Hagen. Die Kritik am geplanten Bau einer Mehrzweckhalle am Ischeland ist mal wieder bezeichnend für die Hagener Stadtpolitik. Ein Kommentar.

Sicherlich ist es legitim, wenn Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte Fragen zum Thema „Mehrzweckhalle am Ischeland“ stellen, und diese dürfen kritisch sein. Vielleicht käme das Gremium auch sonst nicht seiner Pflicht nach. Jedoch ist es bezeichnend, wenn Bedenken die überaus positive Vision einer modernen, einzigartigen Stätte für den Hagener Sport gleich zu Beginn der politischen Beratungsfolge in den Schatten stellen.

Steine in den Weg anstatt Lob

Bevor man sich in den Verästelungen eines komplexen Bauvorhabens verliert, wäre es ratsam, das Konzept und deren Macher erstmal zu loben. Und angesichts der Herausforderungen, die solch ein Mammutprojekt nun mal mit sich bringt, kollektive Zuversicht auszudrücken. Stattdessen, so scheint es, legen politische Bedenkenträger Steine in den Weg der Mehrzweckhalle, für die die klamme Stadt Hagen nicht einen Cent berappen muss.

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Wie Grünen-Sprecher Panzer darlegte, stelle die neue Halle eine Konkurrenz zur benachbarten Krollmann Arena dar, die man ja für acht Millionen Euro saniert habe. Allerdings können weder Hagens Spitzensportvereine noch der geneigte heimische Sportfan etwas dazu, dass die gute alte „Ische“ vor zehn Jahren lediglich halbherzig aufgehübscht wurde und nur so gerade eben den Anforderungen der immer professioneller werdenden Profiligen entspricht. Bei eventuellen Aufstiegen, die sich vor allem die Eintracht-Handballer auf die Fahnen schreiben, wäre die altehrwürdige Halle nicht mehr ausreichend.

Neue Möglichkeiten für Phoenix Hagen und Eintracht

Noch heute müssen Phoenix und Eintracht wegen Überbelegung in drei verschiedenen Hallen trainieren. Eine Farce. Kein Wunder also, dass sich die Vereine nach einer moderneren Spielstätte sehnen, die ganz neue Trainings- und Fitnessstandards bietet.

Es entbehrt jeglicher Logik, Hagens Spitzensportler gegen ihren Willen dazu zu verdammen, auf ewig in einer in die Jahre gekommenen Halle aufzulaufen, nur weil man dort ja mal investiert hat. Zumal die Modernisierung der Ischelandhalle nicht umsonst war. Mindestens drei weitere Jahre würden Phoenix und Eintracht dort spielen und Miete zahlen, Schul- und Breitensport kann dort auch weiterhin betrieben werden.

Eine Konkurrenz für die Hagener Stadthalle?

Eine Konkurrenz wäre die Mehrzweckhalle auch nicht für die Stadthalle , schließlich soll die neue Arena kein Kultur- und Veranstaltungstempel werden, sondern in erster Linie dem (Spitzen-)Sport neue Perspektiven aufzeigen.

Perspektiven , die Hagen unbedingt braucht, und die man sich nicht verbauen sollte. Denn irgendwann wird auch der ehrgeizigste Investor die Lust am Projekt verlieren, wenn man ihm nur Hürden aufzeichnet.