Hagen. Um einer an Leukämie erkrankten Angehörigen der HSG Wetter/Grundschöttel zu helfen, greifen die Drittliga-Handballer von Eintracht zum Stäbchen.
Die Sportler halten auch während des Lockdowns zusammen. Als vor wenigen Wochen bekannt wurde, dass die Schwester eines Handballspielers der HSG Wetter/Grundschöttel an Leukämie erkrankt war, rief der Verein um den Hagener Trainer Adam Klein dazu auf, sich über die DKMS-Seite registrieren zu lassen, um so einen passenden Spender für die junge Frau zu finden. „Alle wollen helfen. Als sich in der Vereins-Gruppe die Nachricht verbreitete, ging es um wie ein Lauffeuer. Jeder, der kann, wollte sich registrieren lassen“, war Trainer Klein schon damals von der Welle der Solidarität begeistert.
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Über die sozialen Medien und unsere Zeitung verbreitete sich der Registrierungsaufruf, was auch den Bruder der Betroffenen berührte: „Selbst als Geschwister hat man nur eine 25-prozentige Chance auf eine Übereinstimmung. Bei uns passt es leider nicht, weshalb sie auf einen Fremdspender angewiesen ist.“
Eigene Erfahrungen im Umfeld
Nun sind auch die Drittliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen auf das Schicksal der jungen Frau aufmerksam geworden. Und sie wollen helfen. Zumal es sich bei der HSG Wetter/Grundschöttel auch um den Kooperationsverein der Eintracht handelt. „Eike (Weinberg, Referent der Geschäftsführung, d. Red.) kam bei einem Training auf uns zu und erzählte uns von dem Fall“, erzählte Eintracht-Spieler Julian Renninger. Daraufhin entschied sich die Handball-Mannschaft geschlossen dazu, an der Registrierungsaktion teilzunehmen.
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Kreisläufer Renninger hat zudem noch eine besondere Verbindungen zur DKMS. „Als ich von der Aktion gehört habe, habe ich bei mir selbst gemerkt, wie doof man doch eigentlich ist.“ Denn auch in seinem nahen Familienumfeld hatte es schon einen Blutkrebs-Patienten gegeben: „Dort konnte auch eine Spende gefunden werden und inzwischen ist zum Glück alles wieder gut.“
Umsetzung scheiterte
Seitdem sei zwar die Überlegung und auch der Vorsatz dagewesen, sich zu registrieren, an der Umsetzung scheiterte es allerdings: „Ich hatte es immer im Kopf, aber irgendwie habe ich es dann doch nie gemacht. Ich kann auch gar nicht erklären wieso nicht, es ist ja nichts Schlimmes und nicht viel Aufwand.“
Ähnlich ging es noch zwölf weiteren Personen der Eintracht. „Eigentlich hatten wir wohl angefragt, ob jemand von der DKMS vorbei kommt und einmal alle Abstriche nimmt, aber das geht aufgrund der aktuellen Corona-Lage nicht“, erinnerte sich Renninger. Doch auch das konnte die Aktion nicht stoppen. Über die Homepage registrierten sich die Handballer und bekamen wenig später ein Set der DKMS zugeschickt. „Vor dem Training haben wir dann gemeinsam die jeweils drei Abstriche im Mund gemacht. Im Vergleich zum Coronatest ist das gar nichts“, findet Eintrachtler Renninger.
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Im Anschluss wurden die Abstriche zurück an die DKMS geschickt. „Es ist wirklich nur ein minimaler Aufwand und wir hoffen sehr, dass wir damit helfen können“, so Renninger, der auch noch mal bekräftigte: „Selbst wenn es nicht für die Angehörige der HSG hilft, dann aber vielleicht für einen anderen Patienten. Ich denke, da sind wir alle in der Verantwortung und umso mehr freue ich mich, dass wir auch mit Eintracht jetzt endlich registriert sind.“
Aufruf der Mitspielerinnen
Auch die Mannschaftskolleginnen der betroffenen Handballerin haben einen Aufruf gestartet. Auf der Homepage der DKMS unter www.dkms.de/machunswiederkomplett gelangt man zum Aufruf der Sportlerinnen, die sich dort für ihre Mitspielerin stark machen.
Weitere Informationen zur DKMS finden sie auf der gleichnamigen Homepage. Dort können Sie sich auch registrieren lassen.