Hagen. Nach den Entschlüssen aus der Politik ruht ab dem 2. November der Trainings- und Spielbetrieb. So reagieren die Vereine auf die Entscheidung.

Es wird ein ruhiger Monat. Ab dem 2. November sind Veranstaltungen, die der Unterhaltung und Freizeit dienen, vom Bund untersagt worden. Davon betroffen ist auch der Amateursport. In den wenigen Sportarten, die noch ausgeübt wurden, ruht nun also auch der Ligabetrieb.

Politik

Während im Profisport noch ohne Zuschauer weiter gemacht werden kann, müssen Fitnessstudios, Schwimmbäder und Sporthallen geschlossen bleiben. Vereine dürfen kein Training abhalten. Erlaubt ist einzig noch Individualsport, etwa alleine zu joggen.

Fußball

Während also in der Fußball-Bundesliga der Ball weiter rollen kann, muss er in den Amateurligen erst einmal ruhen. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zog ebenfalls schnell Konsequenzen. „Die dynamische Entwicklung, steigende Infektionszahlen sowie Sorgen und Bedenken unserer Vereine und Mitglieder nehmen wir sehr ernst, weswegen eine Neubewertung der Situation rund um den Spielbetrieb nötig geworden ist. Seit Montag befinden sich die Verantwortlichen aus dem Präsidium, den Gremien, Kreisen, den spielleitenden Stellen sowie aus der Landesregierung im intensiven Austausch“, ließ der Verband noch vor er Entscheidung der Politik verkünden. Nach einer Videokonferenz am Abend folgte dann die Bekanntgabe: Der Spielbetrieb wird ab Donnerstag, 29. Oktober, komplett eingestellt.

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Aus Sicht von Gaetano Manno, Kapitän der Spvg. Hagen 11, nur schwer nachvollziehbar: „Wir wollen selbstverständlich weiter spielen. Die Zahlen sind ja nicht beim Sport so explodiert.“ Für die Spielvereinigung, die in der Westfalenliga an den Start geht, ein Rückschlag: „Der Verein hat sich extrem Mühe gegeben, ein Hygienekonzept zu entwickeln, welches auch genaustens eingehalten wird. Alle halten sich an die Auflagen. Wir können es nicht wirklich nachvollziehen, weshalb nun alles runter gefahren wird.“

Dass die Entscheidung der Politik auf Zustimmung bei Thomas Riedel stößt, kommt nicht überraschend. Der Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal hat bereits in der vergangenen Woche gefordert, dass die Saison unter- oder abgebrochen werden sollte: „Die Entscheidung ist überfällig“, sagt er. „Wir haben im Mannschaftskreis darüber gesprochen und auch die Spieler sehen es so. Natürlich wollen sie alle gerne Fußball spielen, aber es funktioniert im Moment einfach nicht.“

Basketball

Die Sportler von Phoenix Hagen können durchatmen. Da der Basketball-Klub in der Pro A beheimatet ist und somit als Profimannschaft angesehen wird, kann das Team von Chris Harris die Saison fortführen. Allerdings wird es bei Spielen im November keine Zuschauer geben können. „Wir stellen uns jetzt darauf ein, dass wir die nächsten Partien wieder als Geisterspiele austragen“, ist Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel nicht überrascht von der neuen Verordnung.

Noch zu Beginn dieser Woche hat der Basketball-Klub seinen Antrag für das Corona-Hilfspaket beim Bund eingereicht, um die fehlenden Einnahmen irgendwie kompensieren zu können. „Wir hoffen sehr, dass wir in dieser Saison so viele Spiele wie möglich abhalten können“, will Seidel seinen Optimismus nicht verlieren

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Lange hatte der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) sich Gedanken gemacht, wie auch die Ligen unterhalb der 1. Regionalliga wieder in den Spielbetrieb einsteigen können. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Konzept für die 2. Regionalliga veröffentlicht – umsonst, wie sich nun zeigt. „Wir hatten jetzt erst eine Videokonferenz, wo sich die 1. Regio noch dafür aussprach, unbedingt weiter spielen zu wollen“, berichtet Uwe Plonka, Vorsitzender des WBV.

Doch auch diese Liga wird nun pausieren müssen. Denn bei ihr handelt es sich nicht um eine Profi-Liga, wie Plonka auf Anfrage bestätigte: „Es ist die höchste Amateurliga und im semi-professionellen Bereich einzuordnen. Da es kein Lizensierungsverfahren gibt, kann man nicht von Profibereich sprechen, auch wenn es natürlich einige Vereine gibt, die nun Einnahmeprobleme haben werden. Aber da können wir leider auch nichts tun.“