Breckerfeld. Mit einer ungewöhnlichen Idee will Schwarz-Weiß Breckerfeld in der Corona-Zeit die Vereinskasse ein wenig füllen. Zum Verkauf stehen Soli-Kisten.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es muss wieder mehr getrunken werden. Und zwar in diesem Fall für den guten Zweck. Die Pilskultur leidet. Gerade in der vermaledeiten Corona-Zeit. Was Schwarz-Weiß Breckerfeld auf eine außergewöhnliche Idee bringt: die Soli-Kiste. 24 Flaschen Veltins Pils oder Radler, 0,33 Liter. Zu erwerben über den Verein – gegen Spende.
Sportlich befindet sich SW Breckerfeld auf Aufstiegskurs
Es wird zu wenig getrunken. Und das spürt man auch in der Kreisliga A, wo ein Bier nach dem Training in der Kabine noch zu den geselligen und von der sportlichen Leitung durchaus akzeptierten Gepflogenheiten gehört. Zu feiern gäbe es insbesondere in Breckerfeld gerade reichlich. Denn rein sportlich befinden sich die Schwarz-Weißen auf Aufstiegskurs. Sechs Siege, zwei Unentschieden. Dann aber gewann Corona. Kein Fußball mehr, kein Training, keine Turniere.
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Was nicht nur sportlich ein riesiges Loch reißt, sondern auch finanziell. „Es ist ja kein Geheimnis, dass wir den Großteil unseres Vereinsetats über den Verkauf von Getränken erzielen“, sagt Marvin Tholen. Und zwar am Rande des Spielbetriebs, bei Turnieren wie dem Hanse-Cup oder beim großen Hallenturnier und nicht zuletzt bei der Jakobuskirmes mit einem Getränkestand im Ortskern. Und in diesem Jahr eigentlich auch beim Westfälischen Hansetag, den Breckerfeld ausrichten sollte.
Spielbetrieb ruht bis Ende März
Sollte. Konjunktiv. Denn all das aber bricht gerade weg. Es gibt keinen Spielbetrieb, es gibt keinen Hansetag, und auch eine Kirmes nebst zünftigen Junggesellenschützenfest ist unter Corona-Bedingungen kaum denkbar. Dazu kommt, dass derzeit auch niemand das Vereinsheim für private feiern mietet. Es darf ja nicht gefeiert werden.
„Finanziell ist das für uns eine Katastrophe“, sagt Marvin Tholen, „uns fehlt ein mittlerer fünfstelliger Betrag an Umsatz.“ Immerhin: Mitgliedsbeiträge fließen noch, um Sponsoren will man sich weiter bemühen. Trotzdem ist Besserung zumindest kurzfristig nicht in Sicht: „Bis Ende März wird es mal definitiv keinen Spiel- und Trainingsbetrieb geben“, sagt Marvin Tholen. „Was danach kommt, ist noch völlig offen. Wir hoffen darauf, dass wir zumindest im Seniorenbereich die Hinrunde noch zu Ende spielen können und das Ergebnis dann gewertet wird. Das wären dann noch acht Spieltage...“
25 Bierkisten müssen weg - mindestens
Weil das Pilsbier aber so lange aber nicht frisch bleiben wird, ist den Verantwortlichen jetzt diese ungewöhnliche Idee gekommen: die Solikiste. Eine Kiste für die Solidarität. „Wir haben noch 25 Kästen Bier, deren Verfallsdatum langsam näher rückt“, sagt Tholen, „die können wir nicht mehr ewig verwahren. So langsam müssen sie mal getrunken werden.“
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Im geselligen Kreise wird das auch in den kommenden Wochen kaum möglich sein. Und so will der Verein die Kisten jetzt verkaufen, bietet einen Bringdienst, neben dem Bier auch noch eine Dauerkarte für den Rest der Saison und bittet um Spenden. „Wir denken, dass so zumindest ein paar Euro in die Kasse kommen“, sagt Marvin Tholen und betont: „Wenn sich mehr als 25 Interessenten melden, besorgen wir weitere Kisten.“
Es muss mehr getrunken werden. Aus Solidarität. Für die Zukunft des Vereins.
Wer sich für eine der Soli-Kisten interessiert, kann sich an Marvin Tholen melden. Der Vorsitzende ist zu erreichen unter 0176/70521543 bzw. per Mail an 1.vorsitzender@sw-breckerfeld.de