Hagen. Während des Lockdowns ist der TSV Fichte Hagen sehr umtriebig. Ein neues Gebäude entsteht, die Personalplanungen gehen in die nächste Runde.
Der Tag, an dem im heimischen Kreis der letzte Ball rollte, liegt mittlerweile schon weit zurück. Es war der 25. Oktober des vergangenen Jahres, als die Fußballer am achten Spieltag der laufenden Spielzeit 2020/21 noch um Punkte kämpften. Seitdem pausieren die Ligen aufgrund der Corona-Pandemie. Dennoch dominieren bei den Kickern des TSV Fichte Hagen Umtriebigkeit und der Optimismus, gut gerüstet zu sein für die ersehnte Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
Schneidmüller und Co. krempeln die Ärmel hoch
Wer in diesen Tagen mit Mathias Schneidmüller spricht, dem begegnet ein zufriedener Leiter der Eilper Fußballabteilung. „Natürlich trifft auch uns die aktuelle Situation, aber ich bin überzeugt davon, dass wir das Beste daraus gemacht haben.“ Stolz ist Schneidmüller darauf, dass trotz der Fußballpause an vielen Stellen die Ärmel hochgekrempelt werden.
Zum Beispiel in puncto Personalplanung für die neue Spielzeit 2021/22, in der die 1. Mannschaft – voraussichtlich in der Kreisliga A1 – weiterhin von Cheftrainer Martin Freitas betreut wird. Der bisherige Coach der Reserve, David Blaut, will es mit 32 Jahren noch einmal wissen und rückt in den Kader der Erstvertretung auf. Sein Traineramt gibt Blaut dann ab, ein adäquater Nachfolger ist in Martin Fornol bereits gefunden.
Personalgespräche sind in vollem Gange
Auch bei der 3. Herrenmannschaft, den Damen und im Jugendbereich laufen die personellen Gespräche gut, hier wird Schneidmüller ebenfalls bald Vollzug melden können. „Wir wollen den Spielern durch Transparenz und frühzeitige Planungssicherheit positive Signale senden“, sagt der Abteilungsleiter. Und das Feedback von den Aktiven ist gut: Über den Jahreswechsel landeten weniger Abmeldungen im Postfach der Verantwortlichen als in Nicht-Corona-Zeiten.
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Schneidmüller bewertet das als Anerkennung und Vertrauen in den eingeschlagenen sportlichen Weg. Ob der allgemeine Zuspruch im Amateurfußball auch nach Corona hoch sein wird, vermag Schneidmüller indes noch nicht zu beurteilen: „Wir sind gespannt, wer letztlich auf den Platz zurückkehrt.“
Mannschaft bleibt über Skype in Kontakt
Bisher gebe es keine negativen Tendenzen, die Trainer stehen mit den Mannschaften in kontinuierlichem digitalem Kontakt. Die 1. Mannschaft beispielsweise trifft sich einmal pro Woche via Skype, Trainer Freitas hat zudem jeden Spieler mit Trainingsplänen ausgestattet, damit die Grundfitness erhalten bleibt. Gleich sechs motivierte Übungsleiter der Eilper warten auf den Start von Fortbildungsmaßnahmen zum Erwerb von Trainerscheinen.
Auch abseits des Kunstgrüns macht sich der Verein fit für die Zukunft. Zeitnah werden das alte Vereinsheim und der Kabinentrakt abgerissen und durch ein von einem Sponsor finanziertes neues Gebäude ersetzt. Großzügige Umkleidekabinen, eine neue Gastronomie und ausreichend Platz: Das alles soll die Fußballer in rund eineinhalb Jahren begeistern. „Die Planungen halten uns auf Trab. Derzeit arbeiten wir an Lösungen für den Trainings- und Spielbetrieb.“
Kampfbahn Struckenberg ist Alternative
Ein möglicher Ausweichort, die Kampfbahn Struckenberg in Eilpe, wird aktuell geprüft. An der Wörthstraße sollen zudem mobile Kabinen zum Einsatz kommen, damit der Kunstrasenplatz nutzbar bleibt. Weil durch die Corona-Pandemie wichtige Einnahmequellen wie das Weihnachtsturnier oder das Osterfeuer wegbrechen, hofft man beim TSV Fichte zumindest auf die Austragung des traditionellen Fritz-Kahl-Turniers im Sommer.
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„Ich bin da von dem einen oder anderen etwas blöd angeguckt worden“, schmunzelt Schneidmüller. „Aber wir müssen starten. Wir können den Ablauf anders gestalten, sollten etwa Auflagen gestellt werden. Und wenn es gar nicht geht, sagen wir eben ab. Aber so ein Event lässt sich nicht kurzfristig planen.“
Grundsätzlich ist Fichtes Fußballchef froh, dass in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet wurde und hegt gleichzeitig die Hoffnung, im Laufe des März den Trainingsbetrieb und im April die Meisterschaft wiederaufnehmen zu können. „Dann ist der Hinrundenabschluss bis zum Sommer drin. Das hängt jetzt stark vom Infektionsgeschehen der nächsten Tage und Wochen ab.“