Hagen. Ein Lattentreffer, Torjubel und Aufreger. Die Westfalenliga-Premiere der SpVg Hagen 11 gegen den TuS Hordel hat einiges zu bieten.
Da wäre mehr drin gewesen. Im ersten Westfalenliga-Spiel in der Vereinsgeschichte musste sich die SpVg Hagen 11 am Ende mit einem knappen 0:1 (0:1) gegen den TuS Hordel geschlagen geben.
„Es ist genau das, was wir von der Westfalenliga erwartet haben: Ein Fehler wird sofort bestraft“, resümierte ein frustrierter Stefan Mroß nach der Partie. Der Trainer der Spielvereinigung war aber dennoch stolz auf sein Team: „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen.“ Denn tatsächlich gaben sich die Hausherren alle Mühe, die nicht unbedingt glänzende Vorbereitung vergessen werden zu lassen. Von Beginn an warf sich das Team um Kapitän Gaetano Manno in die Zweikämpfe, ging in jedes Duell um den Ball, während der TuS sich erst einmal zurückhielt. Ob Manno selbst mit einem Seitfallzieher (15. Spielminute), oder Tim Bodenröder nach einer Ecke (11.), die Gastgeber gingen mit Selbstbewusstsein in die erste Meisterschaftspartie nach fast sechs Monaten Pause.
Auch interessant
Ex-Profi sorgt für das 1:0
Doch die Freude wurde schnell gedämpft. Mit ihrer ersten richtigen Torchance konnten die Gäste aus Hordel die 1:0-Führung bejubeln. Nach einem Ballverlust der Hagener im Mittelfeld setzte sich in der 27. Spielminute Ex-Profi Güngör Kaya gegen die zu spät einrückende Elfer-Abwehr durch und zog vom Sechzehner in die linke obere Ecke ab.
Doch nach dem Rückstand gaben sich die Aufsteiger nicht auf. Auch Alexander Möller setzte sich immer wieder auf der Außenbahn gegen Philipp Dragicevic durch, musste allerdings noch vor der Halbzeitpause verletzt ausgewechselt werden. Für ihn kam Pierre-Rene Tucholski in die Partie.
Auch interessant
Nach dem Seitenwechsel zeichnete sich ein ähnliches Bild ab, wie im ersten Durchgang. Zwar nahm sich der TuS mehr Spielanteile, die Elfer hatten aber dennoch die Partie zum großen Teil in der Hand. Was fehlte, waren torgefährliche Abschlüsse. Mal spielte sich Tim Bodenröder in aussichtsreiche Positionen, mal kam der eingewechselte Niklas Wilke in den Strafraum, aber die Hordeler-Abwehr stand parat.
Schlussphase sorgt für Aufregung
Und so dauerte es bis zur Schlussphase, bevor es noch einmal spannend für die Elfer wurde. Mit Blick auf die ablaufende Spielzeit drängte das Team immer vehementer nach vorn, in der 89. Minute versuchte es Kapitän Manno aus dem Sechzehner, der Schuss prallte aber an der Latte ab - Glück für Hordels Keeper Hendrik Zimmermann, der nicht zur Stelle gewesen wäre. Aber die Hausherren kämpften weiter. Und konnten in der Nachspielzeit noch einmal jubeln. Allerdings nur für kurze Zeit. Nach einem Freistoß schob Niklas Wilke den Ball über die Torlinie.
Auch interessant
Doch während die Elfer schon auf den Platz stürmen wollten, pfiff Schiedsrichter Tim Zahnhausen ab. Dem Tor sei ein Foul an TuS-Keeper Zimmermann voraus gegangen. „Da muss man auch erst einmal den Mut haben, das so zu pfeifen gegen die Heimmannschaft“, kann Elfer-Coach Mroß dem Schiedsrichter nicht böse sein: „Da gibt es eine 50/50-Chance und in diesem Fall ist es für uns leider bitter ausgegangen.“ Denn unverdient wäre der Ausgleich nicht gewesen. Den Kopf in den Sand stecken wollen die Elfer nach der ersten Niederlage in der neuen Liga allerdings noch lange nicht: „Es waren wichtige und richtige Schritte dabei. Ich bin zufrieden mit unserem Prozess.“
Auch interessant
Canbulut fällt weiter aus
Gefehlt hat beim Westfalenliga-Einstand auch Zugang Berkant Canbulut. Der Ex-Regionalligaspieler verletzte sich im letzten Testspiel an der Schulter und fällt noch für weitere zwei Wochen aus. Er wird also ebenfalls beim Derby gegen den SV Hohenlimburg in der kommenden Woche fehlen. „Ob es ein Derby oder eine andere Partie ist, ist für uns vollkommen egal“, wollte Mroß dem Nachbarschaftsduell keine große Bedeutung andichten und ergänzte: „Wichtig ist, dass wir in der Liga ankommen. Wenn wir weiter so arbeiten wie heute, dann bin ich mir sicher, dass wir unser Ziel halten können und am Ende nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“