Hagen. Atila Aslan ist als Trainer bei Fußball-Kreisligist SV Boele-Kabel zurückgetreten. Für ihn hat mittlerweile Giuseppe Tripi übernommen.

Seit zweieinhalb Jahren trägt Atila Aslan die Verantwortung als Sportlicher Leiter bei Fußball-Kreisligist SV Boele-Kabel. Zweieinhalb Jahre, eine Zeit, in der man nicht wirklich viel erbringen kann, mag man meinen. Doch in Boele ist man da anderer Ansicht. „Er hat bisher Großartiges geleistet, zweimal musste er eine komplett neue Mannschaft aufbauen“, hebt Erdal Yildiz, Vorstandschef der Sportvereinigung hervor. „Er hat es geschafft, in den letzten Jahren fast 40 Spieler nach Boele zu holen.“

Atila Aslan über die Gründe seines Rücktritts

In Aslans Arbeitszeugnis wird auch vermerkt, dass er seit gut eineinhalb Jahren die Geschicke an der Bezirks-Sportanlage auch als Trainer leitet, doch die Doppelfunktion wurde ihm zu viel. Der 49-Jährige ist als Trainer zurückgetreten, und für ihn übernimmt Giuseppe Tripi, der bisherige Assistenzcoach. Es ist der erste Trainerwechsel der noch jungen Saison im Hagener Fußball. Aber dieser liegt nicht darin begründet, dass sich die erste Boeler Mannschaft einen Fehlstart leistete und zuletzt dreimal in Folge verlor.

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„Durch ein paar Veränderungen und Schicksalsschläge im privaten Umfeld habe ich leider nicht mehr die Zeit, die Kraft und dadurch nicht mehr die Begeisterung für den Trainerposten“, bedauert Aslan im Gespräch mit unserer Zeitung. „Da wir aber gerade auf der Position jemanden brauchen, der dies alles haben sollte, um alles aus den Jungs rauszuholen, sah ich mich gezwungen, zurückzutreten.“

Aslan brachte Tripi ins Gespräch

Ein Schritt, den ihm im Hagener Norden niemand übel nimmt, im Gegenteil. Aslan sei überhaupt erst auf Wunsch des Vorstands Trainer geworden, bekräftigt Yildiz: „Da er selbst auch noch aktiv bei den Altherren spielt, ist er fast täglich in Sachen Fußball unterwegs gewesen. Als er nun im Urlaub war, hat Giuseppe Tripi ihn gut vertreten und Atila hat ihn selbst als seinen Nachfolger ins Gespräch gebracht.“

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Tripi und Boele-Kabel einigten sich auf einen Vertrag, der bis zur Winterpause gültig ist, aber eine Verlängerungsoption beinhaltet. Aslan wird somit entlastet, fungiert jetzt nur noch als Sportlicher Leiter. Und darauf legt Erdal Yildiz viel Wert. „Das ist für uns enorm wichtig! Wir können auf seine Dienste nicht verzichten. Er ist so eine Art Lebensversicherung für Boele.“

Vertrag bis Jahresende für Tripi

Bei all der Freude über die erstklassige Besetzung der Führungspositionen, ist den Verantwortlichen klar, dass noch viel Arbeit vor ihnen liegt. Denn die erste Mannschaft spielt aktuell keinen guten Fußball. Dabei waren die Aussichten im Sommer noch vielversprechend: 25 Spieler tummelten sich zur Saisonvorbereitung auf dem Kunstrasenplatz, doch die üppige Besetzung war nicht von langer Dauer. Fünf Spieler haben sich zwischenzeitlich wieder verabschiedet, weil sie sich für andere Vereine entschieden, und zu Beginn der neuen Spielzeit verletzten sich auch noch zwei Leistungsträger.

Aktuell stehen noch 16 bis 18 Kicker zur Verfügung. „In die Liga sind wir gut gestartet mit vier Punkten, wobei wir sogar viele Punkte verschenkt haben. Wir hätten ganz oben stehen können“, ärgert sich Erdal Yildiz.

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Dann folgten drei Niederlagen in Serie. Ein „kleines Loch“, wie der Vereinsvorsitzende es beschreibt, aber bemitleiden will man sich bei der Sportvereinigung trotz sportlicher Rückschläge nicht. „Mit zwei Siegen bis zur Winterpause können wir uns da unten auch wieder raus spielen“, meint Yildiz. Nachverpflichten können die Boeler nicht, das Transferfenster ist längst geschlossen. „Wir müssen bis zur Winterpause aushalten, um dann mit drei, vier neuen Spielern den Kader wieder aufzufüllen. Dann können wir in der Rückrunde auch wieder im Mittelfeld der Liga landen“, ist Yildiz zuversichtlich.

Am Donnerstag im Kreispokal

Gefordert ist Boele-Kabel schon wieder am Donnerstag: In der zweiten Runde des Fußball-Kreispokals gastiert der A-Kreisligist beim klassentieferen RSV Altenvoerde (20 Uhr). In der dritten Pokalrunde, die im November steigt, winkt ein Spiel gegen Oberligist TSG Spröckhövel. „Zuerst muss man aber den B-Ligisten aus den Weg räumen“, weiß Erdal Yildiz, „und das wird kein Selbstläufer.“