Sprockhövel/Hagen. Zwei herbe Pokalpleiten innerhalb von fünf Tagen: Die Fußballer der SpVg Hagen 11 sind in schlechter Form. Stefan Mroß erklärt die Gründe.
Stefan Mroß brauchte Zeit, um die 1:5-Klatsche im Kreispokal-Halbfinale beim SC Obersprockhövel zu verdauen. Noch lange saßen der Cheftrainer, seine Assistenten sowie Vorstandsmitglieder der SpVg Hagen 11 am Mittwochabend zusammen, um das Geschehene zu analysieren.
Erst am vergangenen Samstag unterlagen die Elfer ja mit 1:6 im Verbandspokal-Halbfinale in Schermbeck. Zwei Klatschen innerhalb von fünf Tagen, zwei wenig ruhmreiche Abschiede aus Pokalwettbewerben - das saß. Die Saison 2019/20 ist damit übrigens offiziell beendet für Hagen 11.
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Stefan Mroß kritisiert Aussage von Niedergethmann
Am Morgen danach war Trainer-A-Lizenzinhaber Stefan Mroß schon gefasster. Einen Kommentar der Obersprockhöveler, die durch den Sieg gegen die klassenhöheren Hagener ins Kreispokal-Endspiel einzogen, wollte der Coach nicht stehen lassen. Der 5:1-Heimerfolg sei „in der Höhe verdient“ gewesen, betonte der Sportliche Leiter des SC, der der Hagener Abwehr zudem Schwächen attestierte. „Es ist Quatsch, was Jörg Niedergethmann erzählt hat“, findet Mroß. „Verdient war der Sieg schon aufgrund unserer Fehler, aber er war nicht in dieser Höhe verdient.“
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Fehler – ein Wort, das der Hagener Trainer bei der Aufarbeitung der Geschehnisse in der Sprockhöveler Hyundai Arena immer wieder wählt. „Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. Wir hatten das Spiel eigentlich kontrolliert, aber waren in den entscheidenden Situationen zu fahrlässig und unkonzentriert, hatten Stellungsfehler“, räumte Stefan Mroß ein. Viele einfache Patzer erlaubte sich seine Truppe, die in gut zwei Wochen als Aufsteiger in die neue Westfalenliga-Saison startet. Was übrigens auch für den Auftritt in Schermbeck galt sowie das ein oder andere durchwachsene Testspiel der vergangenen Wochen.
Die Fehler von Hagen 11
„Wir pushen uns immer nach vorne und pressen, was keinen Sinn macht. Dadurch rückt unsere Abwehrkette zu hoch“, analysiert Trainer Stefan Mroß. Mal spiele einer seiner Fußballer auf Abseits, der andere dann nicht, und so komme es schnell zum Gegentor. Auf der einen Seite sei die recht hohe Fehlerquote kein Weltuntergang zu diesem frühen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung – und nach langer Coronapause. Andererseits „ist es nicht normal, dass wir in Pflichtspielen so agieren, wie wir es zurzeit tun.“
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Dass bei den Elfern noch vieles nicht ineinander greift, kann nicht an der Qualität der Mannschaft liegen. Mit dem wieder genesenen Tim Bodenröder, Gaetano Manno und Berkant Canbulut stehen Akteure in den Reihen der Emster, die auch in höheren Ligen auf Torejagd gehen könnten. Eingeschworen und gut gecoacht ist die Mannschaft auch. Allerdings, das wurde nicht nur in Obersprockhövel deutlich, hat die körperliche Fitness mancher Spieler noch kein Wettbewerbsniveau – was insbesondere in der Rückwärtsbewegung zu schmerzhaften Konsequenzen führt. Hagen 11 war in beiden Pokal-Halbfinals oft einen Schritt zu spät – Schermbeck und Obersprockhövel nutzten dies gnadenlos aus.
Trainingslager soll helfen
Grund also zur Panik? Nein, verrückt machen wollen sich die Emster Fußballer nicht. Von Tag zu Tag arbeite man daran, seine Schwächen auszumerzen. Vor allem ein Trainingslager an diesem Wochenende – der Trainer nennt es „Intensiv-Wochenende“ – soll die Elfer vorwärts bringen. Mroß: „Dort werden wir einfach nochmal die Basics trainieren und an der Fitness arbeiten.“