Hagen. Der italienische Ex-Fußballprofi Marco Fiore wechselt von SF Hüingsen zu Westfalenligist Hagen 11. Wie es zur spektakulären Verpflichtung kam.
Ein weiterer Ex-Profi hat den Weg nach Emst gefunden: Fußball-Westfalenligist SpVg. Hagen 11 sichert sich die Dienste von Marco Fiore . Der 31-Jährige war zuletzt als spielender Co-Trainer bei Bezirksligist SF Hüingsen (Menden) im Einsatz, hinterließ seine Spuren aber bereits in Italiens Eliteklasse, der Serie A .
Marco Fiore macht Ausbildung bei der JVA
„Marco macht zurzeit eine Ausbildung im allgemeinen Vollzugsdienst bei der JVA Hagen. Wir waren bereits in der letzten Saison in guten Gesprächen. Es freut uns natürlich sehr, dass wir ihn von unserem Projekt überzeugen konnten“, erklärt Elfer-Klubchef Magnus Becker den Wechsel. „Hinzu kommt, dass wir durch den Verlust von Onur Cenik und Tim Schattling , der beruflich bedingt kürzer treten muss, im Defensivbereich entsprechend Bedarf hatten.“
Eine spektakuläre Verpflichtung für Hagen 11. Noch spektakulärer war allerdings die Meldung im April 2019, dass sich der elegante Italiener dem Bezirksligisten Sportfreunde Hüingsen anschließt. Marco Fiore kam vom Oberligisten RW Ahlen , lief zuvor in der Regionalliga und in Italiens Spitzenligen auf, doch dann trat der Mendener einen Schritt kürzer und wurde an der Seite seines Bruders Giancarlo Co-Trainer. Fiore kehrte nach vielen Jahren des Profidaseins zurück in seine Heimat, eine hübsche Geschichte, die vor rund zwei Wochen ihr überraschendes Ende fand.
Schwieriger Saisonstart für Fiore und Hüingsen
Hüingsens Start in die Saison 2020/21 verlief holprig. Mit sieben Punkten aus sechs Spielen belegt die Mannschaft den zwölften Tabellenplatz und ist nur einen Zähler von den Abstiegsrängen entfernt. Ein verpatzter Start , der nicht spurlos an den Sportfreunden vorbeiging, für den Marco Fiore jedoch wenig konnte. Aufgrund von Verletzungen konnte der 31-Jährige, der als absoluter Topspieler der Bezirksliga galt, erst eine Halbzeit spielen. „Es gibt mehrere Gründe, warum wir nun auseinandergehen. Wir haben gesehen, dass Marco und die Vereinsführung nicht immer einer Meinung waren“, bedauerte Dirk Gottschalk , Vorsitzender der Sportfreunde. „Es sind einige Dinge vorgefallen, die ich nicht mehr akzeptieren konnte. Deshalb war es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen“, erklärte Marco Fiore.
Aussagen, in die man viel hineininterpretieren kann. Doch die Trennung verlief, darauf legten beide Seiten Wert, ohne böses Blut. „Wir gehen im Guten auseinander. Marco ist halt noch zu sehr Spieler und noch nicht bereit für einen Trainerposten. Aber die Tür ist weiterhin offen, und vielleicht sehen wir uns ja wieder“, sagte Gottschalk. „Er hat schon gesagt, dass er weiterhin hinter der Bande stehen wird, um unsere Spiele zu verfolgen, falls er keinen neuen Verein findet.“
Fiore trifft bei Hagen 11 auf alte Bekannte
Hinter Hüingser Banden wird man Fiore aber vorerst seltener sehen, dafür vor den Banden der Spielvereinigung Hagen 11, deren Verantwortliche sich in den vergangenen Wochen um die Dienste des defensiven Mittelfeldakteurs bemüht haben. „Die professionellen Strukturen, das Umfeld und auch die verantwortlichen Personen haben dafür gesorgt, dass ich gerne dazu beitragen möchte, das Abenteuer Westfalenliga erfolgreich zu bestreiten. Ich freue mich schon darauf, wenn es endlich wieder losgeht und ich das Team persönlich kennenlerne“, freut sich Fiore.
Auch wenn der 31-Jährige vorerst nur virtuell mit seiner neuen Mannschaft trainieren kann, so kennt er doch schon zwei seiner neuen Mitspieler. In der Jugend beim FC Schalke 04 ausgebildet, spielte Fiore in der U23 der Königsblauen zusammen mit den Elfern Yalcin Erkaya und Serafettin Sarisoy . „Er passt menschlich und sportlich perfekt ins Team und wird vor allem durch seine Erfahrung unsere Defensive stabilisieren“, meint Hagen-11-Trainer Stefan Mroß .