Herdecke/Witten. Als Bezirksliga-Coach stieg Nils Krefter im Sommer bei den Handballern des TuS Bommern ein. Nun coacht der Herdecker das Oberliga-Team.
Im Sommer stieg Nils Krefter als Trainer bei Handball-Bezirksligist TuS Bommern II ein, nun rückt er drei Ligen auf. Der 39-jährige Herdecker trägt ab sofort die sportliche Verantwortung beim Oberliga-Team in Bommern, coacht es erstmals im Heimspiel gegen den Soester TV am Samstag. Krefter übernimmt den Posten, der durch die Trennung von Dennis Wahlers nach dem zweiten Spieltag frei geworden ist. Und freut sich auf die neue Aufgabe: „Es gehört viel dazu, die Klasse zu halten, aber das Potenzial dazu sehe ich - und der Optimismus ist da.“
Vor der Verpflichtung in Bommern hatte B-Lizenz-Inhaber Nils Krefter zuletzt keinen Verein mehr trainiert, davor war der selbstständige Physiotherapeute bei Bezirksligist HSG Wetter/Grundschöttel tätig. „Ich habe nach der Geburt meines Sohnes 2018 eine kleine Pause vom Handball eingelegt - jetzt habe ich wieder richtig Lust“, erklärte der Herdecker, der vor seiner Station in Wetter auch schon bei TV Mengede und LTV Wuppertal sowie als Co-Trainer bei Westfalia Hombruch aktiv war, im Sommer: „Ich möchte zwar in der Zukunft auch mal ein wenig höher trainieren, aber das Konzept in Bommern hat mich schon gereizt.“ Schneller als erwartet coacht er nun drei Klassen höher.
Denn im Oberliga-Team des Vereins musste man schon nach zwei Spieltagen einen neuen Trainer finden, man entschied sich für die interne Variante. Wobei Teammanager Andreas Bucholz betonte: „Nils ist auch keine 1b-Lösung – er ist die Lösung.“ Ein junger Trainer mit B-Lizenz – damit erfüllte Krefter wichtige Punkte des Anforderungsprofils. Er brauchte aber Bedenkzeit. „Das war eine sehr schwere Entscheidung, weil es eigentlich nicht meine Art ist, eine Mannschaft so schnell zu verlassen. Das habe ich noch nie gemacht, und es tut ein bisschen weh“, sagt Krefter, der das Amt als Trainer der zweiten Mannschaft damit nach nur wenigen Wochen und einem einzigen Ligaspiel wieder aufgibt. „Die Verlockung war natürlich groß. Aber ich hatte auch mit der zweiten Mannschaft eine große Aufgabe, wegen der ich ja eigentlich zugesagt hatte.“
Sein Co-Trainer Fabian Jung, der schon weite Teile der Vorbereitung organisierte, übernimmt in der Bezirksliga nun vorerst wieder die Hauptverantwortung. Und Krefter eine „andere große Aufgabe“, der er „mit viel Respekt“ gegenübertritt. „Natürlich ist es schwer; als Trainer hat man lieber eine Vorbereitung. Es ist ein absoluter Kaltstart“, so Krefter. Vor allem in Sachen Deckung will er mit seinem neuen Team in Training arbeiten – und dann in Soest die Aufgabe Klassenerhalt angehen. Wobei Nils Krefter betont: „Wir müssen dazu aber immer ans Limit, es wird ein schwerer Weg.“