Hagen. Andere Handball-Verbände hat seinen Ligabetrieb schon ausgesetzt, in Westfalen wird erst mal noch weiter gespielt. Was sagen die Vereine dazu?
Die erste Mannschaft spielt weiter, die zweite auch, die dritte und vierte pausieren ebenso wie die Damen, der Jugendbereich ist gemischt. So langsam wird es auch für die Vereine unübersichtlich, welche Sportler eigentlich noch im Ligabetrieb antreten und für welche eine Pause angeordnet wurde. Bei den Handballern des TuS Volmetal sind die Mannschaften in verschiedenen Verbänden beheimatet. Unterschiedliche Verbände - unterschiedliche Verordnungen. Das macht den Überblick nicht einfacher.
Was alle Mannschaften gemein haben, weiß TuS-Pressesprecher Thomas Lichtenberg: „Es herrscht vor allem der Gedanke vor: Was kommt nun, wie geht es weiter? Die Unsicherheit ist bei allen groß.“ Zumal für die Spieler auch langsam nicht mehr nachvollziehbar sei, weshalb man sich nicht mehr mit zehn Personen treffen oder feiern, aber gegen gegnerische Mannschaften auf dem Feld stehen darf.
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„Das ist nicht unbedingt logisch für die Spieler, die natürlich auch möglichst vermeiden wollen, sich in Quarantäne begeben zu müssen. Da haben wir auch alle Verständnis für. Die meisten sind im Amateurbereich aktiv, da geht der Beruf vor“, sagt Lichtenberg.
Betrieb in der 3. Liga soll weitergehen
Während bei der ersten Mannschaft in der 3. Handball-Bundesliga noch davon ausgegangen wird, dass die Saison vorangetrieben werden kann, ist bei den unterklassigen Mannschaften aktuell vieles schon abgesagt. „Bei der dritten Liga ist schon ein gewisser Leistungsgedanke dahinter und die gehören dem Deutschen Handballbund (DHB) an. Da ist es schon nachvollziehbar, dass der Spielbetrieb auch möglichst lange weiter gehen soll. Bei den unteren Klassen ist es aber auch oftmals so, dass für die einzelnen Städte unterschiedliche Regeln gelten“, erinnert Lichtenberg beispielsweise an das Sportverbot im Kreis Unna, welches nicht nur den Liga-, sondern auch den Trainingsbetrieb lahm legte.
„So entstehen ja auch unterschiedliche Voraussetzungen. Manche können ganz normal trainieren, andere können zwei Wochen oder länger nicht in die Halle.“
Einschränkungen im Sport
Dass der Spielbetrieb in den kommenden Wochen noch aufrecht erhalten werden kann, daran zweifelt Lichtenberg: „Mir fehlt da ein wenig die Vorstellung, dass es überall Einschränkungen gibt, der Sport aber weiter läuft wie bisher. Zumal auch die Sportler sich ja offenkundig immer mehr Gedanken machen. Dass man im Profibereich versucht den Betrieb aufrecht zu halten ist ja noch nachvollziehbar, in den unteren Ligen kann ich es mir nicht wirklich vorstellen.“
Auch Tim Schneider, Trainer der Landesliga-Herren des TuS Volmetal kann sich nicht vorstellen, dass die Saison noch weiter geht. „Die Meinungen in der Mannschaft sind auch schon gespalten und sehr unterschiedlich. Allerdings ist der Tenor schon, dass es wenig Sinn macht, das Ganze noch weiterzuführen.“ Das Landesliga-Team ist im Handballverband Westfalen (HVW) eingebunden. Anders als die Verbände Mittel- und Niederrhein, die den Spielbetrieb schon eingestellt haben, wird in Westfalen vorerst weiter gespielt. Doch wie lange noch?
Unterbricht der HVW die Saison?
„Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich der HVW anders entscheidet, als die anderen Verbände. Vermutlich wird uns nach der nächsten Vorstandssitzung dann das Gleiche blühen.“
Wirklich Gedanken macht sich Schneider aber deswegen nicht: „Es gibt da andere Hierarchien, die entscheiden, wann wir was dürfen und wann nicht. Mit Blick auf die Infektionszahlen würde ich für mich sagen, dass eine Saison, die vermutlich sowieso abgebrochen werden muss, nicht optimal ist.“ Zumal der Zeitrahmen sehr eng gewählt sei: „Wenn wir die Saison unterbrechen ist ja die Frage, wann es weiter gehen kann. Und wie weit sich dann wieder alles nach hinten verschieben würde. Da macht es auch Sinn über einen Abbruch nachzudenken“, so Schneider.
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Im Trainingsbetrieb gab es für die Volmetaler bisher keine Einschränkungen. „Wir haben ganz normal weiter gemacht. In dieser Konstellation sind wir ja schon zusammen seit wir wieder in die Hallen dürfen, weshalb ich es nicht für sehr problematisch halte. Anders sieht es dann wieder aus, wenn man jedes Wochenende gegen fremde Mannschaften antreten muss.“