Hagen. Die Grundschul-AG von Phoenix Hagen hat in ihrem ersten Jahr über 3000 Kinder erreicht. Zurzeit laufen spannende Ferienprojekte.

Devin weiß schon genau, wie es geht. Mit dem bunten Bällchen zum Gymnastikring laufen, ihn dort reinlegen, rückwärts zurück zum Mitspieler laufen, abklatschen, der nächste macht weiter. Devin und 17 weitere Schüler der Karl-Ernst-Osthaus-Grundschule nehmen sich dieser und vieler weiterer Übungen an, und meistern sie mit Bravour.

Das Ferienprojekt der Grundschul-AG von Phoenix Hagen macht an diesem Freitagmorgen Halt auf dem Schulhof an der Lützowstraße. Katrin Hückelheim schaut sich die Szenerie zufrieden an. „Es war erst alles sehr unsicher, wie wir eine Ferienbetreuung überhaupt in Coronazeiten durchführen können. Sonst machen wir ja viele Ausflüge“, sagt die Leiterin der Offenen Ganztagsschule. „Durch unseren Träger, die Evangelische Jugend, wurde das Grundschul-Projekt von Phoenix vorgestellt. Den Kindern macht es mega viel Spaß und man sieht ja, wie ausgepowert sie sind“, sagt Hückelheim und lacht.

Der Leitgedanke der Grundschul-AG

Das Grundschul-Projekt hob Phoenix im vergangenen Jahr aus der Taufe. Der Gedanke: Kinder früh zum (Ball-)Sport zu bringen, sie zu bewegen, Gemeinschaft zu fördern und Werte zu vermitteln. „Wir haben zwischen 3000 und 3500 Kinder gesehen, woraus dann knapp über 300 Jungen und Mädchen in die AGs gekommen sind. Viele Standorte mussten wir noch vertrösten, weil wir noch nicht die Manpower hatten“, erklärt Michael Wasielewski, der das Projekt leitet.

Auch interessant

Ziel sei es, in jede Grundschule zu gehen und möglichst alle Kinder zu erreichen. 15 städtische Grundschulen konnten Wasielewski und sein Team – die FSJler Marvin Waltemberg (Haspe 70) und Kaya Scheller (TSV 1860) leiten viele der Einheiten – bereits erreichen. Dann kam Corona. „34 Grundschulen gibt es. Wir haben im nächsten Jahr also einiges vor“, sagt Wasielewski.

Koordinative Übungen für die Kids

Im Training wird keineswegs nur Basketball gespielt, koordinative Übungen stehen im Vordergrund. Mehrmals pro Schuljahr finden Turniere im Rahmen der Sparkassen-Grundschulliga statt, wo sich die Kinder mit anderen messen. Und wer den Basketball-Sport vollends für sich entdeckt, wird an einen lokalen Verein vermittelt.

Auch interessant

Ein zentraler Gedanke der Grundschul-AG ist die Integration. „Sport ist der beste Start, um Kinder zu integrieren“, betont Wasielewski. „Du brauchst kein Deutsch, Englisch oder Spanisch. Du machst den Kindern eine Übung vor, dann funktioniert das. Und wir merken, dass die Kinder zusammen spielen wollen. Dieser soziale Aspekt ist so immens wichtig.“

Integrative Kraft des Sports

Insbesondere Kinder, die im Klassenzimmer negativ auffielen, seien auf dem Sportplatz oftmals wie ausgewechselt. „Die Eltern und Lehrer schauen sich die AG an und sind ganz verwundert, wie sich diese Kinder dann auf einmal integrieren können“, sagt Wasielewski.

Besonderes Angebot zum Ferienende

Für die fünfte und sechste Woche der Sommerferien hat sich Michael Wasielewski etwas Besonderes einfallen lassen: Alle Grundschulen sind eingeladen, von 9 bis 14 Uhr an der Käthe-Kollwitz-Schule gemeinschaftlich Sport zu treiben. Zur Mittagszeit wird es Snacks und Wasser geben. Alle näheren Infos, auch zu Kosten, folgen bald auf der Phoenix-Homepage.

Erfahrungen, die der Projektkoordinator vor allem an der Astrid-Lindgren- und an der Goldbergschule gemacht hat. Auch ganz schüchterne Schüler, so Wasielewski, gingen in der AG durch die integrative Kraft des Sports auf. „Die Entwicklung, die sie nehmen, ist einfach gigantisch.“