Wetter. Boris Decker ist der neue Trainer an der Seite von Fadil Salkanovic beim FC Wetter. Er will den Zusammenhalt beim Fußball-Bezirksligisten stärken
Die vergangenen Wochen haben auch den heimischen Fußballern weh getan. Kein intensiver Trainingsbetrieb, keine packenden Liga-Duelle an den Wochenenden, kein aktives Vereinsleben und das mittlerweile lange Warten auf eine Besserung der Situation.
Mit dem nahenden Frühling wachsen nun auch die Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Wie in vielen anderen Klubs rüstet man sich auch beim Bezirksligisten FC Wetter für bevorstehende sportliche Aufgaben.
Weichenstellung im Trainerteam und beim Vorstand
Zum Jahreswechsel wurde bekannt, dass Boris Decker in der kommenden Saison anstelle von Semin Salkanovic die Position neben Fadil Salkanovic im Trainerteam übernehmen wird. Ende Januar folgte mit dem neuen Sportlichen Leiter Achim Heinrichsmeier die nächste personelle Weichenstellung. „Die vergangenen Wochen waren spannend und wirklich ereignisreich“, blickt Boris Decker zurück. „Wir sind alle fleißig gewesen.“ Zehn neue Spieler wird der FC in den Kader der 1. Mannschaft aufnehmen, die letzten Zusagen stehen kurz bevor. Außer Stürmer Berke Tombul, der vom Ligarivalen SSV Hagen kommt, wurden indes noch keine Namen bekanntgegeben.
Auch interessant
„Das machen wir, sobald alles unter Dach und Fach ist“, sagt Decker, der sich zusammen mit Sportchef Heinrichsmeier federführend um die Transfers gekümmert hat. Trainerkollege Salkanovic war vordergründig im Bestand unterwegs: Zwölf Akteure machen weiter, so dass der neue Kader 22 Spieler (davon zwei Torhüter) umfassen wird. Das Akquisitionsprofil der Neuen ist auf dem Harkortberg klar umrissen: „Wir wollten charakterlich gute Jungs, die eine nachhaltige Identifikation mit dem Verein entwickeln“, erklärt Decker. „Da gehört das Bier oder die Bratwurst nach dem Training einfach dazu. Kommen, trainieren und wieder fahren, das soll hier nicht mehr die Philosophie sein.“ Darauf hat der Vorstand um den Vorsitzenden Fatih Esbe neben den sportlichen Anforderungen großen Wert gelegt.
Zeitpunkt für Einstieg ideal
Für Decker, dessen Abschied als Trainer des Frauen-Landesligisten Borussia Dröschede unabhängig vom neuen Job in Wetter ohnehin beschlossene Sache war, ist der Zeitpunkt des Einstiegs beim FC ideal. „Wir haben durch die lange Pause viel Zeit zur Vorbereitung. Und wir sind mit der Kaderplanung ja schon nahezu durch.“ Eine attraktive Liga, gewachsene Strukturen im Club und eine schöne Sportanlage: Der FC Wetter ist eine gute Adresse im heimischen Fußball, da ist sich Decker sicher. „Die Neuzugänge werden uns helfen, die sportliche Qualität noch einmal spürbar anzuheben.“ Das obere Tabellendrittel ist daher auch in der kommenden Saison das erklärte Ziel, aktuell belegt der FC mit 14 Punkten nach acht Spielen Rang vier. „Wir wollen mit einem guten Kader so viele Spiele wie möglich gewinnen“, so Decker, wobei ein kurzfristiger Aufstieg in die Landesliga, in der man zuletzt in der Spielzeit 2018/19 aktiv war, keine Pflicht ist. „Wir spüren da überhaupt keinen Druck oder eine überzogene Erwartungshaltung aus dem Umfeld.“
Auch interessant
Vielmehr ist es Decker und Co. wichtig, die sportlichen Strukturen weiter zu verbessern. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der 2. Mannschaft, die in der Kreisliga A an den Start geht. „Das wollen wir stärker verknüpfen. Die Reserve dient in puncto Zusammenhalt für uns sogar als Vorbild.“ Ein Wermutstropfen sind indes die fehlenden Jugendteams im A- und B-Junioren-Bereich.
Fußball als wichtiger Bestandteil
Wie an vielen verwaisten Sportplätzen in der Region wünscht man sich auch auf dem Harkortberg die sukzessive Rückkehr zur Normalität. „Der Fußball ist für viele Menschen ein wichtiger Bestandteil“, glaubt Decker, der davon ausgeht, dass bis Ende März Klarheit herrscht, wie es mit der Saison 2020/21 weitergeht. „Es wäre schon klasse, wenn wir die letzten acht Partien der Hinrunde absolvieren könnten.“
Bei aller Vorfreude ist eine professionelle Vorbereitung auf eine mögliche Fortsetzung des Spielbetriebs für den neuen Coach aber unerlässlich: „Keine Amateurmannschaft ist im Rhythmus. Es wäre einfach schade, wenn die Teams nach dieser langen Abstinenz als nächstes mit reihenweise verletzten Spielern zu kämpfen hätten.“