Herdecke. Nach zwei Drittliga-Jahren, die von Verletzungen geprägt waren, startet der Herdecker Dominik Spannekrebs einen Neubeginn bei der Ahlener SG.

Der 22-jährige Herdecker Dominik Spannekrebs wechselt innerhalb der dritten Handball-Bundesliga von der SG Schalksmühle-Halver zur Ahlener Sportgemeinschaft. In Ahlen kann der 1,89 m große Rückraumspieler sein Studium und den Leistungssport verbinden. Auch deswegen ist der Wechsel für den Jura-Studenten ein Glücksfall. Im Interview erzählt der ehemalige A-Jugend-Bundesligaspieler der HSG Herdecke/Ende, wie der Wechsel zustande gekommen ist, wie er die letzten Jahre mit Verletzungen zu kämpfen hatte und wie er die Entwicklung des Herdecker Handballs verfolgt.

Bis 2017 in Herdecke

Bei der HSG Herdecke/Ende fing Dominik Spannekrebs mit dem Handball an, spielte in der B-Jugend-Oberliga, stieg mit dem Verein in die A-Jugend-Bundesliga auf. Danach wechselte der Herdecker im Sommer 2017 zur SG Schalksmühle/Halver, ein Jahr später zur SG Menden Sauerland Wölfe, ehe er vor Jahresfrist nach Schalksmühle zurückkehrte. Künftig ist er für die Ahlener SG aktiv.

Sie haben einen Zweijahresvertrag bei der Ahlener SG in der dritten Handballbundesliga unterzeichnet. Wie ist der Kontakt zustande gekommen?

Dominik Spannekrebs: Ich hatte meinen alten Verein die SG Schalksmühle-Halver informiert, dass ich meinen Vertrag nicht verlängere, da ich wegen des Studiums nach Münster ziehen werde. Nach einiger Zeit riefen mich der Trainer und der Vorstand der Ahlener SG an und fragten mich, ob ich mir vorstellen könne dort zu spielen. Ich habe mich bei den ersten Gesprächen sehr wohlgefühlt und von Münster nach Ahlen benötige ich nur 30 Minuten - das passt super.

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Sie kennen Ihren neuen Arbeitgeber ja aus den Duellen in der dritten Liga. Was erwartet Sie in Ahlen?

Ahlen ist ein familiärer Verein, ähnlich wie Schalksmühle-Halver oder auch Herdecke. Die Stimmung in der Halle ist klasse und auch sportlich sind die Ahlener gut aufgestellt. Ich freue mich jetzt alle kennenzulernen und auf die Vorbereitung mit meinem neuen Team.

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Wie ging es nach der A-Jugend-Bundesliga in Herdecke für Sie weiter?

Ich habe schon im zweiten Jahr A-Jugend für die SG Schalksmühle-Halver in der dritten Liga gespielt und habe dann auch mein erstes Jahr im Seniorenbereich dort verbracht. In meinem zweiten Jahr wechselte ich zur SG Menden Sauerland Wölfe. Leider verletzte ich mich vor dem Wechsel aber noch in meinem letzten Spiel für Schalksmühle am Meniskus und später dann am Ellenbogen. Als ich dann nach einem Jahr zurück nach Schalksmühle kam und wir eine gute Vorbereitung gespielt haben, verletzte ich mich erneut am Ellenbogen und musste eine Weile pausieren. In der Rückrunde stoppte uns alle dann die Corona-Pandemie. Ich bin froh, wenn es bald wieder losgeht.

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Sie haben eine lange Phase mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. Wie ging es Ihnen in dieser Zeit?

Das war eine schwierige Zeit für mich. Ich habe sehr viel Reha gehabt. Dort muss man auf seinen Körper hören und viel individuell trainieren. Dann vermisst du irgendwann das eigentliche Handballspielen. Zusätzlich war mein Wurfarm betroffen. Das dauert dann auch vom Kopf her eine Weile, bis man wieder 100 Prozent geben kann. Aber jetzt bin ich wieder fit und freue mich auf Ahlen.

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Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit bei der HSG Herdecke/Ende?

Vor allem an meine Mitspieler. Mit den meisten bin ich immer noch gut befreundet und habe viel Kontakt. Wir waren damals nicht nur eine Mannschaft, die ganz gut Handball spielen konnte – wir waren alles Freunde mit einem gemeinsamen Hobby. Ich hatte in Herdecke eine großartige Zeit - meine ganze Jugend über.

Sie spielen jetzt schon einige Jahre in der dritthöchsten Liga in Deutschland. Welche Erfahrungen konnten Sie sammeln und was unterscheidet die dritte Liga von der A-Jugend-Bundesliga?

Wir hatten auch in Herdecke eine gute Mannschaft und starke Gegner, aber in der dritten Liga ist das alles noch mal wesentlich härter und schneller. Auch die Athletik ist eine ganz andere. Daran musste ich mich gewöhnen und dafür war das Doppelspielrecht damals Gold wert. Zusätzlich ist die Intensität höher. In der Vorbereitung hat man dann auch schon mal sieben Trainingseinheiten in der Woche.

Verfolgen Sie das Geschehen ihres Heimatvereins aus Herdecke? Was sagen Sie zu der Entwicklung in den letzten Jahren?

Ich bin immer, wenn ich kann, in der Bleichsteinhalle. Es spielen noch viele Freunde in der Mannschaft, der Kontakt ist nie abgebrochen. In Herdecke wurde die letzten Jahre gut gearbeitet. Die junge Mannschaft hat sicher noch viel Potenzial. Ich wünsche mir, dass sie an ihren Zielen festhalten und weiter so gut die Jugend fördern. Mit 400 Zuschauern im Schnitt wäre man in der 3. Liga schon im guten Mittelfeld. Das ist wirklich stark.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft in Ahlen?

Ich hoffe, in den nächsten Jahren mein Studium weiter mit meiner Leidenschaft Handball verbinden zu können und weiter auf hohem Niveau zu spielen. In Ahlen habe ich für zwei Jahre unterschrieben und freue mich auf die Zeit. Am wichtigsten ist aber, dass ich gesund und verletzungsfrei bleibe.