Hagen. Das Derby der Handballer des TuS Volmetal ist abgesagt, die Saison steht auf der Kippe. So schätzt der Abteilungsleiter die Situation ein.

Es ist das Handball-Derby in Hagen und Umgebung: Das Drittliga-Duell zwischen dem TuS Volmetal und der SG Schalksmühle-Halver. Eigentlich sollten die beiden Mannschaften am Samstagabend zum ersten Mal in dieser Spielzeit aufeinander treffen. Doch am Freitagmorgen gaben die Vereine bekannt, dass das Duell verschoben wird. Wir sprachen mit Volmetals Abteilungsleiter André Blümel über die Hintergründe und wie er sich den weiteren Verlauf der Saison vorstellt.

1André Blümel, wie kam es zu der kurzfristigen Derby-Absage?

Wir haben uns intern beraten, auch mit der Mannschaft. Ich sehe es so, dass wir als Verein auch eine Fürsorgepflicht haben. In der aktuellen Situation ist es einfach nicht vertretbar. Restaurants müssen beispielsweise schließen, aber wir stehen auf dem Feld. Da muss man sich auch fragen, ob so ein Handballspiel überlebenswichtig ist. Uns ist es gerade alles zu unsicher. Zumal man nicht weiß, wie es weitergeht.

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2Wie genau meinen Sie das?

Die 3. Handball-Bundesliga ist beim Deutschen Handball-Bund (DHB) nicht Fisch und nicht Fleisch. Wir befinden uns irgendwo im Niemandsland. Deshalb ist es noch unsicher, ob wir zum Profisport gezählt werden oder nicht. Wenn nicht, dann wird die Saison wahrscheinlich abgebrochen oder zumindest unterbrochen. Wenn doch, dann wird sie fortgesetzt. Aber da ist dann die Frage, womit das eigentlich verbunden ist. Müssen wir dann für wöchentliche Coronatests aufkommen? Es sind noch sehr viele Fragen, die offen sind. Anfang nächster Woche sind wir hoffentlich schlauer und bekommen Antworten vom DHB.

3Wie ist Ihre persönliche Einschätzung?

Ich halte es für unrealistisch, die Saison so zu Ende zu spielen. Es war, aus meiner Sicht, auch schon ein Fehler, die Mannschaften in vier Staffeln mit je 18 Vereinen aufzuteilen. Der Zeitplan ist so eng, dass es kaum Puffer gibt. Am kommenden Wochenende haben wir, falls wir weiter spielen sollten, dann auch gleich wieder einen Doppelspieltag vor der Brust. Freitag gegen Eintracht Hagen, Sonntag gegen Lemgo.

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4 Wie ist die Stimmung im Verein und der Mannschaft?

Die Verunsicherung ist groß. Und die Mannschaft stellt sich auf die Gegner ein und bereitet sich vor und das am Ende dann doch umsonst. Seit März haben sich die Jungs auf die Saison vorbereitet. Jetzt haben wir drei Spiele abgehalten, zwei wurden abgesagt. Das ist nicht unbedingt ein guter Schnitt. Aber die Gesundheit geht einfach vor, keiner will sich freiwillig in Quarantäne begeben. Wir sind einfach gespannt, was noch auf uns zu kommt, bleiben optimistisch und hoffen das Beste.

Mit André Blümel sprach Linda Sonnenberg