Hagen. Nach dem Abstieg in die 2. Regionalliga verlässt Oscar Luchterhandt den SV Haspe 70 und wechselt zu BG Hagen. Im Interview erklärt er die Gründe.
21 Jahre lang trug Oscar Luchterhandt (28) das Trikot des SV Haspe 70. Sein Weg führte den zwei Meter großen Basketballer von den „Minis“ bis ins erste Herren-Team, für das er zuletzt in der 1. Regionalliga eine prägende Figur war. Aber jede Ära ist irgendwann einmal zu Ende. Nach dem Abstieg der 70er sehnt sich Luchterhandt nach einer neuen Herausforderung: Zur neuen Saison wechselt der Flügelspieler zu Erstregionalligist BG Hagen. Im Interview erklärt Luchterhandt, wie schwer ihm sein erster Wechsel überhaupt fiel.
Oscar Luchterhandt, nach 21 Jahren verabschieden Sie sich aus Haspe. Warum?
Nachdem ich 20-jähriges Jubiläum in Haspe hatte, dachte ich, es reicht jetzt auch mal (lacht). Aber im Ernst: Die Entscheidung fiel aus rein sportlicher Sicht. Zum einen möchte ich weiter in der ersten Regionalliga spielen, zum anderen sollen in Haspe jüngere Spieler die Chance bekommen, sich zu beweisen. Außerdem möchte ich mal erfahren, wie es ist, woanders zu spielen.
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Wie schwer fiel die Entscheidung?
Ich hatte einige schlaflose Nächte, weil ich so viele Emotionen mit Haspe verbinde. Und jetzt ist mit Michael Wasielewski ein neuer Coach da und ich dachte erst: Jetzt lässt du ihn und den ganzen Verein im Stich. Aber Micha und Martin (Wasielewski; bisheriger Trainer der Ersten) haben mir nur Mut zugesprochen. Sie haben in ihren Laufbahnen auch viel ausprobiert. Aber ich werde sicherlich das ein oder andere Mal in der Hasper Halle sein und die Jungs anfeuern.
Welche Momente waren die schönsten in all den Jahren?
Da gibt es viele, darüber habe ich jetzt noch mit Micha gesprochen. Aber sehr gerne erinnere ich mich an meine Anfangszeit in der ersten Mannschaft zurück. Micha war da noch im Kader, dazu Florian Tomann, Michael Marscheider, Marcus Burges – all diese Ur-Hagener (lacht). Mit diesen Jungs hat es so Spaß gemacht und wir waren eine Einheit, die es so nicht wieder gab. Das galt sowohl auf als auch abseits des Feldes. Unsere Mannschaftsfahrten werde ich nie vergessen.
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Jetzt also BG Hagen. Wie kam es dazu?
Ich kenne viele der Jungs und Kosta Filippou (BG-Trainer; d. Red.) schon lange, und ich denke, wir können gut einschätzen, was wir voneinander haben werden. Es reizt mich, für eine Mannschaft in der ersten Regionalliga zu spielen, die etwas höhere Ambitionen hat. Spielerisch erhoffe ich mir den Vorteil, dass ich in der Offense etwas mehr Raum haben werde, weil BG viele gefährliche Spieler hat. In Haspe habe ich mit den Jungen Wilden gespielt, was auch sehr Spaß gemacht hat, aber es ist auch interessant, mit einer erfahrenen und abgezockten Truppe zu spielen.
Welche Rolle werden Sie im tief besetzten BG-Team einnehmen?
Kosta hat mich gefragt, wo ich am liebsten spielen möchte, aber ich habe ihm gesagt, dass es mir ganz egal ist. Am wohlsten fühle ich mich natürlich auf den Positionen drei und vier, aber ich bin flexibel. Auch, ob ich starten werde, ist mir nicht so wichtig. Ich brauche das nicht für mein Ego. Ich finde, es zählt mehr, wer am Ende des Spiels auf dem Feld steht.
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Es ist zwar noch früh, aber welches Saisonziel setzen Sie sich mit der neuen Mannschaft?
Man muss beachten, dass alle Spieler ein Leben abseits des Basketballs haben und arbeiten oder studieren. Und im BG-Team steht ein Umbruch an, einige Leistungsträger verlassen die Mannschaft. Aber wenn wir uns alle erstmal zurecht gefunden haben, habe ich hohe Erwartungen. Unser Minimalziel sollte es sein, das Heimrecht für die Playoffs zu gewinnen. Und dann schauen wir mal, wohin die Reise führt.