Herdecke. Die älteren Nachwuchsklassen spielen gar nicht oder dezimiert. Nun trägt die C-Jugend die Hoffnungen bei der HSG Herdecke/Ende.
A-Jugend-Bundesliga vor drei Jahren, in der letzten Saison eine B-Jugend in der Verbandsliga-Spitze. Doch im neuen Handball-Jahr ist der Nachwuchs der HSG Herdecke/Ende in den älteren Klassen nach etlichen Abgängen nicht mehr höherklassig vertreten. Hoffnungsträger am Bleichstein ist nun die aktuelle C-Jugend, die in der nächsten Woche in die Qualifikationsrunde einsteigt. Und mit dem jüngeren Jahrgang in die Oberliga-Vorrunde strebt.
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„Zeigt den Jungs, dass ihr das Niveau habt, hier zu bestehen.“ Donald Böbel schickt die Herdecker C-Jugendlichen in der Bleichsteinhalle energisch in das erste Testspiel gegen Borussia Höchsten, das man gegen einen körperlich überlegenen Gegner am Ende klar verliert. Der Mannschaft, die von Quentin Münch und Gero Neuhoff aus dem HSG-Landesligateam betreut wird und zu der Trainer-Routinier Böbel als Assistenzcoach vor Jahresfrist gestoßen ist, hat nur noch wenig Zeit bis zum „Ernstfall“. Am nächsten Freitag startet die Mannschaft, die in der Vorsaison als D-Jugend Kreismeister wurde, bei der SG TuRa Halden-Herbeck in die Aufstiegsspiele auf Kreiseben. HSG Gevelsberg Silschede, VfL Eintracht Hagen und RE Schwelm sind die weiteren Gegner in der Fünfer-Gruppe. „Unser Ziel ist es, da Erster oder Zweiter zu werden, wir wollen in die Oberliga-Vorrunde“, macht Münch klar. Der Gruppensieger wäre direkt qualifiziert, der Zweite wäre Ausrichter einer weiteren Aufstiegsrunde auf Verbands-Ebene.
Spiele der HSG Herdecke/Ende auf einen Blick
In der C-Jugend-Aufstiegsrunde tritt die HSG Herdecke/Ende bei SG TuRa Halden-Herbeck (Freitag, 21. August, 18 Uhr), gegen HSG Gevelsberg Silschede (Mittwoch, 2. September, 18,45 Uhr) und TG RE Schwelm (Sonntag, 6. September, 13 Uhr) sowie beim VfL Eintracht Hagen (Mittwoch, 9. September, 18 Uhr) an.
Seit fünf Jahren zusammen
Dass der Jahrgang von Münch und Neuhoff im Kreis eine Klasse für sich ist, bewies man in der abgebrochenen Corona-Saison, als man in der D-Jugend beste Offensive und Defensive der Liga stellte und mit nur einer Niederlage Kreismeister wurde. „Das ist schon eine coole Truppe“, sagt Münch, der den Jahrgang seit fünf Jahren betreut: „Sie spielen seit den Minis zusammen, kennen sich in- und auswendig.“ Der Kern der Mannschaft sei seit fünf Jahren zusammen, sagt Münch, der seinem Team attestiert: „Da ist sehr viel Potenzial, Spieler mit viel Talent.“ In der C-Jugend allerdings müssen sich die Herdecker nun als fast durchweg jüngerer Jahrgang – plus zwei ältere Neuzugänge der JSG Annen/Rüdinghausen - behaupten. „Und das in einem Alter, in dem die Jungs in der Regel eine starke körperliche Entwicklung durchmachen“, weiß Münch. Wenn es also jetzt mit der höheren Liga noch nicht klappen sollte, setzt man auf die Saison 21/22: „Unser großes Ziel ist es, spätestens im nächsten Jahr in der Oberliga zu spielen.“
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Dazu nehmen die Jung-Handballer ein ordentliches Pensum auf sich. „Wir trainieren meist viermal pro Woche“, sagt Münch, „dreimal als Mannschaft und samstags beim Fördertraining für Interessierte.“ Da könne man ganz gezielt an Stärken und Schwächen arbeiten. „Wir wollen hoch spielen, da muss man auch früh viel trainieren“, sagt der Trainer, der vor Jahresfrist Donald Böbel – ihn hatten Münch und Neuhoff als C-Jugendliche selbst als Coach – zum Trainerstab hinzunahm. „Uns war wichtig, noch Erfahrung reinzubringen“, sagt Münch, „und er hat ein unfassbares Handball-Wissen.“ Dass „Handball-Opa“ Böbel sich als Assistent bei der C-Jugend einbringe, hebt auch Klub-Vize Werner Kreft hervor, der ansonsten auf die jungen Spieler der ersten Mannschaft verweist: „Viele von ihnen machen mit Herzblut Jugendarbeit.“
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Kooperation mit HSG aus Wetter
Das gilt vor allem für den jüngeren Bereich, nachdem die HSG nach acht Abgängen in der neuen Saison keine B-Jugend stellen kann und in der A-Jugend mit einem Rest-Team an den Start geht. In der C-Jugend dagegen stellt man zwei Mannschaften, auch weil die von Jonah Blothe trainierte C2 durch eine Kooperation mit der HSG Wetter/Grundschöttel verstärkt wurde. „Sechs Spieler sind aus Wetter als Leihspieler zu uns gekommen, weil man da keine eigene Mannschaft bilden konnte“, erklärt Kreft, der hofft, die Kooperation mit den Wetteranern nach ersten Gesprächen ausbauen zu können. „Das ist ein gutes Projekt“, glaubt er – und blickt weit voraus: „Ich habe die Utopie, dass wir uns irgendwann mal in der Oberliga gegenüberstehen. Was wäre das für ein Derby.“
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Der Kader 2020/21:
HSG Herdecke/Ende: Mattis Weigt, Max Vogt; Henning Mondry, Timo Kluge, Lasse Hülsberg, David Podmoranski, Patrick Niederdellmann, Fabian Rothländer, Niclas Trenkelbach, Nicolas Krüsmann, Jan-Matthis Ziegler, Luis Galitó Vaerst, Luca Ernst, Fynn Garthmann, Lukas Wolf, Thilo Stania.