Regensburg/Herdecke. Die letzte Chance hat sie genutzt: In Bestzeit stürmt Patricia de Graat zu deutschen Meisterschaften.
Der allerletzte Versuch saß. Patricia de Graat nutzte die einzige Chance, die sie zum Erreichen der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften noch hatte. Bei der so genannten „Laufnacht“ in Regensburg lief die Herdeckerin im Trikot der LG Olympia Dortmund nachmittags zu ihrer neuen Bestzeit über 1500 Meter. Und löste mit ihren 4:21,69 Minuten, die Platz zehn in der deutschen Bestenliste für 2020 bedeuten, das Ticket zu den nationalen Titelkämpfen in Braunschweig am 8./9. August.
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Wieder Regensburg, wieder eine persönliche Bestzeit. „Das scheint ein gutes Pflaster für mich zu sein“, sagt Patricia de Graat nach dem schnellsten 1500-m-Lauf ihrer Karriere. Schon vor vier Wochen beim Saison-Einstieg hatte sie – damals über die 1000-m-Strecke – an der Donau eine persönliche Bestzeit geschafft, nun gelang das im richtigen Zeitpunkt – und im letzten Moment für die Meisterschafts-Qualifikation - erneut. „So schnell bin ich noch nie in eine Saison eingestiegen“, freut sich die 21-Jährige, „irgendwie wollte ich unbedingt dieses DM-Ticket noch lösen, das hat jetzt geklappt. Damit bin ich sehr zufrieden.“
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DM-Endlauf ist das Ziel
Dabei war die Herdeckerin gehandicapt, der vor zwei Wochen nach ihrem enttäuschenden 800-m-Lauf im Dortmunder Rote-Erde-Stadion ausgebrochene Infekt kostete sie vier Trainingstage. „Die Erkältung hat mich länger zurückgeworfen als erhofft“, sagt sie, „es hat eine Woche gedauert bis ich wieder richtig fit war.“ Beim 1500-m-Rennen in Regensburg lief sie deshalb verhalten an: „Ich wollte nicht, dass irgendwann der Hammer kommt und mich wichtige Sekunden kostet.“ Im starken Feld mit zahlreichen DM-Anwärterinnen habe sie sich „recht mittig im Feld positioniert“ und so „aus dem Rangeleien heraushalten können“. Am Ende kam sie auf Platz sechs ins Ziel hinter den auch in der Rangliste vor ihr platzierten Kerstin Hirscher (Fürth, 4:17,78), Vera Coutellier (Köln, 4:18,54), Vera Hoffmann (Rehlingen, 4:19,54), Svenja Pingpank (Hannover, 4:19,73) und Majtie Kolberg (Ahrweiler, 4:21,35).
Ihre bisherige, 2017 erzielte Bestzeit (4:23,78 Minuten) steigerte sie um mehr als zwei Sekunden, belegt damit aktuell Platz zehn der DLV-Rangliste 2020. Da für die Qualifikation zu den deutschen Meisterschaften in Corona-Zeiten aber auch die Zeiten von 2019 gelten – hier hat Patricia de Graat verletzungsbedingt nichts vorzuweisen -, rangiert sie in der Qualifikations-Rangliste auf Platz 15. In Braunschweig dürfen 20 Läuferinnen starten, letzte Qualifikationschance war am Sonntag. „Vor dem Wochenende war der Strich bei 4:28 Minuten“, sagt Patricia de Graat, „ich gehe sehr stark davon aus, dass ich dabei bin.“ Es wären die zweiten Freiluft-Meisterschaften für die Herdeckerin, 2018 in Nürnberg war sie bereits dabei. „Damit gebe ich mich aber nicht zufrieden, jetzt will ich mich auch bei den deutschen Meisterschaften gut präsentieren und schnell laufen“, sagt sie, „mein Ziel ist der Endlauf.“
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Erneutes Meeting in Dortmund
Und mit den nationalen Titelkämpfen ohne Zuschauer, von denen an beiden Tag ARD und ZDF lange live berichten, sei die bisher sehr kurze Saison auch noch nicht vorbei. „Nach gibt es noch ein paar Rennen“, sagt sie, „und ich komme ja gerade erst in Fahrt.“ Schon eine Woche nach der DM etwa steht am 15. August im heimischen Stadion Rote Erde das „Jump’n’Run Meeting“ an, für das Patricia de Graat neben Stabhochspringer Jonas Wolf auf den Plakaten von Veranstalter LG Olympia Dortmund wirbt. „Welche Strecke ich da laufe, weiß ich aber noch nicht“, sagt sie, „vielleicht versuche ich noch mal, über die 800 m eine ordentliche Zeit zu laufen.“