert in Zeiten, in der „die ganze Fitnessszene am Boden“ (Müller) sei. Elf Millionen Mitglieder hatten die Studios deutschlandweit Anfang 2020, aktuell gehe man von etwa der Hälfte aus. „Auch wir hatten einen Rückgang von etwa 30 Prozent, müssen an die Reserven“, sagt Doro Müller, „viele Mitglieder haben uns aber sehr unterstützt, für sie haben wir investiert.“ Und sie hofft, dass diese es nach dem Re-Start mit verstärktem Interesse lohnen.