Wetter. Nach den Herbstferien sollten auch die Handballer auf Kreisebene in Hagen/Ennepe-Ruhr starten. Das könnte nun corona-bedingt verschoben werden.
Die Basketballer in NRW haben ihren Saisonstart verschoben, ziehen die Handballer im Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr nach? Angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen im Lande wird darüber intensiv diskutiert. Während die höheren Ligen bereits in die Spielzeit 2020/21 gestartet sind und etwa in der Landesliga 6 um die HSG Herdecke/Ende zwei Spieltage absolviert haben, sollten die heimischen Kreisligen und Kreisklassen erst nach den Herbstferien beginnen. Ob es dazu kommt oder der Saison-Auftakt verschoben wird, entscheidet nun der Kreisvorstand bis zum Wochenende, nachdem er ein Stimmungsbild bei den Vereinen abgefragt hat. „Ich würde mich mit beiden Entscheidungen nicht wohl fühlen“, macht der Kreisvorsitzende Michael Knöpel aus Wetter deutlich: „Irgendjemand fühlt sich immer vor den Kopf gestoßen.“
Auch interessant
Am kommenden Sonntag sollte die Handball-Saison in den unteren Ligen mit dem Kreisliga-Duell zwischen Selbecker TS II und TV Hasperbach starten, der Rest der Spielklasse um Mitfavorit HSG Herdecke/Ende II will eine Woche später einsteigen. Für die Kreisklassen und die Frauen-Kreisliga ist der 7. November als Auftakt geplant. Ob es dazu kommt, ist allerdings ungewiss. „Wir machen uns im Kreisvorstand seit dem Zeitpunkt, an dem die Infektionszahlen nach oben gehen, Gedanken, ob der vorgesehene Fahrplan eingehalten werden kann“, sagt der Kreisvorsitzende Michael Knöpel. Per Doodle-Abfrage hat der Vorstand des Handball-Kreises Hagen/Ennepe-Ruhr deshalb in dieser Woche bei den Vereinen nachgehört: Ob der Betrieb in den Kreisligen wie geplant aufgenommen – und in den bereits gestarteten Bezirksligen weitergeführt werden – soll. Oder ob man eine Verschiebung befürwortet.
Auch interessant
Bis auf zwei, drei Klubs, so Knöpel, hätten die Vereine bereits zeitnah geantwortet. „Leider ergibt sich ein sehr uneinheitliches Bild“, bedauert er, das mache eine nun notwendige Entscheidung nicht leichter. Und es entspreche der Meinungsbildung in der Nachbarschaft, denn auch andere Kreise im Handballverband Westfalen hätten ihre Vereine gefragt. „Da gab es höchst unterschiedliche Auffassungen“, weiß Knöpel. Im Nachbar-Kreis Industrie etwa, zu dem Witten, Sprockhövel, Hattingen oder Bochum gehören, wolle ein Großteil jetzt nicht starten. „Die Kreise im Norden Westfalens dagegen tendieren eher dazu, wie geplant anzufangen“, sagt Knöpel, „aber da waren ja auch die Fallzahlen bisher deutlich niedriger als bisher.“
Auch interessant
Kreisvorstand tagt am Donnerstag Abend
In einer Sitzung des engeren Kreisvorstands am Donnerstag Abend soll auf Grundlage des Vereins-Stimmungsbildes nun eine Entscheidung fallen, die man am Freitag verkünden will. „Das ist für jeden, der aktuell Verantwortung trägt, unfassbar schwierig“, räumt Knöpel ein, sieht die Sportler dabei von der Politik allein gelassen. „Die Regeln sind nicht einheitlich, das führt zu großer Verunsicherung“, sagt er: „Wir dürfen uns momentan nur zu fünft mit Masken in der Öffentlichkeit treffen, Hochzeiten sind auf zehn Personen begrenzt. Aber gleichzeitig kann man mit 30 Mann ohne Masken Handball spielen.“ Er könne verstehen, dass etwa Eltern ihre Kinder da nicht beim Handball einem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen wollten.
Auch interessant
Andererseits teile er auch die berechtigte Sorge, dass der Handball bei einer Verschiebung den Nachwuchs an andere Sportarten verliere: „Das Salz in der Suppe sind doch die Spiele gegeneinander.“ Eine Entscheidung indes muss der geschäftsführende Vorstand des Kreises nun zeitnah mit Staffelleitern und Rechtswart zeitnah fällen. Knöpel: „Ich hoffe, dass wir eine für alle tragfähige Lösung finden.“
Auch interessant