Hagen. Lukas Nowak hat für den SV Haspe 70 und die Phoenix Hagen Youngsters starke Leistungen abgeliefert. Jetzt wurde er fürs U15-Nationalteam berufen.
Die Basketball-Leidenschaft der Hagener Familie Nowak hatte ihren Anfang vor 20 Jahren in einem Baumarkt. Vater Andreas Nowak kaufte „für zehn Mark“ einen Korb und stellte ihn in den Garten seiner Schwiegereltern, damit seine Söhne Nikolas (damals 4) und Julian (2) etwas zum Spielen hatten. Die beiden Kinder fanden schnell Gefallen daran und versenkten einen Wurf nach dem anderen. Nun ja, der Korb „war auch nur ein Meter groß“, weiß Andreas Nowak heute, aber das Talent der Jungs sei zu erkennen gewesen.
Nationalmannschafts-Lehrgang in Kaiserau
Der Jüngste der Nowaks, Lukas, wurde erst fünf Jahre später geboren, als seine Brüder längst Feuer und Flamme für den Sport mit dem orangen Ball waren. Und es dauerte nicht lange, bis sie Lukas das Dribbeln und Werfen beibrachten, wobei der Kleinste natürlich das Nachsehen hatte. Heute sieht das ein wenig anders aus. Während Nikolas und Julian nur noch hobbymäßig spielen, gehört der mittlerweile 1,97 Meter große Lukas zum erlesenen Kreis der U15-Nationalspiele r. Vom 20. bis 25. Juli absolviert der Center/Power Forward, der für die Jugend des SV Haspe 70 und die Phoenix Hagen Youngsters auf Korbjagd geht, unter Bundestrainer Fabian Villmeter einen Lehrgang in Kaiserau. Lukas Nowak ist aktuell der einzige Spieler aus Hagen, dem diese Ehre zuteil wird. „Wir sind als Verein sehr stolz, dass Lukas das geschafft hat“, freut sich Martin Wasielewski, Vorstand des SV Haspe 70.
Auch interessant
Die Bundestrainer haben das Talent des 15-jährigen Schlaks erkannt, in Haspe weiß man um die Fähigkeiten des Centerspielers seit Jahren. „In der U14-Regionalliga hat er mal 70 Punkte für uns gemacht“, sagt Haspes Jugendkoordinator und Trainer der ersten Herren-Mannschaft, Michael Wasielewski. In der abgelaufenen Saison war Lukas Nowak für Jugend-Bundesligist Phoenix Hagen Youngsters ein echter Leistungsträger und kam auf durchschnittlich zehn Punkte und sechs Rebounds pro Spiel.
Wie groß wird Lukas Nowak noch?
Ein triftiger Grund für die Nationalmannschafts-Nominierung ist die Größe des Haspers. Die Zwei-Meter-Marke knackt er wohl bald. „Wir waren beim Arzt, aber der konnte nicht sagen, wie groß ich werde. Er fragte mich nur: ‘Meinst du, du wächst noch?’ Und ich antwortete: ‘Ja, ich denke schon’“, lacht Lukas. „Ich schätze, er wird 2,03 Meter“, mutmaßt sein Vater Andreas. Egal, in welche Höhen er noch wächst: Lukas will ein vielseitiger Spieler werden, der das komplette Paket mitbringt. „Mit seiner Größe musste man damals unbedingt unter den Korb“, weiß Martin Wasielewski „Heute ist das anders.“ Am wohlsten fühlt sich der Youngster, der auch gerne den Drei-Punkte-Wurf nimmt, wenn er zum Korb ziehen kann und nicht nur seine Größe, sondern auch seine Schnelligkeit einsetzt. „An größeren Spielern ziehe ich vorbei und über kleinere werfe ich drüber“, sagt Lukas Nowak selbstbewusst.
Auch interessant
In der kommenden Saison wird das Hasper Talent für die zweite Herren-Mannschaft sowie die U18 des SV70 und die Phoenix Youngsters spielen, wobei Letztere stets Vorrang genießen. Zudem stehen seit einigen Wochen erstmals Krafteinheiten auf dem Plan. Viermal Basketballtraining, dreimal Fitnessstudio und bis zu drei Spiele am Wochenende stehen für den Schüler des Christian-Rohlfs-Gymnasiums an – ein hartes Programm.
Schule geht für den 15-jährigen Lukas vor
Manchmal kommt es vor, dass Lukas abends völlig erschöpft nach Hause kommt, sagt sein Vater. Aber Andreas Nowak achtet darauf, dass es Lukas nicht zu viel wird und er auch mal einen Gang herunterschaltet. „Manchmal kriege ich Nachrichten von drei verschiedenen Trainern, die etwas von ihm möchten. Aber dann müssen wir auch mal Nein sagen“, sagt Andreas Nowak. Schließlich habe die Schule immer noch Vorrang.
Auch interessant
Zuletzt hatten auch andere hochklassige Vereine Interesse an Nowak, unter anderem die Bayer Giants Leverkusen. Doch Lukas will in Hagen bleiben. „Mit den Youngsters hatten wir eine super Saison, standen auf dem zweiten Tabellenplatz“, weiß der 15-Jährige, der seine Trainer Tome Zdraveski und Vid Zarkovic in höhen Tönen lobt. Und in Haspe sei das Umfeld ebenfalls bestens. „Wenn Andreas ihn mal nicht vom Training abholen kann, macht das eben einer aus dem Verein“, sagt Martin Wasielewski. „Das Umfeld ist für junge Spieler unglaublich wichtig, das darf man nie vergessen.“