Wetter. Der neue Sportausschuss in Wetter hat sich konstituiert. Hier steht die Sanierung des Sportzentrums Oberwengern - Bad und Sporthalle - im Fokus.

Die Sanierung des Sportzentrums Oberwengern wird einen Fokus der Sportpolitik in Wetter in den nächsten vier Jahren bilden. Das wurde bereits in der ersten Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses – erstmals geleitet vom neuen Vorsitzenden Stefan Wedegärtner – deutlich. Die technische Sanierung des Sport- und Freizeitbads Oberwengern wurde vom Gremium auf den Weg gebracht, die benachbarte Sporthalle soll danach in den Blick genommen werden. „Da ist ganz großer Bedarf. Das ist unsere Vorzeige-Halle, in der ganz viele Vereine trainieren und spielen“, betonte Wedegärtner schon im Vorfeld, der Zustand der Halle indes sei ein „Armutszeugnis“.

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Stefan Wedegärtner ist neuer Vorsitzender des Sport- und Freizeitausschusses.
Stefan Wedegärtner ist neuer Vorsitzender des Sport- und Freizeitausschusses. © WP | CDU

In der Nachfolge von Björn Bösken (SPD) übernimmt Stefan Wedegärtner, bei der Kommunalwahl unterlegener CDU-Bürgermeisterkandidat, den Vorsitz des Sport- und Freizeitausschusses für die neue Legislatur-Periode. „Die Vereine müssen ihr Kirchturmdenken, das wir leider im Dorf noch haben, überwinden“, wirbt der 49-Jährige für mehr Kooperationen der heimischen Sportvereine. Wedegärtner selbst war Klubchef der TGH Wetter und ist Vorsitzender der HSG Wetter/Grundschöttel, dieses Amt will er aber - um Interessenskonflikte zu vermeiden - bei nächster Gelegenheit abgeben.

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Sole- oder Chlorgas-Desinfektion?

Als HSG-Chef weiß er genau um den Zustand der von ihm bereits im Wahlkampf als „alt, dreckig und kaputt“ bezeichneten Sporthalle Oberwengern. „Der Eingangsbereich ist marode, die Sanitäranlagen sind nicht mehr schön“, sagt Wedegärtner, „und wenn die Jugendtrainer von Gastmannschaften ihren Schützlingen verbieten, in Oberwengern zu duschen, dann sagt das einiges über den Zustand.“ Folgerichtig beantragte seine CDU in der ersten Ausschuss-Sitzung, die Kosten für eine grundlegende Sanierung der Halle zu ermitteln. 313.000 Euro sind bisher im Haushaltsplan für Deckenerneuerung und Beleuchtung vorgesehen, auch der Hallenboden soll mithilfe des vom Bund und NRW aufgelegten „Investitionspakts für Sportstätten“ ausgetauscht werden, darüber hinaus sieht man aber auch sanitäre Anlagen und Tribüne als sanierungsbedürftig an. „Wir sollten unsere zentrale Sportstätte nicht länger vor sich hin siechen lassen“, erklärte Andreas Fieberg (CDU).

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Das  Sport- und Freizeitbad Oberwengernsoll technisch saniert werden.
Das Sport- und Freizeitbad Oberwengernsoll technisch saniert werden. © TuS Wengern

Auf eine Förderung durch den Sportstätten-Investitionspakt setzt man auch bei der geplanten technischen Sanierung des benachbarten Bades (Wassertechnik und Elektrik), die etwa 810.000 Euro kosten wird. Bis zum 15. Januar muss der Förderantrag gestellt sein, die Baumaßnahmen sollen im April 2021 beginnen. Das bereits in diesem Jahr angesichts der Corona-Pandemie lange und auch aktuell wieder geschlossene Sport- und Freizeitbad Oberwengern wäre dann allerdings erneut für etwa neun Monate nicht nutzbar.

Sport- und Freizeitausschuss in Wetter hat 15 Mitglieder

15 stimmberechtigte Mitglieder gehören dem neuen Sport- und Freizeitausschuss der Stadt Wetter an, Ausschussvorsitzender ist Stefan Wedegärtner (CDU). Neben der stellvertretenden Ausschuss-Vorsitzenden Monika Schäfer stellt die SPD mit Alexandra Benkenstein, Jutta Rittershaus, Heiko Kuhlmann und Volker Mohring fünf Mitglieder. Zudem sind Sigrid Haag, Norbert Klauke, Martin Treichel, Ralf Blomberg (Bündnis 90/Die Grünen), Andreas Fieberg, Marcel Kamp (CDU), Alexander Stuckenholz, Filippo Giletti (FDP) und Wilfried Konietzko (Bürger für Wetter) vertreten.

Einige Ausschussmitglieder sahen es zudem als kritisch an, dass das mehr als 40 Jahre alte und 2014 für etwa eine Million Euro sanierte Bad nach dem zurückliegenden Wechsel von Chlorgas auf Sole-Desinfektion nun wieder auf Chlorgas umgestellt werden soll. „Das Gebäude ist nicht für den Sole-Betrieb gebaut worden“, erläuterte Dieter Heering vom planenden Ingenieurbüro. Und Bürgermeister Frank Hasenberg ergänzte. „Ob von Sole auf Chlorgas umgestellt werden soll oder nicht, entscheidet der Rat.“

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Fußballplätze gut in Schuss

Neben Halle und Bad in Oberwengern hat die Verwaltung zudem im Rahmen des Investitionspakts Fördermittel für die Sporthalle am Brasberg – Sanierung oder Neubau – und die Halle am See beantragt. Was auch deutlich macht, dass sich in Wetter – im Gegensatz zu Nachbarstädten – der Sanierungsbedarf weniger auf Fußballplätze und Kunstrasen bezieht. „Unsere Sportplätze sind alle gut in Schuss, jetzt müssen wir uns um die Hallen kümmern“, sagt auch der neue Ausschuss-Vorsitzende Stefan Wedegärtner: „Die Fußballvereine leben bei uns doch paradiesisch, wenn ich etwa Hagen sehe, wo sich mehrere Klubs einen Platz teilen müssen. Bei uns haben sie die Plätze für sich allein.“