Hagen. Zwei Trainer gerieten aneinander, Vorwürfe wurden gemacht und nun kommt alles doch ganz anders. An einem Visum scheitert am Ende der Wechsel.
Die Wechselfrist ist abgelaufen, so mancher Kader wurde nochmal auf den Prüfstand gestellt. In der vergangenen Woche sorgte genau das für Zündstoff beim Fußball-Bezirksligisten FC Wetter. Ein Wechsel von Topstürmer Kasim Osmic zum Westfalenligisten SpVg Hagen 11 stand im Raum (wir berichteten). „Hagen 11 handelt so egoistisch und wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt“, redete sich FC-Trainer Fadil Salkanovic in Rage. Vollkommen umsonst, wie sich nun zeigte.
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Denn der 23-jährige Osmic wird sich nicht den Emstern anschließen, wie deren Trainer Stefan Mroß auf Anfrage bestätigte: „Die Wechselfrist ist vorbei und wir können sagen, dass wir keinen neuen Spieler mehr dazu geholt haben. Auch Kasim Osmic nicht.“ Dass der künftige Westfalenligist durchaus Interesse am Angreifer hatte, gibt Mroß offen zu: „Wir waren mit ihm in Gesprächen und er hat auch das ein oder andere Mal im Winter bei uns mittrainiert.“
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Gescheitert ist die Verpflichtung also nicht an fehlendem Interesse. Sondern am Aufenthaltsstatus des Bosniers Osmic. „Bei uns hätte er nur als Vertragsamateur auflaufen können. Da er aber nur über ein Touristenvisum verfügt, kann er diesen nicht erhalten“, berichtet Mroß, der sich eine Spitze gegen den FC nicht verkneifen kann: „Der Wechsel zu uns war mehr bei Wetter im Gespräch als irgendwo sonst. Ich sage immer, dass man erst einmal abwarten soll und nicht alles glauben soll, was man so hört. Denn im Endeffekt war es nun viel Ärger um nichts.“
Egoistisches Verhalten der Elfer?
Der Wetteraner Trainer kritisierte nicht nur, dass Hagen 11 nicht mit seinem Verein kommunizierte, sondern bemängelte auch die Kaderplanungen der Elfer: „Ich finde es schon bezeichnend. Das spricht nicht gerade für die Kaderplanung von Hagen 11“, spottete er über den angeblich so späten Transfer. Ebenfalls eine Kritik, die Mroß noch immer nicht nachvollziehen kann: „Wenn ich mich recht erinnere, haben wir vor gar nicht allzu langer Zeit mit 4:0 in Wetter gewonnen. Ganz so schlecht kann unser Kader also gar nicht sein“, konterte Mroß in Anspielung auf die Begegnung beider Teams im Viertelfinale des Kreispokals.
Bei all der Aufregung ist der Nicht-Abgang von Osmic für die Wetteraner ein Gewinn. Denn so kurzfristig hätte das Trainerteam um Fadil und Semin Salkanovic keinen Ersatz gefunden. Zumal Samir Hammouda mit einem Knöchelbruch noch weitere sechs Monate ausfallen wird.
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Canbulut droht auszufallen
Und wie hart trifft der geplatzte Wechsel die Hagener? Glaubt man dem Trainer, gibt es keine Personalsorgen bei den Elfern. „Wir sind gut aufgestellt. Ich möchte mich gar nicht so sehr mit solchen angeblichen Problemen anderer Leute auseinandersetzen“, so Mroß, der ergänzte: „Lieber arbeite ich an den eigenen Baustellen, so kurz vor dem Ligastart.“
Ob der Top-Zugang Berkant Canbulut bei diesem mitwirken kann, steht noch nicht fest. Der ehemalige Regionalliga-Akteur verletzte sich im letzten Testspiel beim Bezirksligisten Blau-Weiß Voerde an der Schulter. „Er ist blöd gefallen und auf der Schulter gelandet“, berichtete Mroß, der auch die Vorgeschichte kennt: „Es ist eine alte Verletzung, die nun wieder aufgebrochen ist. Eine genaue Diagnose steht allerdings noch aus.“
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