Hagen. Die Bezirksvertretung Mitte kann sich nicht dazu durchringen, das Großsporthallenprojekt in Hagen auf den Weg zu bringen. Hier die Argumente.
Noch hat die Neuauflage der Idee, im Sportpark Ischeland eine zeitgemäße und vor allem für höchste Sportprofiligen taugliche Mehrzweckhalle zu errichten, gar nicht richtig Fahrt aufgenommen, da droht sie auch schon wieder aufs Abstellgleis zu geraten: Die Bezirksvertretung Mitte wollte am Mittwochabend noch nicht einmal den Grundsatzbeschluss für die Millionen-Investition fassen, sondern meldete noch erheblichen Erläuterungsbedarf an.
Lediglich die SPD hätte der Planungsverwaltung grünes Licht dafür erteilt, einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Alle übrigen Fraktionen sprachen sich auf Initiative von Grünen-Sprecher Hans-Georg Panzer dafür aus, es zunächst bei einer ersten Lesung zu belassen und von der Fachverwaltung weitere Detailinformationen einzufordern: „Nachdem die Planer über zwei Jahre sich in Gesprächen mit dem Investor befindet, können wir das Projekt jetzt nicht im Schweinsgalopp beschließen.“ Panzer stellte vor allem die bange Frage, was aus der gerade erst für acht Millionen Euro sanierten Ischelandhalle werde: „Wir haben diesen Fehler schon bei den Malls in der Innenstadt gemacht – zwei Hallen sind zu viel.“
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Gleichzeitig erinnerte er an das Normenkontrollverfahren aus dem Jahr 2005. Damals entschied das OVG Münster beim ersten Großsporthallenversuch, dass die Auswirkungen auf das Umfeld nicht zumutbar seien. „Dieses Thema schwebt bis heute über uns“, argumentierte der Grüne, der zugleich eine drohende Konkurrenzsituation zur Stadthalle ins Feld führte.
Keine Sorge um Ische-Auslastung
Zäher Einstieg
Ursprünglich hatte die Fachverwaltung geplant, im Rahmen der coronabedingt verkürzten Sitzungsfolge in der Bezirksvertretung Mitte, im Haupt- und Finanzausschuss (3. Dezember) sowie in der Ratssitzung am 10. Dezember sich die erforderliche Rückendeckung für das Mehrzweckhallenprojekt holen zu können. Jetzt bedarf es selbst für diesen Einstieg weiterer vertiefender Erläuterungen.
Dem hielt SPD-Sprecher Christian Peters entgegen, dass die Situation heute eine andere sei: „Der Bedarf an Hallenkapazitäten ist deutlich gestiegen, wir müssen uns keine Sorge um die Auslastung der Krollmann-Arena durch Vereins- und Schulsport machen. Daher sollten wir ein positives Signal an den Investor senden.“ Eine Argumentation, die auch Stadtbaurat Henning Keune ausdrücklich unterstrich: „Es geht lediglich um den Grundsatzbeschluss. Alle Detailfragen wie Parkraummanagement und die Bürgerbeteiligung folgen erst im Bebauungsplanverfahren“, stellte er heraus, dass Events abseits des Sports nur in Einzelfällen angedacht seien. Argumente, die jetzt noch vertieft werden müssen.