Hagen. Die 1. Basketball-Regionalliga friert den Spielbetrieb bis Januar 2021 ein. Das sagt BG-Hagen-Trainer Kosta Filippou über die lange Spielpause.

Re-Start verschoben: Die 1. Basketball-Regionalliga friert ihren Spielbetrieb bis zum 14. Januar 2021 ein – mindestens. Dafür sprach sich der Großteil der Trainer und Funktionäre der insgesamt 13 Vereine auf einer gemeinsamen Videokonferenz mit dem Westdeutschen Basketball-Verband (WBV) aus. Welche Auswirkungen hat das auf die BG Hagen? Und wie könnte es im neuen Jahr weitergehen? Wir sprachen mit Kosta Filippou, Trainer und Sportlicher Leiter der BG, über mögliche Szenarien.

Kosta Filippou, die 1. Regionalliga verlängert ihre Pause bis zum 14. Januar. Sind Sie mit der Entscheidung einverstanden?

Kosta Filippou: Wir waren uns im Großen und Ganzen einig, dass es keinen Sinn macht, im Dezember weiterzumachen, falls dies überhaupt möglich sein sollte. Wir können den 15. Januar als Termin für einen Neustart allerdings nicht als gegeben annehmen, wir müssen diese dynamische Lage weiter beobachten und beurteilen. Wir Trainer sind in einem regelmäßigem und sehr konstruktivem Austausch darüber, ob, wann und wie wir weitermachen können mit Basketball. Wichtig ist uns allen, dass wir irgendwie eine Saison spielen und nicht aufgeben.

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Sollten Sie Mitte Januar wieder spielen können, dann müssten Sie aber schon zehn Spiele nachholen. Wäre es unter diesen Umständen überhaupt möglich, eine ganze Saison zu absolvieren?

Es hängt ganz davon ab, wie lange die Saison gehen kann. Wenn sie bis Ende Juni oder gar Juli 2021 dauern kann, dann wäre es auch möglich, erst im März wieder zu starten. Wichtig war uns, dass wir nicht jetzt schon die Spielzeit abhaken, das wäre viel zu früh. Wir halten uns mehrere Szenarien offen.

Welche Szenarien gibt es denn?

Wir könnten zum Beispiel nur die Hinrunde spielen und dann in die Playoffs gehen, wenn es der Zeitplan nicht anders zulässt, oder wir spielen nur eine reguläre Saison und keine Playoffs. Das müssen wir schauen. Ich finde die Idee nicht schlecht, dass die ersten vier um die Meisterschaft spielen, und die Teams auf den Plätzen fünf bis zwölf ebenfalls eine Extrarunde austragen. Somit wäre die Saison nicht nur für die Topteams spannend.

Und der Tabellenletzte? Sollte es in dieser Saison überhaupt einen Absteiger geben?

Nein, ich glaube, das wäre nicht fair. Man stelle sich vor, eine Mannschaft hat ein wichtiges Spiel um den Klassenerhalt vor der Brust, und ihr bester Spieler hat ein Kratzen im Hals. Was macht man dann mit diesem Spieler? Man sollte den Druck in Richtung Abstieg herausnehmen.

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Wie gesagt, es würde sportlich Sinn machen, wenn es am Ende auch eine Extrarunde für die Teams aus dem Mittelfeld und der unteren Tabellenregion geben würde. Aber am Ende dieser Saison eine Liga abzusteigen, wäre eine zu harte Strafe.

Die BG Hagen hat in dieser Saison ja keinen Profispieler, viele Ihrer Konkurrenten allerdings schon. Wie gehen die mit dieser Situation jetzt um?

Es ist schwierig. Noch gilt ja die Wechselfrist bis Ende Januar. Wenn ein Spieler eine Mannschaft verlässt, dann darf er nicht in der Saison zur selben Mannschaft zurückwechseln. Diese Regelung kann für manche Vereine ein großes Handicap sein. Man sollte darüber nachdenken, wie man damit umgeht. Uns trifft es nicht. Aber die 1. Regionalliga hat 13 verschiedene Standorte, die alle verschiedene Gegebenheiten haben.

Viele Vereine und Verbände kritisieren mittlerweile das Amateursportverbot, schließlich seien Sportveranstaltungen keine Corona-Treiber. Sie fordern, zumindest das Trainingsverbot aufzuheben. Wie sehen Sie das?

Ich glaube, dass sich die Entscheidungsträger lange und viele Gedanken gemacht haben.

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Die Regelungen wirken vielleicht nicht immer fair, aber wir wollen uns nicht beschweren und wir schauen auch nicht neidisch auf Profisportler, die trainieren dürfen. Wir hoffen jetzt einfach, dass die Infektionszahlen wieder runtergehen und wir bald unsere Saison fortführen können.

Wie trainiert Ihre Mannschaft zurzeit? Machen Sie virtuelles Training oder ähnliches?

Die Jungs kennen es eigentlich nur, den ganzen Tag zu arbeiten und abends in die Halle zu gehen. Viele haben aber beruflich mit der Coronalage zu kämpfen, und da will ich sie jetzt nicht dazu verdonnern, auch noch abends in einem Video-Call zu trainieren. Ich setze da auf Eigenverantwortung. Sollte die Pause aber noch deutlich länger gehen, werden wir uns etwas überlegen, damit wir nicht völlig den Faden verlieren.