Hagen. Die Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProB gehen bald los. Einige Ex-Hagener kämpfen um die Meisterschaft der dritthöchsten Spielklasse.

In der nächsten Woche wird es ernst: In der ProB, der dritthöchsten Spielklasse im deutschen Basketball, starten die Playoffs. An diesem Wochenende stehen noch Nachholspiele der Hauptrunde an, aber wer an der Endrunde teilnimmt, steht bereits fest. Mit dabei sind einige ambitionierte (Ex-)Hagener, die sich im Kampf um den Titel beweisen wollen. Wir geben einen Überblick.

Sparkassen-Stars Bochum

Die Bochumer ließen die reguläre Saison der ProB Nord locker ausklingen, besiegten den Tabellenletzten ETV Hamburg in einer bedeutungslosen Partie ohne Mühen in der Verteidigung mit 115:112. Die Ruhrstädter hatten sich schon in der Vorwoche mit einem 86:85-Sieg im Spitzenspiel gegen die WWU Baskets Münster den Hauptrundentitel und somit die beste Ausgangslage für die Playoffs, die im Gruppenmodus ausgespielt werden (mehr zum Modus siehe unten), geschaffen. „Not done yet“ - diesen Schriftzug ließen sich die Bochumer auf T-Shirts drucken. Die Message: Erster der regulären Saison ist ja schön, aber was zählt, ist die Endrunde.

Auch interessant

Der Hauptgrund für die brillante Saison der Sparkassen-Stars lässt sich in zwei Worten ausdrücken: Niklas Geske. Der Aufbauspieler, der im Sommer von Phoenix Hagen in die Ruhrstadt wechselte, ragt mit durchschnittlich 20 Punkten, 8,7 Assists und sehr guten Wurfquoten heraus. Der 26-Jährige ist der Motor seines Teams und derjenige, der in den wichtigen Phasen die Verantwortung übernimmt. Geske ist ein Topkandidat bei der Wahl zum wertvollsten Spieler der ProB Nord. Aber ein Titel ist ihm wichtiger: Die Meisterschaft mit Bochum und der Aufstieg in die ProA. Alles andere wäre für den Tabellenersten eine Enttäuschung. Hilfe bekommt Geske übrigens von einem anderen Ex-Phoenix-Spieler: Flügel/Center Julian Jasinski kommt im Schnitt auf 5,6 Punkte und 4,8 Rebounds.

WWU Baskets Münster

Auch Jasper Günther hat seinen Wechsel von Phoenix Hagen in die klassentiefere ProB-Mannschaft der WWU Baskets Münster nicht geschadet. Im Gegenteil. Günther ist Dreh- und Angelpunkt der Universitätsstädter, überzeugt mit 14 Punkten und 5 Assists pro Spiel. Auch der Dreier, der nicht immer Günthers Stärke war, fällt: 38 Prozent Trefferquote ist ein ausgezeichneter Wert.

Jasper Günther (links) spielt für die WWU Baskets Münster eine starke Saison.
Jasper Günther (links) spielt für die WWU Baskets Münster eine starke Saison. © Sebastian Sendlak

„In Münster bin ich Starter und kann als richtiger Point Guard spielen. Ich habe wieder Spaß am Basketball. Die Coaches geben mir das Vertrauen und die Freiheiten, die man braucht“, freute sich Günther vor der Saison im Gespräch mit unserer Zeitung. Münster hat die Hauptrunde als Dritter hinter den Itzehoe Eagles und den Sparkassen-Stars Bochum abgeschlossen.

EN Baskets Schwelm

Noch ist die reguläre Saison für die Baskets nicht beendet: Am Samstag steht das letzte Spiel bei RSV Eintracht Stahnsdorf an (19 Uhr). Die beiden direkten Tabellennachbarn spielen noch darum, wer als Sechster in die Endrunde geht (Schwelm ist aktuell Sechster, RSV Siebter). Die Playoff-Teilnahme haben die Schwelmer sicher. Diese hat die Mannschaft des Breckerfelder Trainers Falk Möller schon am vergangenen Spieltag mit einem überraschenden 91:81-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten Itzehoe Eagles klar gemacht.

Überzeugt seinen Coach Falk Möller: Marco Hollersbacher (rechts).
Überzeugt seinen Coach Falk Möller: Marco Hollersbacher (rechts). © Michael Scheuermann

Großen Anteil daran hatte der Hagener Marco Hollersbacher, der ebenfalls im Sommer Phoenix verließ und sich nach langwieriger Knieverletzung in der ProB gut verkauft. Der 20-jährige, athletische Flügel kommt auf 9,8 Punkte und 4,7 Rebounds in 21 Minuten Spielzeit. Für die Gefahr „von außen“ sorgt bei den Baskets Ex-Phoenix-Spieler Nikita Khartchenkov (13,2 Punkte/43 Prozent Dreierquote).

Wunschgegner für die erste Playoff-Runde hat Schwelm-Coach Möller nicht: „Da werden echte Prüfsteine auf uns warten. Sich darüber Gedanken zu machen, wäre jetzt einfach zu früh. Wichtig wird das Spiel in Stahnsdorf aber auf jeden Fall, um mit einem guten Gefühl in die Playoffs zu gehen.“

Iserlohn Kangaroos

Zwischenzeitlich sah es für Iserlohn nicht gut aus, doch dank einer sehr starken Rückserie mit sieben Siegen schaffte das Team der Hagener Trainer Stephan Völkel und Dennis Shirvan die Playoff-Qualifikation. „Dieses Team hat es definitiv verdient. Wenn man bedenkt, dass wir mehr Spiele unnötig oder unglücklich verloren als mit Glück gewonnen haben, dann wäre eine deutlich bessere Platzierung möglich gewesen“, freute sich Kangaroos-Manager Michael Dahmen.

Auch interessant

Als Tabellenachter haben die Iserlohner lediglich eine Außenseiterchance. Da man im Gruppenmodus nur einmal gegen jeden Gegner antritt, könnte es aber Überraschungen geben.

+++ Info +++

Die ProB-Playoffs werden im Gruppenmodus gespielt:Die jeweils acht bestplatzierten Teams der ProB Nord und Süd spielen in vier Vierer-Gruppen, einmalig jeder gegen jeden. Somit hat jedes Teams mindestens drei Spiele. Die Tabellenersten und –zweiten jeder Gruppe ziehen in die zweiten Phase ein mit zwei Vierer-Gruppen.