Hagen. 1. Regionalliga: Mit der bislang besten Saisonleistung bezwingt die BG Hagen die Ballers Ibbenbüren. Nedzinskas-Dreier machen den Heimsieg klar.

Als Emil Loch den langen Pass hoch oben in der Luft annahm und den Basketball mit beiden Händen durch den Ring stopfte, schrie nicht nur er, sondern die gesamte Bank der BG Hagen lautstark. Einerseits aus purer Freude, andererseits brüllten sie sich den Frust, der sich durch drei Niederlagen in vier Spielen angestaut hatte, von der Seele. Lochs Punkte fünf und sechs brachten die Gastgeber gegen die Ballers Ibbenbüren in der 38. Spielminute mit 81:69 in Front, und zu diesem Zeitpunkt war längst klar: Die BG hatte den bislang ungeschlagenen Tabellenführer der ersten Regionalliga mit einer eindrucksvollen Leistung gestürzt. Endergebnis: 81:74.

BG-Trainer Filippou lobt sein Team

BG-Trainer Kosta Filippou musste den Statistikbogen nicht lange auswerten, für ihn war klar, was seine Mannschaft am Freitagabend in Eilpe triumphieren ließ: Starke Reboundarbeit, ein gutes Händchen von außen und vor allem die nötige Wachsamkeit, um nicht wie zuvor gegen Herford oder Grevenbroich spielerisch einzubrechen.

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„Für uns ist das ein kleiner Befreiungsschlag. Wir haben in schwierigen Phasen, in denen wir ein paar dumme Ballverluste hatten, den Kopf nicht hängen lassen, sind positiv geblieben und haben uns keine Vorwürfe gemacht“, resümierte Filippou. „Insofern bin ich für meine Mannschaft glücklich. Sie ist in dieser Woche konzentriert zu Werke gegangen, hat verstanden, was schief lief, und hat sich dafür belohnt.“

Yannick Opitz läuft im ersten Viertel heiß

Der gute Spielstart der BG-Offense ließ sich in zwei Worten beschreiben: Yannick Opitz. Der Mannschaftskapitän lief in der Anfangsphase heiß, traf jeden seiner vier Dreier im ersten Viertel. Auch Spielmacher Sören Fritze war von außen gut aufgelegt, verwandelte seinen zweiten erfolgreichen Distanzwurf zur 18:11-Führung der Gastgeber (8.).

Ibbenbüren hatte zunächst Schwierigkeiten mit der engen Zonenverteidigung der Hausherren, allerdings bewegten die Ballers den Ball gut, waren nach einem Dreier von Albert Perez zum Ende des ersten Viertels auf vier Punkte dran (24:20). Ibbenbüren kam immer besser ins Spiel, und nachdem US-Guard Jordan Hill zum 26:26-Ausgleich traf, bat Kosta Filippou zur Auszeit.

BG hat dank Reboundarbeit die Oberhand

Die Würfe der BG landeten im zweiten Spielabschnitt meistens auf dem Ring, allerdings ackerten die langen Eilper Spieler gut am Brett und ermöglichten ihrem Team zweite und dritte Wurfchancen, die vor allem der effektive Marcus Ligons zu nutzen wusste. „An der guten Reboundarbeit merkt man, dass jeder seinen Teil zum Sieg beitragen wollte. Das war gerade in den Phasen, wo es spielerisch nicht gut lief, total wichtig“, lobte Filippou. Das Highlight der ersten Hälfte: ein spektakulärer Alley-Oop-Dunking von Loch (36:31/16.), der diesmal an Stelle von Vytautas Nedzinskas startete. Mit einer knappen Sechs-Punkte-Führung ging es in die Kabine.

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Über die ersten sieben Minuten der zweiten Halbzeit hüllt man besser den Mantel des Schweigens, beide Mannschaften spielten fahriger als Altherren an einem Sonntagmorgen des BG-Freiluftturniers.

Nedzinskas’ Dreier bringen Gastgeber auf Siegerstraße

Aber die BG legte ihre Lethargie im Angriff durch zwei Dreier vom jetzt aufdrehenden Vytautas Nedzinskas ab (60:51/30.), und zu Beginn des letzten Spielabschnitts ging alles ganz schnell: Ein Drei-Punkte-Wurf von Sören Fritze und ein Korbleger von Alessandro Spitale ließen die Gastgeber auf 65:53 (32.) enteilen. Die personell geschwächten Ibbenbürener schienen nicht mehr genug Kraft für ein Comeback aufbringen zu können, während Hagen weiter beharrlich attackierte.

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Spätestens als Nedzinskas nach seiner unverkennbaren Wurffinte einen Dreier durchs Netz fliegen ließ (75:61/37.), waren die Gäste geschlagen. Filippou brachte seine Youngster aufs Feld – und Loch sorgte nochmal für ein schönes Highlight, das die BG zum ausgelassenen Jubel veranlasste.

Statistik

BG Hagen: Ligons (12, 10 Rebounds), Philipp, Wegmann, Opitz (17, 6 Assists), Fritze (14, 5 Assists), Spitale (2), Nedzinskas (17, 7 Rebounds), Emil Loch (6, 3 Steals), Fuhrmann (3), Schlink, Theodoridis (10, 7 Rebounds), Krichevski.

Ibbenbüren: Avermann (5), Kosel (6), Schröder (25), Teichert, Hill (11, 6 Assists), Perez (18), Treichel (4, 9 Rebounds), Blazevic (5).