Hagen. Das Land NRW verbietet Sportvereinen, mehr als 300 Zuschauer zuzulassen, während tausende Besucher zu Konzerten strömen. Ein Kommentar.

Nach wie vor sind in Nordrhein-Westfalen nur 300 Zuschauer bei Sportveranstaltungen erlaubt. Dagegen sind etwa Konzerte in der Kölner Lanxess-Arena mit bis zu 2400 Menschen zulässig. In Freizeitparks tummeln sich täglich mehrere tausend Besucher.

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Warum nur für den Sport derart strenge Regeln gelten, weiß wohl nur die Politik. Welchen Grund gibt es anzunehmen, dass Sportfans nicht in der Lage sind, Abstand einzuhalten, sich in eine Liste einzutragen oder eine Maske aufzusetzen? In Mecklenburg-Vorpommern weiß man jedenfalls keinen Grund, weswegen Phoenix Hagens Konkurrent Rostock Seawolves nach Vorlage eines ausgereiften Hygienekonzepts genehmigt wurde, Heimspiele vor 1500 Zuschauern auszutragen. Gut so.

Die Uhr tickt

In NRW hingegen tickt die Uhr für Phoenix Hagen und fast alle anderen Profivereine unterhalb der 1. Fußball-Bundesliga. Ohne Zuschauereinnahmen können sie nicht überleben. Und Sponsoren werden die Vereine nicht mit Geldern überhäufen, wenn der gewünschte Werbeeffekt in der Spielstätte fast gänzlich ausbleibt. Die Vereine erledigen ihre Hausaufgaben und sitzen seit Wochen oder gar Monaten an ihren Hygienekonzepten. Doch bleibt es bei der 300er-Grenze, wird man zum Ende des Jahres hin nicht mehr viele Profisport-Mannschaften erleben können.

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Die Konsequenz dessen wäre gewiss nicht nur, dass dann weniger Sportler in Trikots Bällen hinterher jagen, sondern dass Menschen ihre Jobs verlieren und Existenzen kaputt gehen. Es wird Zeit, dass die NRW-Landesregierung die brenzlige Lage der Vereine erkennt.