Wetter. Nach der überraschenden Trennung vom bisherigen Coach Thomas Schumacher ist das neue Trainer-Duo des Fußball-Kreisligisten TuS Esborn komplett.
Eine Woche nach der Trennung vom bisherigen Coach Thomas Schumacher ist das neue Trainer-Gespann des Fußball-A-Kreisligisten TuS Esborn komplett: Gemeinsam mit Goran Miletovic, den der TuS-Vorstand um Wolfgang Cornelsen bereits vorgestellt hatte, übernimmt Bastian Wiedemeyer das Traineramt auf dem Böllberg. Mit den beiden 37-Jährigen will der TuS Esborn eine Neuausrichtung starten, sie stellten sich im Gespräch der Sportredaktion.
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Die neuen Esborner Trainer sind befreundet, bis zur A-Jugend spielten sie zusammen bei ihrem Heimatverein FC Wetter 10/30. Jetzt wollen sie gemeinsam die Herausforderung beim TuS angehen und versuchen, die erste Mannschaft langfristig wieder in ein ruhiges Fahrwasser führen. Da sein Sohn Niklas zum Kreisliga-A-Kader des TuS gehört, hat Bastian Wiedemeyer die Esborner Spiele häufiger verfolgt, nun wurde er von Heiko Kuhlmann - kommissarisch neuer Sportlicher Leiter des Vereins - angesprochen, ob er die Trainerstelle übernehmen wolle. „Eigentlich wollte ich ja nichts mehr in diese Richtung machen“, sagt Wiedemeyer, der seit seinem Ende als Sportlicher Leiter des FC Wetter im Jahr 2016 zuletzt in einer verantwortlichen Position tätig war: „Nach kurzer Überlegung habe ich dann Goran angesprochen. Wir beide haben uns dann unterhalten und entschieden, dass wir uns ein Gespräch vorstellen können.“ Anfang Februar gab es die ersten Gespräche mit dem Vorstand, nun übernimmt das Duo die Aufgabe.
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Zwei Teams abstiegsgefährdet
„Eine sehr schwierige Mission, aber dennoch sehr reizvoll“, ist Goran Miletovic überzeugt, der zuletzt in der Sportlichen Leitung des Bezirksligisten Türkiyemspor Hagen engagiert war: „Der Vorstand hat uns die nötige Zeit und die Unterstützung zugesagt. Es wird ein Prozess, den wir durchlaufen müssen.“ Über die konkrete Situation im Verein und rund um die erste Mannschaft müssten sich die neuen Trainer „noch ein genaues Bild machen“, so Miletovic: „Es ist aber so, dass wir aktuell mit allen drei Senioren-Mannschaften im Tabellenkeller stehen. Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft könnten absteigen, das stellt natürlich eine große Herausforderung dar. Es gilt auf allen Ebenen zuzulegen, um beide Mannschaften in ihrer Liga zuhalten.“ Sollte die aktuelle Saison 2020/21 doch noch fortgesetzt werden, droht dem TuS Esborn in der Kreisliga A2 – aktuell auf Tabellenplatz 13 platziert – der erneute Abstieg in die Kreisliga B.
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Aktueller Kader ist dünn
Den musste man zuletzt 2015 hinnehmen, doch Miletovic und Wiedemeyer würden den TuS auch als B-Ligisten übernehmen. „Das wurde so miteinander besprochen und vereinbart“, bestätigt Miletovic: „Sollten wir tatsächlich absteigen, wären wir beiden natürlich die großen Verlierer. Aber wenn wir die Saisonplanung für die Saison 2021/2022 vernünftig mitgestalten wollen, können wir nicht erst im Sommer anfangen, sondern müssen das Risiko jetzt gehen und sofort loslegen.“
Esborns Trainerduo
Goran Miletovic (37) ist aktuell Altherrenspieler bei Hagen 11. Der Torwart spielte für FC Wetter, TuS Wengern, SuS Volmarstein, KSV Croatia Hagen, Hagen 11 und BW Vorhalle (Spielertrainer), war Sportlicher Leiter bei Türkiyemspor Hagen (2019/20).
Bastian Wiedemeyer (37, ebenfalls Vater von drei Kindern) trainierte von 2008 - 2014 Jugendteams beim FC Wetter, war Sportlicher Leiter der Jugend und Senioren. 2013 erwarb er die Trainer C-Lizenz, 2015 war er zwei Monate Interimstrainer ersten Mannschaft.
Der aktuelle Kader sei für einen A-Ligisten „schon ziemlich dünn“, ergänzt Wiedemeyer, an der mangelnden Punktausbeute hätten aber auch viele langfristige Verletzungen einen großen Anteil: „Das ist aber alles Vergangenheit“, sagt er: „Jetzt wollen wir versuchen, frischen Wind ins Umfeld und positive Energie in die Mannschaft zu bringen. Die Mannschaft richtig kennenlernen und mit dem kleinen Kader das primäre Ziel Klassenerhalt zu erreichen, das ist unsere erste schwierige Aufgabe.“
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Jeder Trainerwechsel bringe Veränderungen mit sich, betont Wiedemeyer: „Es wäre wünschenswert, wenn der aktuelle Kader die Saison vernünftig beendet und alle sich in den Dienst der Mannschaft und des Vereins stellen.“ Für die kommende Saison suche man nach jungen talentierten Spielern. „Wir sind beide ganz gut vernetzt, dazu haben wir haben auch viele Idee, wie wir es angehen wollen“, sagt Miletovic: „Dass nicht klar ist, in welcher Liga wir starten werden, macht für uns die Situation nicht einfacher.“ Erschwerend komme hinzu, dass der TuS Esborn aktuell weder über eine A- noch über eine B-Jugend verfüge. „Wir benötigen langfristig Zeit und Geduld“, sagt Miletovic, weiß aber auch: „Am Ende werden wir auch am Erfolg gemessen - und das sind nun einmal Siege.“