Hagen. Durch Corona fallen immer wieder Spiele aus. So schätzt Peter Alexander, Vorsitzender des Fußball-Kreises, die Lage ein.
Momentan steigt die Anzahl der Coronainfizierten. Das führte erst kürzlich dazu, dass die Bezirksliga-Partie des SSV Hagen gegen den FC Hellas/Makedonikos abgesagt werden musste. Im Kreis Unna wurde bereits der Trainingsbetrieb eingestellt. Wie geht es weiter? Droht in Hagen eine Fußballpause? Wir sprachen mit dem Kreisvorsitzenden Peter Alexander über seine Einschätzung der Lage.
Peter Alexander, wie bewerten Sie die Entwicklung im Risikogebiet Hagen in Bezug auf den Sport?
Peter Alexander: Ich war am Sonntag bei der Kreisliga-Partie von Fichte Hagen, da hat man sich hervorragend an die Hygienevorschriften gehalten. Es wurden auch mehrere Lautsprecher-Durchsagen gemacht. Wer sich daran nicht hält, wird aus dem Stadion verwiesen. Bis jetzt bin ich mit dem Verhalten der Vereine sehr zufrieden.
Wir haben momentan genau die Situation, vor der Wissenschaftler seit einem halben Jahr gewarnt haben. Es ist davon auszugehen, dass sich das durch den Winter zieht. Hat der Kreis einen Plan für die Fußballsaison?
Der Verbandsfußballausschuss (VFA) hat beschlossen, dass wenn die Hinrunde gespielt werden würde, und es würde dann abgebrochen, der Tabellenstand mit Auf- und Abstieg nach der Hinrunde zählt. Wenn vor Ablauf der Hinrunde abgebrochen wird, dann wird die ganze Saison annulliert.
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An welchem Punkt müsste man über einen Abbruch sprechen?
Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich die Zahlen im EN-Kreis sehe, deren Inzidenzwert liegt im 20er-Bereich. Hagen ist bei 70. Das ist ganz unterschiedlich. Für uns ist es dann auch schwer zu sagen: „EN darf spielen und die Hagener nicht.“ Da müssten wir noch mal sehen, wie man das dann händelt.
Die Bezirksliga-Partie zwischen dem SSV Hagen und FC Hellas/Makedonikos wurde wegen eines Coronafalls abgebrochen.
Bei drei Coronafällen wird ein Spiel abgesagt. Sollten die aber kurzfristig sein, dann reicht schon einer. Wenn sich freitags einer ansteckt beim Training, dann reicht ein Fall. Mit mehr Vorlauf sind es drei. Das ist nicht alles ganz so einfach.
Wenn weiterhin Spiele abgesagt werden, wenn jemand aus einer Mannschaft Corona hat oder in engem Kontakt damit stand - wie will man dann die Saison vernünftig zu Ende bringen?
Das ist schwierig. Wenn die Quarantäne abgelaufen ist, müssten die Spiele in der Woche nachgeholt werden.
Das ist für die Vereine nicht die Traumoption.
Schlimmer wäre es für die Vereine wohl, wenn sie gar nicht mehr spielen könnten.
Gibt es schon Überlegungen, die Saison nach hinten auszudehnen oder die Winterpause kürzer zu gestalten?
Wir haben schon eine knappe Winterpause. Da werden Nachholspieltage angesetzt. So viele freie Termine gibt es gar nicht.
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Könnte man auch eine mehrwöchige Pause einlegen, wenn sich der Trend in Hagen fortsetzt?
Ja, natürlich. Aber da verlassen wir uns auf die Gesundheitsbehörde. Wenn die sagen, dass wir einen kritischen Bereich erreichen, dann müssen wir den Spielbetrieb einstellen.
Wenn man eine Pause einlegt, dann wird sich das doch bis März weiterziehen?
Ja, und dann sind wir bei dem Thema - entweder wird nur die Hinrunde gespielt und dann zählt die Tabelle nach den Spielen, wenn jeder gegen jeden gespielt hat. Sollte dann nicht mehr gespielt werden, kommt es zu einer Annullierung.
Was ist Ihre persönliche Einschätzung für die nächsten Wochen und Monate?
Ich bin sehr skeptisch. Meine Einschätzung ist die, dass wir nicht bis zum Ende des Jahres spielen. Aber ich hoffe, ich habe Unrecht.