Herdecke. Der Start ist noch ungewiss: Doch wenn gespielt wird, strebt die HSG Herdecke/Ende II einen vorderen Platz ein. Der Teamcheck:
Die zweite Mannschaft der HSG Herdecke/Ende geht selbstbewusst und ambitioniert in die nächste Saison der Handball-Kreisliga. Nach einem erfolgreichen fünften Tabellenplatz möchte man in der nächsten Spielzeit mindestens unter die ersten Vier kommen, ab Platz drei wird der Trainer zur Kasse gebeten. Kein unrealistisches Szenario.
Start gegen den TuS Volmetal III
Ihr erstes Spiel in der Handball-Kreisliga, wenn der Saisonstart nicht noch verschoben wird, bestreitet die HSG Herdecke/Ende II am 31. Oktober gegen den TuS Volmetal III. Anwurf in der Bleichsteinhalle ist um 18 Uhr.
Das erste Auswärtsspiel bestreiten die Herdecker am 7. November bei der HSG ECD Hagen in der Sporthalle Emst (18.45).
Der Rückblick
Bereits in der letzten Saison machte die HSG-Reserve in der Kreisliga auf sich aufmerksam. Immer wieder ärgerte die junge Truppe von Trainer Donald Böbel die Favoriten. Gegen den späteren Meister TS Selbecke verlor man denkbar knapp mit nur einem Tor. In der Rückrunde verzeichnete die Herdecker Reserve dann nur noch eine einzige Niederlage, bei Saisonabbruch stand sie auf einem soliden fünften Platz. „Natürlich bin ich mit dem Tabellenplatz sehr zufrieden. Wir haben aber trotzdem einige Punkte verschenkt und Spiele verloren, die wir hätten gewinnen müssen“, resümiert Böbel. Doch die Platzierung ist für den Herdecker Übungsleiter nicht die einzig positive Entwicklung der vergangenen Spielzeit: „Die meisten haben vorher noch in der Jugend gespielt. Es ging vor allem darum, Erfahrungen bei den Senioren zu machen“, so Böbel: „Das wird auch noch weitergehen.“
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Die Vorbereitung
Als die Hallen Ende Mai wieder öffneten, ist die HSG sofort ins Training eingestiegen. Für eine Mannschaft in der Kreisliga recht ungewöhnlich: Gleich drei Mal die Woche wird trainiert, eine Einheit widmet sich dausschließlich der individuellen Athletik. „Der Einsatz und die Beteiligung der Mannschaft war sehr gut“, lobt Böbel. Neben einigen Testspielen war das Trainingslager ein Highlight. Dabei griff man auch auf untypische Trainingsmethoden zurück. So wurde etwa ein PKW einen Berg hochgeschoben, um die Beinmuskulatur zu trainieren. Außerdem stand ein Ausflug zum Herdecker Schützenverein auf dem Plan. In einer Art Biathlon, mit Luftgewehr und Strafrunden für Fehlschüsse, mussten sich die Handballer beweisen. „Das Ganze sollte vor allem mal was anderes als Handball sein und das Gemeinschaftsgefühl fördern“, so Böbel.
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Die Personalien
Das Grundgerüst des Teams hat sich zur letzten Saison nicht sonderlich verändert. Ein Großteil des Kaders spielte bereits in der Jugend zusammen. „Wir haben eine gute Mischung im Team. Im Prinzip sind wir die selbe Mannschaft und deshalb gut eingespielt“, sagt Böbel. In der nächsten Saison kann er zusätzlich auf eine hochkarätige Verstärkung bauen. André Trenkelbach, letzte Saison noch Kapitän der ersten Mannschaft und mit Oberligaerfahrung ausgestattet, wird das Team verstärken. „André wird uns sehr weiterhelfen. Ein Führungsspieler mit viel Erfahrung und Qualität, der sich super eingelebt hat“, freut sich Böbel, „er ist ein absoluter Glücksgriff für uns.“ Auch Linkshänder Nils Sichtermann hat in der letzten Saison häufig in der ersten Mannschaft ausgeholfen, ist jetzt fest in der Reserve eingeplant. „Wir sind auf jeder Position gut besetzt“, ist Böbel überzeugt, der sich das Traineramt künftig gleichberechtigt mit Oliver Kopp teilt. „Olli ist ein super Typ. Wir haben in der Jugend schon zusammengearbeitet“, sagt Trenkelbach, „er trainiert mit den Jungs individuell, das hilft uns sehr.“
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Die Prognose
Für den fünften Platz musste der Trainer zuletzt tief in die Tasche greifen. „Ich hatte vor der Saison gesagt, dass ich den Mannschaftsabend mitfinanziere, wenn wir unter die ersten fünf kommen. Das war nicht billig“, erinnert sich Böbel. Für die nächsten Saison wurden die Bedingungen verschärft: „Wenn wir unter die ersten Drei kommen, gibt es wieder was in die Kasse.“ Dass er diese Saison wieder Geld in die Hand nehmen muss, ist nicht unrealistisch. Mit dem zusammengebliebenen und gut eingespielten Kern der Mannschaft und der prominenten Verstärkung gelten die Herdecker zum erweiterten Favoritenkreis der Kreisliga. Böbel backt jedoch kleine Brötchen: „Ich möchte unter die ersten Vier kommen. Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Aber gegen die Topmannschaften aus Halden und Emst wird es sehr schwer. Über den Aufstieg denke ich nicht nach.“ Die Spieler sind da deutlich optimistischer, weiß Böbel: „Die Jungs sind von sich überzeugt. Gutes Selbstvertrauen ist sicher nicht schlecht.“