Hagen. Seit 1999 ist Timon Schliepkorte dem TuS Volmetal treu und spielte schon in allen Mannschaften. Nun feiert er sein Comeback in der 3. Bundesliga.

Dass ein Spieler nach erfolgreichen Jahren in der 3. Handball-Bundesliga einen Schritt kürzer treten möchte und fortan eine Führungsrolle im Landesliga-Team übernimmt, ist keine Seltenheit. Dass ebendieser Spieler aber den Weg wieder zurück in die Erstvertretung findet, ist ungewöhnlich.

Vor genau diesem Schritt steht nun Timon Schliepkorte beim TuS Volmetal. Nach vier Jahren in der zweiten Mannschaft fühlt sich der 25-Jährige bereit wieder richtig anzugreifen. Im Interview verrät er, wie es zu diesem Schritt kam und wieso ein Vereinswechsel für ihn nie eine Option war.

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Timon Schliepkorte, was waren die Gründe dafür, dass Sie sich 2017 aus der ersten Mannschaft zurückgezogen haben?

Timon Schliepkorte:Das waren vor allem zeitliche Gründe. Nachdem ich meine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen hatte, wollte ich nebenbei noch ein Studium bei der FernUni beginnen. Zudem war mein Ziel mehr zu Reisen.

Und das haben Sie dann auch getan?

Ja, ich war unter anderem in Brasilien und Argentinien, in Thailand, Abu Dhabi und Dubai.

Hat Corona die Lust auf das Reisen gestoppt oder wie kommt der Sinneswandel?

Zum einen kann man aktuell natürlich nicht mehr so viel verreisen (lacht). Zum anderen hat sich aber mit dem Studium inzwischen alles soweit eingependelt, dass mich der zeitliche Aufwand nicht mehr abschreckt. Und nach der langen Zeit ohne Handball ist man natürlich doppelt heiß wieder loszulegen.

Haben Sie dem Trainergespann der ersten Mannschaft signalisiert, dass Sie sich bereit fühlen, wieder in der 3. Bundesliga anzugreifen?

Nein, tatsächlich kam Pippo (Philipp Brüggemann, Teammanager der Volmetaler; d. Red.) auf mich zu und sprach mich an. Vorher hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht, aber ich fühle mich bereit.

Werden Sie sich denn als „Neuzugang“ fühlen, oder kennen Sie die Mannschaft schon?

Mit vielen Spielern habe ich selbst noch zusammengespielt. Und auch das Training der ersten und zweiten Mannschaft läuft oftmals parallel ab, so dass es für mich kein komplett neues Kennenlernen sein wird.

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Und das gilt auch für Trainer Marc Rode?

Marc ist ja kein Unbekannter im Volmetal. Er hat selbst lange für uns gespielt, deshalb kennt man ihn auch schon. Und ich freue mich in seine Mannschaft zu kommen.

Kam für Sie denn nie ein Wechsel in Frage? Es werden ja sicherlich mehrere Vereine angefragt haben.

Das ist richtig, aber ein Wechsel stand nicht zur Debatte. Ich wohne nach wie vor in unmittelbarer Nähe zur Halle. Das macht es auch einfacher. So spart man auch viel Zeit, wenn es um das wöchentliche Training geht. Und man kennt den Verein und die Leute drumherum inzwischen einfach seit Jahren. Da kommt für mich nichts anderes in Frage.

Und Sie dürften einer der wenigen Spieler sein, der wirklich alle Mannschaften einmal durchlaufen hat.

Ja, ich habe ungefähr 1999 bei Volmetal angefangen und bin durch die Jugendabteilungen gegangen und habe von der ersten bis zur vierten Herrenmannschaft überall mal mitgemischt. Jetzt freue ich mich wieder auf die Erste und gehe da auch relativ entspannt dran.