Hagen. Die Drittliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen gewinnen den BDO-Cup. Auch Gastgeber TuS Volmetal präsentiert sich gut. Alles zum Testturnier.

Eine gute Figur gaben die Handball-Drittligisten TuS Volmetal und VfL Eintracht Hagen beim Vorbereitungsturnier BDO-Cup ab. Für beide Teams war es nach der langen Pause ein Gradmesser, um den ersten Vorbereitungsstand der Mannschaft festzustellen.

Während sich die Volmetaler zunächst mit 26:28 den SGSH Dragons geschlagen geben mussten, zog der VfL durch ein deutliches 29:16 gegen den klassentieferen Oberligisten SG Ratingen in das Endspiel ein. Beim 26:25 im Spiel um Platz drei behielt der personell gebeutelte TuS gegen Ratingen dennoch die Oberhand. Im Anschluss sicherte sich die Eintracht durch ein überzeugendes 27:23 gegen Schalksmühle den Turniersieg und startete damit perfekt in die Testspiel-Phase.

Gutes Debüt für den Rückkehrer: Volmetals Luca Sackmann (Mitte) nimmt es mit den Dragons auf.
Gutes Debüt für den Rückkehrer: Volmetals Luca Sackmann (Mitte) nimmt es mit den Dragons auf. © WP | Sebastian Lahmer

TuS Volmetal

Ohne Kai Ferber, Manuel Treude, Mats Pfänder und Silas Kaufmann gingen die Volmetaler in das Derby gegen Schalksmühle, auch Julius Blümel fiel nach rund zehn Minuten verletzt aus. Trotzdem bot man der um den Ex-Volmetaler Jan König stark besetzten Mannschaft aus Schalksmühle einen offenen Schlagabtausch. Aufgrund des dezimierten Kaders fehlten allerdings gegen Ende des Spiels die Körner. „Was wir uns inhaltlich vorgenommen haben, haben wir fast zu 100 Prozent umgesetzt“, zeigte sich Trainer Marc Rode mit der Leistung zufrieden. Dazu zählte auch eine Abwehrumstellung nach der Pause, die sofort Wirkung zeigte und den TuS nach einem Rückstand 13 gegentorlose Minuten und damit einhergehend eine Führung brachte.

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Neuzugang Cedric Geitmann hinterließ dabei einen guten ersten Eindruck bei den rund 150 Fans in der Sporthalle Volmetal. „Gegen die SGSH hat Cedric gezeigt, was für Qualitäten er mitbringt. Gerade im Innenblock mit seiner körperlichen Präsenz, das war schon sehr beeindruckend“, so Rode. Auch Rückkehrer Luca Sackmann zeigte, dass er bereit ist, in der kommenden Spielzeit Verantwortung zu übernehmen und damit eine wichtige Rolle spielen kann. Leistungssteigerungen im Umschaltspiel sowie in der Abwehr waren deutlich zu erkennen. Vernachlässigt im Training bisher wurde das Spiel aus dem aufgebauten Angriff, was vor allem im Spiel um Platz drei auffiel.

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„Wir haben in den ersten beiden Vorbereitungsphasen noch nichts im Angriff gemacht, da muss man sich erst einmal auf die Basics berufen“, weiß der Volmetaler Coach um die leichten Defizite im Offensivspiel. Mit Kaufmann und Blümel, die gegen Ratingen wieder mit an Bord waren, erreichten die Volmetaler nach zwei guten Auftritten souverän den dritten Platz.

VfL Eintracht Hagen

Der Favoritenrolle gerecht wurde Eintracht Hagen beim BDO-Cup und legte ebenfalls zwei überzeugende Auftritte hin, bei denen es zur Halbzeit noch eng war, man nach dem Seitenwechsel dem Gegner aber keine Chance mehr ließ. „Zur Halbzeit haben wir uns echt gut sortiert und ich glaube, in der zweiten Hälfte war es pure Dominanz. Am Ende ist noch ein bisschen Ergebniskosmetik bei rumgekommen, aber es sei den Jungs verziehen nach einem insgesamt sehr ordentlichen Wochenende“, kommentierte Stefan Neff, Trainer des VfL Eintracht.

Unter anderem stellte Neu-Torwart Mats Grzesinski seine Qualitäten bereits unter Beweis. Genau so wie Trainerkollege Rode stellte Neff das Spielerische allerdings erst einmal zurück und fokussierte sich auf die Abwehrarbeit: „Spielerisch ist gar nicht wichtig, weil wir da noch gar nichts gemacht haben trainingsinhaltlich, deswegen kann das ruhig auch schon mal haken. Abwehrtechnisch haben wir schon viel gemacht und ich finde, das sieht man auch, da waren wir mit Abstand die beste Mannschaft auf dem Turnier und haben über den Weg auch verdient gewonnen.“ Und das, obwohl mit Valentin Schmidt und Carsten Ridder zwei wichtige Spieler fehlten, die der Mannschaft noch einmal eine ordentliche Portion Qualität bringen können.

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Besonders erfreulich: Kreisläufer Julian Renninger gab 517 Tage nach seinem zweiten Kreuzbandriss sein Comeback. „Ich habe wegen Corona vier Monate fast nur trainiert und mich jetzt gefreut, dass alles wieder funktioniert“, so Renninger, der eigentlich geplant hatte früher wieder im Trikot des VfL aufzulaufen. Ängste vor einer erneuten Verletzung kann der 28-Jährige auf dem Spielfeld ausblenden: „Vor dem Spiel denkt man vielleicht schon noch darüber nach, während des Spiels aber gar nicht mehr.”