Hagen. Sporthallen und Fitnessstudios sind geschlossen, der Vereinssport entfällt. Outdoor-Sportgeräte können helfen fit zu bleiben. Der Selbstversuch.
An der Querstange festhalten, Füße auf die Pedale und dann gleichmäßig in entgegengesetzte Richtungen schwingen. Klingt einfach. Ist in der Praxis allerdings dann doch eine Herausforderung. Zu rutschig ist die Pedale, zu ungelenk der Körper. Doch der Selbstversuch zeigt: Auch während des Lockdowns kann man sich in Hagen fit halten: mit Outdoor-Sportgeräten .
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Mit der Meldung, dass sowohl Sporthallen als auch Fitnessstudios mindestens den November über geschlossen bleiben müssen, fingen die Überlegungen an. Wenn das abendliche Vereinstraining oder der Besuch in der Muckibude nicht mehr möglich sind, wie sollte dann das bisschen Fitness erhalten bleiben, das man sich so qualvoll erarbeitet hatte? Zu meinem Glück habe ich anders als andere Bekannte und Freunde keine tief verwurzelte Abneigung gegen den Laufsport. Eine morgendliche Runde um den Hengsteysee lässt sich also ohne größere Probleme einstreuen. Wenn das allerdings auf Dauer zu monoton wird, ist guter Rat teuer.
„Trimm-dich-Pfad“ ist nicht mehr vorhanden
Ein Blick in die Nachbarstädte zeigt, dass dort „Trimm-dich-Pfade“ vorhanden sind. Zumeist Waldwege, auf denen sportliche Herausforderungen warten. Auch der Fleyer Wald konnte sich vor einiger Zeit über einen solchen freuen. Eine kurze Nachfrage beim Servicezentrum Sport (SZS) lässt aber auch diese Idee schnell wieder platzen. „Der angesprochene Trimm-dich-Pfad im Fleyer Wald ist leider nicht mehr wirklich aktuell, dort betreiben die Pfadfinder wohl noch einen ‘Erlebnispfad’, aber ohne Fitness-Anspruch“, verrät Ralf Kriegel, stellvertretender Leiter des SZS.
Doch es gibt noch Hoffnung. So wurde erst in diesem Sommer ein Outdoor-Gerätepark in Eilpe gebaut, direkt neben der Anlage des TSV Fichte Hagen an der Wörthstraße, wo die Fußballer und die Football-Damen auf dem Kunstrasen trainieren. Zehn Geräte stehen dort auf dem Eilper Feld bereit. Um sie zu finden, muss man allerdings ein wenig suchen. Unauffällig ist der kleine Weg links neben dem Fichte-Gelände. Doch folgt man ihm, gelangt man schnell zu den Geräten, die auf den ersten Blick auch gut ihren Platz auf einem Spielplatz finden könnten. Auf dem Boeler Marktplatz stehen auch passender Weise drei von den Geräten neben einem solchen. Und in Eilpe sind oftmals die Schüler der benachbarten Gesamtschule Eilpe zu Besuch.
Die Gefahr mit dem Beintrainer
Die Fitnessgeräte aus Metall mit roten Akzenten trotzen auch schlechtem Wetter und sind dadurch pflegeleicht. An den Stationen können unterschiedliche Bereiche trainiert werden. So gibt es etwa ein Sitzfahrrad, einen Stepper, oder auch Geräte für Arme, Schultern und Beweglichkeit. Einem ganzheitlichen Training steht im Grunde nichts mehr im Wege. Neben jedem Gerät ist eine Tafel angebracht, wo die Übungen erklärt werden. Drei verschiedene Schwierigkeitsstufen sollen für jedes Fitnesslevel etwas bieten. Als erstes wird der Beintrainer getestet. Doch es sieht einfacher aus als es ist. Sind die Füße in den Pedalen, gibt es nicht wie beim Stepper einen vorgegebenen Widerstand. Und so schießt der Fuß erst einmal nach vorne.
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Nach einem kurzen Augenblick der Angst um die Bänder geht es wieder. Einmal gesammelt, funktioniert es doch erstaunlich gut. Und auch die Arm- und Schulterübungen an zwei großen roten Scheiben sind interessant. Durch angewinkelte Beine und den Abstand zum Gerät kann die Intensität gesteigert werden.
Auch wenn man bei manchen Geräten vielleicht zweimal nachlesen muss, was genau zu tun ist, so bringen sie doch nicht nur Spaß, sondern sorgen auch dafür, dass man aktiv bleibt. Pro Gerät ist eine Minutenanzahl vorgegeben, es ist also an alles gedacht. Auch ohne Sporthalle und Fitnessstudio kann man sich während des Lockdowns fit halten. Etwas versteckt bieten sich doch viele Möglichkeiten.