Hagen. 3. Handball-Liga: VfL Eintracht Hagen erwartet gespannt die Entscheidung über den Saisonstart. Alexander Becker über erste Eindrücke in Hagen.

Der erste Arbeitstag ist für die Handballer des VfL Eintracht Hagen geschafft. Wobei Arbeit am sogenannten „Media Day“ eigentlich andere erledigen. Insbesondere Fotografen, Videografen und der Pressereferent, während sich die Profisportler vor allem aufs aufrechte Hinstellen und Lächeln besinnen müssen. Und während die kräftigen jungen Männer in grün-gelber Tracht so vor dem alten Hagener Rathaus standen und sich ablichten ließen, kamen Schaulustige hinzu und fragten interessiert: Wann geht der Dauerkartenverkauf los? Wann geht die Saison endlich los?

DHB entscheidet am Samstag

Tja, wenn Trainer Stefan Neff und seine Spieler das nur wüssten. Noch müssen sie bei der Wann-Frage passen und mit den Schultern zucken. „Wir hoffen, dass am Samstag die endgültige Nachricht vom Verband kommt, dass auch wir spätestens Anfang Oktober in die Saison starten können“, sagt Neff. Der Trainer spielt damit auf die Tagung der Spielkommission des Deutschen Handballbundes an. Der große konnte sich noch nicht dazu durchringen, eine Entscheidung zu treffen.

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Amateure starten Anfang Oktober

Im Amateurbereich ist man da weiter: Am 3. Oktober starten die meisten Mannschaften unterhalb der 3. Liga. Allerdings ist dort das Thema „Publikum“ von völlig anderer Bedeutung. 300 Zuschauer sind aktuell in NRW pro Sportveranstaltung zugelassen, die Heimspiele der Eintracht besuchen deutlich mehr. Wie in anderen Sportarten und anderen Ligen, hält man auch in der dritthöchsten Handball-Klasse wenig von Geisterspielen. Nach einer Befragung aller 60 Frauen- und 72 Männer-Drittligisten ist klar, dass sich die meisten Vereine Spiele ohne Zuschauer nicht vorstellen können.

Tilman Pröhl (links) und Jan-Lars Gaubatz beim Fotoshooting.
Tilman Pröhl (links) und Jan-Lars Gaubatz beim Fotoshooting. © Eintracht Hagen

Im Männerbereich lehnt die überwiegende Mehrheit Geisterspiele ab und benötigt mindestens die Hälfte der möglichen Zuschauerkapazitäten, um sich finanziell über Wasser zu halten, wie Horst Keppler von der DHB-Spielkommission berichtet.

Alexander Becker kommt mit Vorschusslorbeeren

Die Spieler jedenfalls können nach dem frühen Abbruch der vergangenen Saison und dem darauffolgenden Lockdown den Wettbewerb kaum erwarten. „Ich glaube, dass wir eine richtig gute Saison spielen und zusammen richtig viel Spaß haben werden“, sagt Alexander Becker, einer von vier Neuzugängen im Team von Stefan Neff. 321 Erst- und Zweitliga-Partien bestritt der 1,98 Meter große Kreisläufer, der vom VfL Gummersbach zur Eintracht wechselte.

Hagen ist für den 28-Jährigen Neuland. Noch. „Ich habe noch nicht so viel gesehen, war eine Runde am Hengsteysee laufen, das war schön. Ansonsten haben mir die Jungs schon ein paar schöne Plätzchen gezeigt“, freut sich Alexander Becker. Sein erster Eindruck vom neuen Team: Alle nett, alle offen, sagt der Routinier. „Ich hab’ Bock drauf, hier Gas zu geben, alles andere wird die Zukunft zeigen.“

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Training ein Fortschritt für Eintracht

Gas geben können Becker und Co. zumindest erstmal im Training wieder. Die Stadt Hagen lässt 30 Personen im Innenraum einer Sportstätte zu, Training auf Sparflamme ist nicht mehr nötig. „Das ist ein enorm großer Schritt nach Monaten der Dürre, wo wir nur in Kleingruppen gestartet sind. Das war ein sehr positiver Punch, den wir Anfang der Woche hatten“, sagt Stefan Neff. Jetzt hofft der Trainer darauf, dass die Woche mit einer guten Nachricht der DHB-Kommission auch positiv beendet wird. Damit seine Mannschaft endlich ihre richtige Arbeit aufnehmen kann.