Hagen. Julius Blümel (21) ist stolz darauf, den TuS Volmetal nie verlassen zu haben. Vor dem Start der 3. Handball-Liga gibt er sich selbstbewusst.
Entgegen dem Trend als Jugendspieler den TuS Volmetal zu erlassen, entschloss sich Julius Blümel als B-Jugendlicher bei seinem Heimatverein zu bleiben. Keine schlechte Entscheidung, hat sich der 21-Jährige doch bis in die erste Mannschaft hochgearbeitet und ist dort zum gestandenen Spieler in der 3. Liga gereift. Das Handball-Gen trägt der Mittelmann in sich: Seit dem zweiten Lebensjahr begleitet ihn der Sport schon. Bruder Yannick Blümel spielt beim TuS Bommern und Vater Andre Blümel ist ebenfalls als Präsident beim TuS eingebunden. Wie es dazu kam, dass der Youngster dem TuS treu geblieben ist und welche Ziele er sich für die Zukunft steckt, haben wir ihn im Interview gefragt.
Julius Blümel, aus der Jugend des TuS Volmetal haben Sie den Sprung bis in die erste Mannschaft geschafft. Was bedeutet es Ihnen, als Vorbild für Jugendspieler zu dienen?
Julius Blümel: Es freut mich natürlich sehr, wenn sich Jugendspieler daran orientieren und einen Ehrgeiz entwickeln diesen Sprung auch schaffen zu wollen. Wir haben viele talentierte junge Spieler, die eines Tages ebenfalls in der ersten Mannschaft spielen können und wiederum Vorbild für andere junge Spieler sein können. Es wird immer mehr zum Trend, dass Jugendspieler den TuS Volmetal verlassen und sich Konkurrenten wie Schalksmühle oder Eintracht Hagen anschließen.
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Wie erklären Sie sich das und weshalb sind Sie beim TuS geblieben?
Leider schaffen wir es im Volmetal selten, eine gute Jugendmannschaft über einen längeren Zeitraum zusammenzuhalten. Der Schritt zu einer ambitionierteren Mannschaft ist für mich, vor allem ab der B- und A-Jugend, vollkommen nachvollziehbar. Jeder möchte sich persönlich bestmöglich weiterentwickeln und so hoch wie möglich spielen. Da kann ich schon verstehen, dass man lieber den Verein wechselt, um sich mit Gegnern auf Augenhöhe zu messen.
Wie war das denn bei Ihnen?
Als ich in der B-Jugend spielte, wechselten auch zwei Mannschaftskollegen den Verein. Auch ich habe es in Betracht gezogen und die Möglichkeit war da. Allerdings hätte es dann wahrscheinlich keine B-Jugend mehr im Volmetal gegeben. Der Kader war vorher schon dünn besetzt und ich habe mich dann versucht auf eine andere Art und Weise weiterzuentwickeln. Dementsprechend trainierte ich bereits im Alter von 15 Jahren bei der zweiten Mannschaft sowie bei der ersten Mannschaft unter Stefan Neff mit.
Gab es eine Situation, wo Sie kurz vor dem Absprung waren? Wenn ja, für welchen Verein?
Es gab eigentlich nur die eben genannte Situation in der Jugend, wo ich über einen kurzen Zeitraum über einen Wechsel nachgedacht habe. Kurz vor dem Absprung stand ich allerdings nie und bin auch heute sehr froh darüber, wie alles gelaufen ist.
Welchen Anteil hat Ihre Familie an Ihrem sportlichen Erfolg?
Meine Familie spielt eine sehr große Rolle in meinem sportlichen Werdegang und hat mich immer unterstützt und motiviert. Handball spielt mein Leben lang schon eine große Rolle für mich, auch für meine ganze Familie. Schon als kleines Kind war ich in Sporthallen zu Hause, schaute an Heimspieltagen die Spiele von der vierten bis zur ersten Mannschaft. Meine Familie war natürlich auch immer vor Ort.
Von wem konnten Sie als Youngster in Ihrer Entwicklung am meisten lernen?
Für mich waren es Niklas Polakovs und Roman Warland. Beide haben mir immer Tipps gegeben und mir in vielen Situationen ein Gefühl von Sicherheit geben können. Da konnte man sowohl sportlich, als auch menschlich viel von lernen und sich so weiterentwickeln.
Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Und wie hat sich diese Rolle entwickelt vom jüngeren, vielleicht eher zurückhaltenderen Spieler bis hin zum gestandenen Spieler, der immer mehr Verantwortung übernimmt?
Meine Rolle im Team fällt mir schwer zu beschreiben. Damals war ich der Youngster und Perspektivspieler. Für mich gilt es, meine Position im Team zu festigen und mich als wichtiger Spieler zu etablieren. Ich hoffe natürlich, einmal ein gestandener Spieler sein zu können. Ich habe noch einen langen Weg vor mir, aber werde mich nicht verstecken. Ich habe es noch nie gescheut Verantwortung zu übernehmen und freue mich auf die Herausforderung.
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Welche Ziele haben Sie für die Zukunft?
Im Großen und Ganzen möchte ich der Mannschaft und dem Verein helfen in diesem Jahr wieder die Klasse zu halten. Mein Spiel möchte ich durch mehr Sicherheit und bessere Entscheidungen auf dem Feld verbessern. Ein bisschen mehr Torgefahr aus dem Rückraum würde wahrscheinlich nicht schaden.
Und was möchten Sie noch mit der Mannschaft erreichen?
Zuerst einmal natürlich den Klassenerhalt. Wie man aber in diesem Jahr gesehen hat, können wir alle Gegner schlagen und sollten uns dementsprechend nicht verstecken. Natürlich werden die Karten neu gemischt und für alle Mannschaften ist es momentan eine besondere Situation. Ich bin gespannt, wie sich die Situation entwickelt.
Ausbildung zum Industriekaufmann
Julius Blümel hat vor zwei Jahren am Fichte-Gymnasium in Hagen sein Fachabitur erlang.
Im Januar 2021 schließt er eine Ausbildung zum Industriekaufmann beim Unternehmen Schriever ab. Aktuell überlegt er, danach BWL in einem Verbundstudium zu studieren.
Wie beurteilen Sie die allgemeine sportliche Entwicklung des TuS Volmetal?
Damals als Kind war es ein Highlight für mich, das Verbandsligaspiel der ersten Mannschaft zu schauen. Kaum zu glauben, dass man heute von der 3. Bundesliga spricht. Dementsprechend kann man nur stolz auf die Entwicklung des Vereins sein. Daraufhin sechs Jahre die Liga halten zu können, ist natürlich phänomenal mit den begrenzten Möglichkeiten, die man hat. Da kann man nur den Hut vor allen Verantwortlichen ziehen, die all das ermöglichen.