Wetter. Nach nur sechs absolvierten Spielen in der laufenden Saison sehen sich die Verantwortlichen zum handeln gezwungen.
Das Trainerkarussell kommt beim Fußball-A-Ligisten TuS Esborn nicht so recht zum Stehen. Rund zwei Jahre nach der Verpflichtung von Thomas Schumacher als Cheftrainer gab der Verein am vergangenen Wochenende die sofortige Trennung vom Fußballlehrer bekannt, der in seiner Laufbahn unter anderem Jugendmannschaften des 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach coachte.
Hauptgrund für die Trennung von Schumacher sei die neue Ausrichtung, die der Verein für die Zukunft anstrebt, erklärte Heiko Kuhlmann auf Nachfrage. Kuhlmann übernimmt die verwaiste Position des sportlichen Leiters seit rund vier Wochen kommissarisch. Angesichts der aktuellen Situation rund um die ungeklärte Fortsetzung der Saison und der lediglich sechs absolvierten Spiele in der laufenden Spielzeit scheint die Entlassung Schumachers durchaus überraschend.
Einen Nachfolger für Schumacher haben die Verantwortlichen des TuS darüber hinaus ebenso bereits verpflichtet: Goran Miletovic (38) soll die Geschicke am Böllberg in den kommenden Wochen und Monaten übernehmen. Im Laufe der Woche soll der neue Mann an der Seitenlinie des A-Ligisten dann auch der Mannschaft vorgestellt werden.
Neuer Coach bekommt Verstärkung
Esborns erster Vorsitzender Wolfgang Cornelsen erklärt: „Seit drei Wochen sind wir im Vorstand im regelmäßigen Austausch, haben die Situation analysiert und sind dann zu dem Schluss gekommen, dass wir auf jeden Fall mit Goran Miletovic (38) als neuem Trainer in die neue Saison gehen wollen. Die Gespräche mit ihm waren sehr gut und wir glauben, dass wir mit ihm für die Zukunft gut aufgestellt sind“, sagt Cornelsen.
Mit Miletovic erhoffe man sich, die sportliche Talfahrt der letzten Jahre wieder in den Griff zu bekommen. „Wir sind seit Jahren im Abstiegskampf, da wollen wir raus und endlich regelmäßig wenigstens einen einstelligen Tabellenplatz“, so Cornelsen. Mit Schumacher an der Seitenlinie schien den Verantwortlichen dieses Vorhaben nicht mehr realisierbar zu sein. Schumacher, der fast genau zwei Jahre für seinen Heimatverein aktiv war, wurde vom Vorstand am Freitagabend informiert. „Wir sind Thomas dankbar“, betont Kuhlmann. „Er hat uns in einer ganz schwierigen Phase unheimlich geholfen, nicht nur als Trainer der 1. Mannschaft, sondern auch drumherum. Deshalb wollten wir rechtzeitig mit offenen Karten spielen und Thomas nicht im Ungewissen lassen. Auch wenn heute noch keiner weiß, ob die Saison überhaupt noch zu Ende gespielt wird oder nicht.“
Die Frage, wie Schumacher die Trennung am Vorabend aufgenommen habe, beantwortet Kuhlmann mit „professionell, ganz klar, so wie er eben ist. Wir haben uns beidseitig für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg gewünscht.“
Schumacher selbst bestätigt den sauberen Ablauf der Trennung: „Es ist alles gesagt, ich habe gerne geholfen und es ist auch legitim, dass der Verein jetzt einen neuen Weg einschlagen möchte“, so der Trainer. Schumacher, der auch als Sportlicher Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums des FSV Frankfurt aktiv ist, betreibt darüber hinaus auch noch eine eigene Fußballschule. „Meine Fußballakademie ist zuletzt doch etwas zu kurz gekommen, das wird sich auf alle Fälle wieder ändern“, erklärt er.
Mit der Verpflichtung von Goran Miletovic auf der Position des Cheftrainers soll es dann aber noch nicht getan sein. Der 38-Jährige, der in der Vergangenheit auch schon in der sportlichen Leitung des Bezirksligisten Türkiyemspor Hagen aktiv war, soll an seiner Seite noch tatkräftige Unterstützung bekommen.
„Wir sind in guten Gesprächen mit einem zweiten Mann, der dann mit Goran das Trainerteam bilden soll“, so Kuhlmann. Den Namen wollten Cornelsen und Kuhlmann am Samstag noch nicht verraten. Nur soviel: „Das machen wir erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Es ist aber auf jeden Fall eine externe Lösung mit einem, der das Umfeld hier allerdings auch gut kennt.“
Neue Spieler für den Abstiegskampf
Für den Fall, dass wenigstens noch die Hinrunde der aktuellen Saison zu Ende gespielt werden kann, erhoffen sich Cornelsen und Kuhlmann, dass Miletovic und sein Co-Trainer vielleicht noch den ein oder anderen Spieler für den Abstiegskampf dazugewinnen können. „Das wäre gut möglich“, hofft Cornelsen. „Beide kommen ja aus der Umgebung und sind zudem ziemlich gut vernetzt.“
Wann und ob die Kreisliga-Saison fortgesetzt werden kann, steht weiterhin nicht fest. Auf sein erstes Spiel an der Seitenlinie des TuS Esborn wird Miletovic also noch ein paar Wochen warten müssen.