Wetter/Herdecke. Große Kulisse, Dramatik bis in die Nachspielzeit: Das Derby Wengern - Esborn ließ keine Wünsche offen. Der Überblick über den Kreisliga-Spieltag:
Das erste Derby der Saison mit großer Kulisse und dramatischem Finale, ein Sieg der Moral für SuS Volmarstein, das starke Comeback der TSG Herdecke: Der zweite Spieltag der Fußball-Kreisliga A2 bot jede Menge Gesprächsstoff. Der Überblick:
FC Wetter II siegt im Test 5:2 gegen Al Seddiq
Aufsteiger FC Wetter II war am zweiten Spieltag der Fußball-Kreisliga A2 spielfrei. Dafür testete das Team von Trainer Marius Pownug gegen Al Seddiq Hagen und siegte mit 5:2 (3:1). Emanuel Proenca (3), Lorenzo Callecchia und Robert Pownug trafen für den FC, der am Sonntag beim SC Obersprockhövel II gastiert.
Das erste Derby
Bestes Fußballwetter auf dem Brasberg, mehr als 100 Zuschauer: Das Nachbarschafts-Duell der beiden Sieger des ersten Spieltags machte Lust auf mehr. Auch weil die Partie zwischen SC Wengern 5813 und TuS Esborn (1:2/0:1) nach dem frühen Führungstor der Gäste durch Ismael Marjan (2. Minute) in der zweiten Halbzeit mit einem nun Oberwasser gewinnenden SC von Minute zu Minute hektischer wurde und ab der 75. Minute an Dramatik zunahm. Dabei parierte TuS-Torwart Max Muthmann gleich mehrfach glänzend, parierte einen von Mentor Mustafa nicht einmal schwach geschossenen Foulelfmeter glänzend war. Nach dem darauffolgenden Eckball vollstreckte Wengerns Veng Chhan dann aber zum Ausgleich, der vermeintlichen Führung der Gastgeber durch Tim Malik (83.) verweigerte Schiedsrichter Hasan Güven wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Anerkennung. So traf Marjan in der vierten Minute der Nachspielzeit noch zum Esborner Sieg.
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„Wir haben hier nicht unverdient gewonnen“, freute sich TuS-Coach Thomas Schumacher: „Wir waren zwar nicht spielbestimmend, hatten aber immer wieder gute Spielzüge dabei und auch gute Torchancen. Meine Truppe ist mittlerweile ein richtig verschworener Haufen, kämpferisch war das top. Davor ziehe ich meinen Hut.“ Enttäuscht war dagegen SC-Trainer Benjamin Knoche: „Wir haben nicht das gebracht, was wir trainieren. Und in der Schlussphase haben wir einen Gegner, der stehend K.o. war, zum Tore schießen eingeladen. Esborn hat verdient gewonnen.“
Spieler des Spieltags
Zwei Tore hatte Ismael Marjan schon beim Esborner 5:1-Auftaktsieg gegen BW Voerde II erzielt. das wiederholte der flinke Angreifer nun zu Beginn und Ende des Derbys auf dem Brasberg. Schon nach 120 Sekunden traf er flach und überlegt ins rechte untere Eck, SC-Torwart Alexander Buerger war dabei chancenlos. Und durch einen direkt verwandelten Freistoß wurde Marjan am Ende der Nachspielzeit auch zum Matchwinner für den TuS Esborn.
Aufreger des Spieltags
Kurz zuvor war der SC Wengern auf dem vermeintlichen Weg zum Siegtreffer: Als Maik Choinowski - ebenfalls schon in der Nachspielzeit - im Esborner Strafraum zu Fall kam, rechnete zunächst jeder Wengeraner mit einem Strafstoß. Der Referee pfiff auch, doch Choinowski kassierte die Gelb-Rote Karte wegen einer vermeintlichen Schwalbe. Dabei wäre Weiterspielen die richtige Entscheidung gewesen, denn es gab eindeutig Kontakt.
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Das Comeback des Spieltags
Beim Saisonauftakt enttäuschte die TSG Herdecke, verlor nach 3.1-Führung noch 3:5 bei Fichte Hagen II. Gegen den letztjährigen Vizemeister TuS Ennepetal II gelang den Herdeckern mit einem 3:1 (1:0)-Sieg nun ein starkes Comeback. Felix Grewe per Kopfball sowie Tom Wyludda (2) trafen für die TSG. „Wir sind heute sehr stolz auf unsere Truppe“, hob TSG-Trainer Marcel Brandenstein nach „keiner einfachen Trainingswoche und vielen verletzungsbedingten Ausfällen“ hervor: „Heute haben alle einen riesigen Job gemacht und sich für eine couragierte Leistung belohnt.“
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Der Pechvogel des Spieltags
Kurz nach Wiederbeginn der Partie zwischen SuS Volmarstein und RW Ennepetal Rüggeberg musste SuS-Spieler Niklas Gütschow nach einem Foulspiel mit Rot vom Feld. Er wird so den Volmarsteinern in den beiden Derbys in Wengern und gegen Esborn fehlen. Schiedsrichter Nils John machten die Gastgeber aber keinen Vorwurf. „Es war ein guter Schiedsrichter“, lobte Vater und Trainer Ralf Gütschow die Leistung des Unparteiischen. „Er hat etwas kleinlich gepfiffen, ist seiner Linie aber treu geblieben. Die Situation um Niklas war etwas unglücklich.“ In Unterzahl - Marvin Pozuelo per Eigentor und Adrian Begovic hatten zuvor zum 1:1 getroffen - hielt der SuS dann aber gut dagegen und konnte durch einen von Tufan Özdil verwandelten Strafstoß sogar noch gewinnen. „Es war ein Sieg der Moral“,. betonte Ralf Gütschow nach dem zweiten SuS-Sieg: „Ein glücklicher Erfolg für uns, weil Rüggeberg mehrere Hochkaräter hat liegen lassen.“
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Der Spruch des Spieltags
Karl Knoche, ehemaliger Spieler und Trainer des TuS Esborn, und Vater von Wengerns Trainer Benjamin Knoche auf die Frage, welcher Mannschaft er im Derby die Daumen drückt: „Das ist mir egal“, sagte Knoche nach einer Stunde: „Ich bin eigentlich gekommen um guten Fußball zu sehen. Den gibt’s hier aber nicht.“