Herdecke. Heimweh nach der TSG Herdecke hat der langjährige Kapitän Florian Drevermann, der im letzten Sommer zum VfL Kamen wechselte. Das hat Folgen:
Zwölf Jahre in Folge spielte Florian Drevermann für die TSG Herdecke, war lange Zeit Mannschafts-Kapitän des Fußball-A-Kreisligisten. Bis der Offensivspieler, der in Wetter arbeitet und in Kamen wohnt, sich im letzten Sommer wohnortnah dem VfL Kamen anschloss, um mehr Zeit für die Familie – für Frau Sarah und Töchterchen Enissa - zu haben. Passives Mitglied bei der TSG blieb Drevermann, jetzt ist der 36-Jährige aktiv am Bleichstein zurück und tritt in der neuen Saison wieder für „seine“ Herdecker an. Die Sportredaktion sprach mit Drevermann über die Gründe und seine Ziele:
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Hallo Herr Drevermann. Aus prvaten Gründen sind Sie im letzte Sommer schweren Herzens nach langer Zeit bei der TSG zum VfL Kamen gewechselt. Nun treten Sie künftig wieder für die TSG an. Warum?
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Florian Drevermann: Also, ich wurde beim VFL Kamen super aufgenommen und die Jungs sind auch echt cool drauf. Darüber hinaus war es auch sehr schön, dass meine Frau mit Tochter und Schwiegereltern immer zu den Spielen gekommen sind. Der Weg zum Platz war nicht weit, somit konnte ich zu Fuß oder mit dem Rad hin. Allerdings habe ich auch schnell gemerkt, dass mir die TSG Herdecke enorm fehlt. Teilweise habe mich schon fast schlecht gefühlt, weil ich nicht das Herdecker Trikot getragen habe. In der Corona-Zeit habe ich mir dann sehr viele Gedanken gemacht und natürlich auch immer meine Frau in meine Überlegungen mit einbezogen. Sie konnte mein Gejammer schon nicht mehr hören und hat mir dann ganz klar gesagt. wie sie es sieht.
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Das heißt, Sie sollen wieder für die TSG spielen?
Sarah hat ganz klar gesagt, dass es für uns alle vom Vorteil sei, wenn ich in Kamen spiele. Allerdings möchte sie auch, dass ich glücklich bin und mich wohlfühle.
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Sie haben ja weiter Kontakt zur Mannschaft gehalten. Mit Marcel Brandenstein ist jetzt aber ein neuer Trainer da. . .
Mit Marcel war ich über die ganze Zeit regelmäßig im Austausch. Wir kennen uns ja auch schon lange. Als Karlheinz Kiewitt Trainer am Bleichstein war, hat Marcel mal vier Wochen das Training übernommen, das war echt klasse und hat richtig Spaß gemacht. Marcel hat mir jetzt auch nochmal gesagt, dass er sich freuen würde, wenn ich zurückkomme. Die Mannschaft hat viel Potenzial, jetzt mit dem großartigen Trainer, da macht es traurig zu sehen auf welchem Tabellenplatz die Truppe zuletzt stand.
Letztes Spiel am 1. März
Am 1. März 2020 bestritt Florian Drevermann als Mannschaftskapitän das letzte Spiel für die TSG Fußball Herdecke in der Fußball-Kreisliga A2 gegen den FSV Gevelsberg II. Das Spiel danach gegen SW Silschede verpasste Drevermann aufgrund einer Verletzung, danach fielen die Spiele aufgrund der Pandemie aus.
Der 36-jährige Drevermann, der mit seiner Frau Sarah und Tochter Enissa in Kamen wohnt, allerdings in Wetter beim JobCenter arbeitet, wechselte dann zum VfL Kamen II in die Kreisliga A. Bevor Drevermann im Alter von 20 Jahren zur TSG Fußball Herdecke kam, hat er zwei Jahre in der A-Jugend beim VfB Annen gespielt.
Jetzt sind sie mit 36 Jahren nicht mehr der Jüngste. Wie lauten denn die Ziele?
Wenn ich schon den Weg von Kamen zum Bleichstein auf mich nehme, dann möchte ich auch richtig Gas geben und sonntags zum Stammpersonal gehören, ganz klar. Ich sagte ja, beim VfL in Kamen, da wo ich bis zum Abbruch vier Meisterschaftsspiele in der Kreisliga A bestritten habe, war es ebenfalls kollegial und freundlich. Allerdings hat mir da auch etwas der Druck und insbesondere das bekannte Umfeld gefehlt.
Arbeitsplatz in Wetter, Wohnort in Kamen und Fußballspielen in Herdecke: Wie bekommt man das unter einen Hut, ohne dass die Familie leidet?
Problematisch ist ja eigentlich nur der Sonntag. In der Woche fahre ich mit dem Zug zur Arbeit und zurück. Wenn es da normal läuft, ich um 15 Uhr Feierabend habe ,war dann immer noch Zeit genug und ich konnte auch die Kleine abends noch ins Bett bringen, bevor ich zum Training gegangen bin. Jetzt fahre ich dann mit dem Auto über die A1. Das geht in der Regel recht zügig und es ändert sich nichts, außer dass ich jeweils die 32 Kilometer fahren muss. Sonntags hoffe ich, dass meine Frau dann bei schönem Wetter ab und zu zum Spiel kommen kann. ka