Hagen. Die 2. Basketball-Bundesliga macht Covid-Schnelltests für Spieler und Trainer zur Pflicht. Eine wichtige Frage bleibt für Phoenix Hagen ungeklärt.

Es wurde scharf kritisiert, intensiv diskutiert und lange beraten, und nun herrscht in der Causa „ Corona-Tests in der 2. Bundesliga ProA “ Klarheit: Die Führung des Basketball-Unterhauses hat auf die Vielzahl von Corona-Infektionen reagiert und das Hygienekonzept erweitert. Das bedeutet: Ab sofort sind für alle Spieler, Trainer und Schiedsrichter sowie Kommissare Schnelltests vor den Partien verpflichtend. Hinzu kommt, dass die Liga verstärkt kontrollieren will, ob sich die Vereine auch an die neuen Regeln halten.

So müssen Teams künftig testen

Bereits ein positives Testergebnis führe zur Spielabsage, teilte die 2. Liga um Geschäftsführer Christian Krings mit: „Um das Infektionsrisiko zu minimieren, wollen wir durch die zusätzlichen Testungen auch asymptomatische Infektionsverläufe vor einem Spiel erkennen und zur Sicherheit aller reagieren können.“ Die Teilnahme am Spielbetrieb ist damit nur noch ausschließlich nach vorheriger Testung möglich. Und: „Die Entscheidung der Vereinsverantwortlichen beinhaltet ebenso eine sofortige Spielabsage ab mindestens einem positiven Testergebnis innerhalb der beiden Mannschaften.“

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Das bedeutet allerdings auch: Spiele könnten sehr kurzfristig noch ausfallen. Wer auswärts spielt – für Phoenix ist es Stand jetzt am 20. Dezember (Rostock) wieder soweit – erledigt die eigene Testung vor der Abreise. Idealerweise sollten auch die Gastgeber frühzeitig testen, um Gästen im Fall eines positiven Ergebnisses eine dann überflüssige Anreise zu ersparen. Darauf einigten sich die Zweitliga-Vertreter mit Liga-Chef Krings.

Müssen sich die Phoenix-Spieler überhaupt testen lassen?

Die gute Nachricht für Phoenix Hagen und alle anderen Zweitligisten, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind: Pro Antigen-Schnelltest müssen die Vereine nur circa zehn Euro zahlen, während man für einen PCR-Test das fünf- bis sechsfache hinblättern muss. Allerdings sind Letztere auch genauer. „Für uns ist die größere Herausforderung, jedes Mal einen Arzt oder eine entsprechende medizinische Fachkraft zu bekommen, die beispielsweise an einem Samstagmorgen die Tests durchführt“, gibt Patrick Seidel , Geschäftsführer von Phoenix Hagen, zu bedenken.

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Die Entscheidung der Liga pro verpflichtende Tests sei jedoch nachvollziehbar. „Die Infektionsgefahr lässt sich nicht ausschließen, aber es geht darum, diese zu minimieren“, sagt Seidel. Außerdem müssten Liga und Vereine ihre Gesichter wahren und dürften ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht vergessen.

Verhandlungen mit der 2. Basketball-Bundesliga

Eine wichtige Frage, die vor allem Phoenix Hagen und die Nürnberg Falcons beschäftigt, ist allerdings noch offen: Müssen Spieler und Trainer, die bereits mit dem Coronavirus infiziert waren, auch immer wieder getestet werden? Schließlich, da scheinen sich die Virologen einig zu sein, ist zumindest temporär eine Neuinfektion mit Sars-CoV-2 auszuschließen.

Während sich bei Phoenix lediglich ein Spieler noch nicht mit dem Coronavirus angesteckt hat, sind auch bei Nürnberg die Nicht-Infizierten deutlich in der Unterzahl. „Tatsächlich muss man da die Sinnhaftigkeit hinterfragen“, findet Seidel, „darüber habe ich auch schon mit Ralph Junge ( Trainer und Manager der Nürnberg Falcons; d. Red. ) geredet. Wir sind in Verhandlungen mit der Liga. Das letzte Wort ist in der Sache noch nicht gesprochen.“

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Das Problem sei, dass noch nicht definiert sei, was „temporäre Immunität “ genau bedeutet. Vier Wochen? Drei Monate? Zwei Jahre? „Das ist wohl noch etwas schwammig“, sagt Patrick Seidel.

+++ Info +++

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Phoenix Hagen acht positive Corona-Fälle in seinen Reihen hat (sechs Spieler, zwei Trainer). Wenige Tage später wurden zwei weitere Basketballer positiv auf Covid-19 getestet. Lediglich ein Spieler hat sich bislang noch nicht infiziert. Alle erkrankten Spieler und Trainer haben das Virus gut überstanden und wurden aus der Quarantäne entlassen.