Hagen. Der SSV Hagen gehört zu den Topteams der Fußball-Bezirksliga 6. Ertan Özkavak, Co-Trainer und Sportlicher Leiter, erklärt das Erfolgsgeheimnis.

Die größte Erfolgsgeschichte in der Fußball-Bezirksliga 6 schreibt zweifelsohne der SSV Hagen: Nach zwei schwachen Jahren haben 14 Punkte aus sechs Begegnungen den Traditionsklub vor der Spielpause auf Tabellenplatz drei katapultiert. Eine schöne Momentaufnahme, die die SSV-Verantwortlichen aber realistisch einordnen und die dennoch Mut auf eine erfolgreiche Zukunft macht.

Nahezu alles hat sich beim SSV Hagen verändert

Ganze zwei Jahre hatten die Adler kein Heimspiel mehr gewonnen, ehe am dritten Spieltag der neuen Saison ein überzeugendes 3:0 gegen den FSV Gevelsberg gelang. Die bislang einzige Niederlage des Spitzenreiters und ein Indiz dafür, dass sich am Höing gegenüber der Vorsaison nahezu alles verändert hat: Etliche namhafte Neuzugänge konnten im Sommer verpflichtet werden, die die Qualität im Kader spürbar anheben.

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Mit Anziz Mbae übernahm auch ein neuer Cheftrainer die Verantwortung an der Seitenlinie. „Wir wussten nicht, wie schnell die Integration der vielen Neuen funktionieren würde“, blickt Ertan Özkavak zurück, der als Sportlicher Leiter und Co-Trainer eine Menge Arbeit hatte. „Geholfen hat dabei, dass sich viele Spieler schon lange kennen. Die sportlichen Erfolge haben den Prozess dann zusätzlich beschleunigt.“

SSV gelingt ein guter Saisonstart

In der Tat war der SSV ab Spieltag eins voll auf der Höhe und meisterte in den vergangenen Wochen sogar schon die eine oder andere Reifeprüfung: Gegen das punktlose Schlusslicht Sinopspor Iserlohn beispielsweise, als die Adler nach Rückstand mit großer Moral die Partie noch drehten. Oder gegen den FC Wetter, als der umjubelte Ausgleich zum 2:2 im Topspiel erst in der Nachspielzeit fiel. Özkavak selbst ist ein Sinnbild dafür, was den SSV nach leidgeplagten Zeiten heute wieder ausmacht: Authentizität, Ehrgeiz und Disziplin.

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Der 50-Jährige bezeichnet sich selbst als fußballverrückt, hat das Kicken vor vielen Jahren am Höing selbst erlernt und ist bestens vernetzt im Verein. „Mit vielen Vätern unserer Spieler habe ich noch selbst zusammengespielt“, hat Özkavak nicht zuletzt deswegen einen besonders guten Draht zu den Kickern. „Fußball ist mein Leben und hier macht es einfach Spaß!“

Coronapause kommt zur Unzeit

Da ist es für Özkavak selbstverständlich, dass sein Engagement für den Klub weit über die offiziellen Posten hinausgeht. Sportlich gesehen kommt die Zwangspause für den Tabellendritten zur Unzeit. „Und auch wenn wir es uns wünschen, glauben wir nicht, dass es im Dezember weitergehen wird“, prophezeit Özkavak. Nicht zuletzt aufgrund der ungewissen Ausfallzeit bewertet der Sportliche Leiter den ersehnten Wiederbeginn eher als Neustart: „Wir haken die ersten sechs Partien ab, denn alles geht von vorne los.“

Die SSV-Kicker Mehmet Sahin (links) und Kerem Ulusoy, hier im Derby gegen TSK Hohenlimburg um Ugochukwa Tagbo, beweisen in dieser Saison ihre starke Form.
Die SSV-Kicker Mehmet Sahin (links) und Kerem Ulusoy, hier im Derby gegen TSK Hohenlimburg um Ugochukwa Tagbo, beweisen in dieser Saison ihre starke Form. © Michael Kleinrensing

Ab Sonntag werden wieder Laufeinheiten absolviert, alles minuziös geplant unter den geltenden Vorschriften und Hygieneregeln. Die untersagten Trainingseinheiten ersetze das Fitnessprogramm aber nicht: „Wir brauchen mindestens zwei Wochen, um wieder in den Spielrhythmus zu kommen.“

Kader ist tief besetzt

Özkavak ist sich jedoch sicher, dass seine Mannschaft zügig wieder das hohe Niveau der vergangenen Wochen erreicht: „Die Jungs sind mittlerweile gefestigt, gerade die gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern macht Hoffnung, dass wir unseren Aufwärtstrend konsequent fortsetzen.“

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Im Kader sind alle Positionen doppelt besetzt, regelmäßig nehmen 20 Spieler am Training teil. „Selbst diejenigen, die vor der Saison nur zweimal in der Woche trainieren konnten, sind immer da“, lacht Özkavak.

Am Höing stimmen nicht nur die Ergebnisse, auch der Fußball begeistert die Zuschauer. Das spricht sich herum, auch über die Stadtgrenzen hinaus. „Wir haben schon Anfragen von einigen Spielern aus anderen Kreisen für die neue Saison erhalten“, berichtet Özkavak. Eine vor allem in der Kürze der Zeit durchaus bemerkenswerte Entwicklung des Traditionsklubs – und so stellt auch der SSV Hagen in diesen Tagen fest: Erfolg zahlt sich aus.