Wetter. „Blau-Weiße Nüsse“ und „Ruhrknappen“ aus Wengern sorgen sich um ihren Verein. Verantwortliche des S04 stehen bei den Fans in der Kritik.

Die sportliche Talfahrt des FC Schalke 04 nimmt kein Ende. Am Wochenende gab es das 26. Bundesliga-Spiel in Serie ohne Sieg. Das geht auch an den örtlichen Schalke-Fans nicht spurlos vorbei. So sehen die Mitglieder der Fanclubs „Blau-Weiße Nüsse“ aus Grundschöttel und die „Ruhrknappen“ aus Wengern die aktuelle Situation.

Die Ergebnis-Misere des Traditionsvereins aus Gelsenkirchen macht Markus Bötzel, langjähriges Mitglied der Wengeraner Ruhrknappen, nicht nur am Trainer fest: „Die Serie an Misserfolgen hemmt und verunsichert die Mannschaft, daher sehe ich die aktuelle Verfassung als sehr schlecht an. Für die Situation ist mit Sicherheit aber nicht Manuel Baum der Hauptverantwortliche. Es wurden schon vorher zu viele Fehler gemacht. Er ist nicht zu beneiden“, erklärt Bötzel, der auch Co-Trainer der Reserve des TuS Esborn ist.

Für die Zukunft wünscht er sich vor allem, dass sein Herzensverein auf den eigenen Nachwuchs setzt: „Meiner Meinung nach sollte vermehrt der Weg eingeschlagen werden, auf die Jugend zu setzen. Was passiert, wenn man auf satte Stars setzt, die viel Geld verdienen, aber wenig Leistung bringen, sieht man ja jetzt. In der aktuellen Situation sollte man vielleicht auch einen Abstieg in Kauf nehmen, um dann einen vernünftigen Neuaufbau zu starten.“

Es mangelt an Qualität und Mentalität

Auch David Konze, der seit Kindheit Schalke-Fan ist und Mitglied des Fanclubs „Blau-Weiße Nüsse“, erklärt: „Mehrere Punkte sind in meinen Augen nicht Erstligatauglich. Zum einen das Zweikampfverhalten: Seit kommen die Spieler auf dem Platz nicht in die Zweikämpfe, verlieren die einfachsten Duelle und das in den einfachsten Situationen. Dass ist auch die Mentalität ein Problem. Die Truppe spielt zu brav. . In den letzten Monaten gab es soweit ich mich erinnere nur eine Gelb-rote Karte für Can Bozdogan und eine Rote Karte für Ozan Kabak. Das spricht Bände. Abstiegskampf sieht für mich anders aus“, so Konze.

Auch in der Qualität der Einzelspieler sieht er ein Problem: „Es gibt kaum Qualität im Kader. Sogenannte Qualitätsspieler wollen oder können ihre Leistung nicht abrufen. Da muss man auch ganz klar die Zusammenstellung des Kaders kritisieren. Manuel Baum ist da die ärmste Sau. Es gibt keinen richtigen Trainer für diese Mannschaft. Respekt, dass Baum sich das überhaupt angetan hat. Für die kommenden Spiele brauchen wir eine Mannschaft auf dem Platz, die versteht, worum es für die Fans des Vereins wirklich geht. Um in der Liga zu bleiben, brauchen wir elf bis 16 Jungs, die sich über 90 Minuten zerreißen.“

Knoten muss endlich platzen

Auch Fanclub-Kollege Maik Kunze nimmt die Schalker Vereinsführung in die Verantwortung: „Es ist nicht zu übersehen, dass bei der Zusammenstellung des Kaders zu viele gravierende Fehler gemacht wurden. Die Mischung aus bodenständigen Profis, Ballzauberern mit Starallüren und talentierten Nachwuchskräften stimmt nicht mehr. Diese Fehler müssen aufgearbeitet werden. Ansonsten muss man jetzt die Ruhe bewahren und weiter daran arbeiten, dass der Knoten endlich platzt“, so Kunze.