Hagen. Peter Kostrzewa ist neuer Jugendkoordinator beim SSV Hagen. Was er mit dem Fußball-Nachwuchs vor hat und was er von einer Saisonfortsetzung hält.

Auf dem Platz des SSV Hagen am Höing tut sich seit Monaten zwar nichts, aber das hindert die Fußballabteilung des Traditionsklubs nicht daran, strukturelle Veränderungen voranzutreiben – im Gegenteil. Nachdem sich der Vorstand der „Adler“ im Herbst 2020 komplett neu aufgestellt hat und schon viele Entwicklungen vorantreibt, sollen auch die jungen Kicker vom Höing künftig mehr Auftrieb bekommen.

Gelingen soll dies mit dem neuen Jugendkoordinator Peter Kostrzewa, der schon seit fast 16 Jahren beim SSV Fußball spielt und zuletzt zehn Jahre lang Nachwuchscoach bei Borussia Dröschede war. „Kosta“, wie sie ihn am Höing nennen, wird zudem als sportlicher Berater der Jugend tätig sein. Wir sprachen mit dem 47-jährigen Polizeibeamten aus Iserlohn über seine Ziele mit den SSV-Talenten.

Herr Kostrzewa, Sie sind nun Verantwortlich für die Jugendarbeit beim SSV. Wie sind Sie zu diesem Posten gekommen?

Peter Kostrzewa: Das war ganz einfach. Ich habe mit dem SSV eine lange Verbundenheit, alle Höhen und Tiefen der letzten fast 16 Jahre mitgemacht. Zu Bernd Schneider hatte ich immer guten Kontakt, wir haben damals schon zusammengespielt, als der SSV noch in der Landesliga war. Ich habe ihm gesagt: Wenn ich euch irgendwie helfen kann, dann mache ich das. Ich bin beruflich fünfmal die Woche in Hagen, das passt also ganz gut. Neuland ist die Jugendarbeit für mich nicht, ich war ja schon A- und C-Jugendtrainer hier und zuletzt zehn Jahre in der Nachwuchsabteilung in Dröschede. Zudem habe ich eine DFB-Jugend-Elite-Lizenz, für den Hagener Stadtsportbund habe ich viele Ferienfreizeiten organisiert.

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Welche Ziele setzen Sie sich als Jugendkoordinator und sportlicher Berater?

Von der sportlichen Ausrichtung her wollen wir wieder dahin, wo wir einst waren – wir wollen, dass alle unsere Jugendteams überkreislich spielen. Es wird ein langer Weg, aber wenn wir unseren roten Faden beibehalten und einen langen Atem beweisen, dann kann etwas Gutes wachsen. Hagen 11 hat es ja vorgemacht. Wir haben Top-Gegebenheiten am Höing, haben einen schönen Kunstrasen, das Westfalenbad um die Ecke und gute Möglichkeiten fürs Lauftraining. Die Voraussetzungen für unsere Ziele könnten kaum besser sein.

Was läuft denn in der Jugendabteilung des SSV gut, und was könnte besser werden?

Ich werde die Zeit jetzt erstmal nutzen, um mir einen Überblick zu verschaffen, sodass ich bald mal einen Drei- oder Fünfjahresplan erstellen kann. Bernd und Domenico Marino, der nach wie vor ebenso als Jugendkoordinator tätig sein wird, haben mir schon viele Infos zugetragen. Wichtig ist mir, dass wir schon ganz unten, also in den jungen Jahrgängen, viel Qualität reinkriegen. Dort werden Grundlagen geschaffen. Da sind wir schon auf einem guten Weg, aber ich möchte gerne helfen, dass wir noch besser werden und noch professioneller arbeiten.

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Machen Sie sich noch Hoffnungen auf eine Fortführung der Saison 2020/21?

Nein. Ich finde, da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Wenn die Zahlen runtergehen, werden die Kinder erstmal in die Schulen gehen, und dann wird man irgendwann wieder trainieren können. Aber schon bald in einen Ligabetrieb zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen. Das muss man abhaken – und sich auf 2021/22 einstellen.