Hagen. Lukas Kister kehrt nach überstandener Verletzung in den Kader von VfL Eintracht Hagen zurück. Nach einer schwachen Leistung blickt er nach vorn.

Im Profisport ist der Körper das Kapital eines Spielers Um Höchstleistungen abliefern zu können, muss alles perfekt ineinander greifen. Ist etwas kaputt oder angeschlagen, kann auch die kleinste Blessur den Sportler ausbremsen. Das weiß auch der Handballer Lukas Kister, der sich am Großzehengrundgelenk verletzte.

Der 22-jährige Rückraumspieler des Drittligisten VfL Eintracht Hagen verpasste die ersten beiden Spiele der Aufstiegsrunde, nachdem er sich im letzten Testspiel gegen die HSG Krefeld am Zeh verletzte. „Wie das passiert ist, kann ich gar nicht so genau sagen, eigentlich wollte ich mich nur auf dem Fuß drehen, aber scheinbar war es irgendeine falsche oder unnatürliche Bewegung“, erinnert sich der Eintrachtspieler an den plötzlichen Schmerz und ergänzt: „Es wurde sofort dick, ich hatte erst schon die Vermutung, dass es etwas Schlimmeres ist.“

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Doch nach den ersten Untersuchungen stellte sich heraus, dass es nur eine Zerrung war. Für Kister, der in seiner bisherigen Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben ist, bedeutete das eine dreiwöchige Pause, in welcher er sich mit Einheiten auf dem Fahrrad oder dem Kraftraum fit hielt, an Handball war aber erst einmal nicht zu denken: „Es tat beim Gehen schon gut weh, da musste ich erstmal aussetzen.“

„Schwächste Leistung bisher“

Doch beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Hildesheim stand der 1,93 Meter große Handballer wieder auf dem Feld. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Alexander Becker musste der 22-Jährige, der eine Woche zuvor wieder langsam ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, im Innenblock mit anpacken. Doch auch Kister konnte nicht verhindern, dass die Eintracht ihre bis dato schwächste Leistung zeigte und sich am Ende mit einem 28:28-Unentschieden zufrieden geben musste. „Mehr als einen Punkt haben wir auch einfach nicht verdient“, gesteht der Eintrachtler ein, der nicht glaubt, dass das Leistungspotenzial der Hagener schon erreicht ist: „Wir sind deutlich besser als wir das gezeigt haben. Aber alle in dieser Aufstiegsrunde können Handball spielen, da müssen wir jetzt zeigen, dass wir besser sind.“

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Lukas Kister spielte bis zur B-Jugend bei der Ahlener SG, wechselte 2014 zu GWD Minden, sammelte dort Erfahrungen in der 1. Handball-Bundesliga und wurde 2019 von der Eintracht verpflichtet. Kister war auch in den Junioren-Nationalmannschaften aktiv und erreichte sowohl bei der U18- als auch bei der U20-Europameisterschaft mit seinem Team die Bronzemedaille.

Für das anstehende Auswärtsduell bei Empor Rostock (Samstag, 16.30 Uhr) hat sich der Hagener Drittligist deshalb wieder hohe Ziele gesetzt: „Es ist jetzt nicht so, dass uns das Unentschieden noch einmal zusätzlich pusht. Wir sind sowieso schon vor jedem Duell maximal motiviert, sonst wären wir wahrscheinlich auch fehl am Platz“, so Kister, dem der Jeder-gegen-Jeden-Modus der Aufstiegsrunde zusagt: „Wir haben jede Woche Spitzenspiele gegen die besten Mannschaften. Das ist sehr reizvoll. Und am liebsten wollen wir insgesamt zehn Mal antreten dürfen“, spielt der Rückraum-Linke darauf an, dass das Erreichen des Finalspiels für die Eintracht das Ziel ist.

Nächste Woche: Doppelspieltag

Während das Team von Trainer Stefan Neff nach den ersten beiden Duellen eine Woche pausieren durfte, geht es nun wöchentlich weiter. In der kommenden Woche steht dann sogar ein Doppelspieltag mit einem Duell am Donnerstag (TuS Spenge) und einem am Samstag (MTV Braunschweig) auf dem Plan.

„Das ist anstrengend und nach den Spielen gibt es auch immer die eine oder andere kleinere Verletzung bei den Spielern. Aber dennoch sind wir bereit“, betont Kister und fügt an: „Klar klingt das immer blöd, aber es ist wirklich so, dass wir nur von Spiel zu Spiel schauen und nicht im Kopf haben, was danach noch alles passiert.“ Und dort wartet erst einmal Rostock auf die Hagener.